Manuel Feller (AUT)
GEPA/Thomas Bachun
Ski alpin

Feller und Co. nehmen nächsten Anlauf

Fabio Gstrein als 14. bester Österreicher in Val d’Isere, Michael Matt als 20. in Madonna di Campiglio: Ergebnisse, die die Skifans in Österreich nachdenklich stimmen, bei ÖSV-Rennsportleiter Andreas Puelacher jedoch noch kein Kopfzerbrechen auslösen. Vor einem Jahr fuhren Manuel Feller als Zweiter und Marco Schwarz als Dritter beim Zagreb-Slalom auf das Podest. Dem in diesem Winter noch punktelosen Duo ist das am Mittwoch (15.30 Uhr und 18.45 Uhr, live in ORF1) wieder zuzutrauen.

In bisher zwölf Zagreb-Slaloms gab es sechs Siege für Österreich, fünfmal gewann Marcel Hirscher, einmal Mario Matt. 2020 setzte sich der Franzose Clement Noel durch, 2021 der Deutsche Linus Straßer. Am Mittwoch sind für Österreich neben Schwarz, Feller, Gstrein und Michael Matt noch der vom Coronavirus genesene Christian Hirschbühl sowie Dominik Raschner, Johannes Strolz und Marc Digruber im Einsatz.

Slalom-Titelverteidiger Schwarz hat nach seiner Fußverletzung zuletzt beim Training am Weißensee Fortschritte gemacht. „Der Fuß funktioniert gut, er kann wieder mehr Umfang fahren und damit kommt die Sicherheit wieder zurück. Ich bin überzeugt, dass er im Jänner gute Leistungen bringen wird“, sagte Puelacher zur APA.

„Parat sein“ für intensiven Jänner

„Nach Madonna habe ich ein paar Tage Pause gemacht, die für den Fuß dringend notwendig waren. Dann haben wir sehr gute Trainingstage am Weißensee gehabt, wo wir sehr intensiv am Slalom-Schwung gearbeitet haben, dass ich wieder mehr ans Limit gehe bei schneller Kurssetzung“, berichtete Schwarz. Er habe viel Fahrten gemacht, über Silvester zwei Tage pausiert und anschließend ging es wieder an den Weißensee.

„Es kommt jetzt eine sehr intensive Zeit mit vielen Rennen hintereinander, da will ich parat sein und bin ich parat und will wieder an die Erfolge aus dem letzten Jahr anschließen.“ Chancen dazu bekommt der Kärntner zur Genüge. Es stehen im gewohnt vollgepackten Slalom-Monat nach Zagreb noch die Rennen in Adelboden (9.), Wengen (16.), Kitzbühel (23.) und Schladming (25.) auf dem Programm.

Zagreb kommt Feller entgegen

Licht und Schatten hielt die Saison bisher für Feller bereit, der sich im Riesentorlauf als zweifacher Dritter und mit einem fünften Rang auszeichnete, im Slalom aber in Frankreich als Halbzeitfünfter im Finale ausschied. „Schnell ist er, aber das ist jetzt zweimal ein bisschen in die Hose gegangen, weil er überpowert hat. Das ist, was Manu schnell macht, aber er muss ins Ziel kommen auch“, so Puelacher.

Feller trainierte auch für flacheres Gelände, wie es in Zagreb dabei ist, und für schneller gesetzte Läufe, um nicht überrascht zu werden. „In Zagreb war ich immer schnell, bin immer ums Podium mitgefahren in den letzten Jahren. Es kommt mir extrem entgegen, es ist ein sehr langer Lauf, es ist immer zum Fighten und voll Attackieren.“ Er sei nicht gerne im Mittelfeld, er wolle das umsetzen, was er im Training fahre, dann reiche das leicht für ein gutes Ergebnis, so Feller.

Matt auf der Suche nach der Leichtigkeit

Bei Michael Matt vermisst Puelacher noch „die fehlende Leichtigkeit“. Im Training sei der Tiroler teilweise sehr gute Zeiten gefahren, das solle ihm genügend Selbstvertrauen geben. „Ich hoffe, dass er das durchziehen kann und es nach oben geht. Er darf nicht zu viel hinterfragen und nachdenken. Wir wissen, dass er ein sehr guter Skifahrer ist. Das Ziel ist es, einmal unter die ersten zehn zu kommen, dann kann es schnell gehen. Ernsthafte Sorgen mache ich mir nicht“, sagte Puelacher.

Wie eng und durchgemischt es an der Spitze zugeht, zeigt ein Blick auf die zwei bisherigen Ergebnislisten. Nur der Norweger Sebastian Foss-Solevaag als Sechster und im vorweihnachtlichem Rennen dann Sieger in Madonna sowie der Schwede Kristoffer Jakobsen als Zweiter und Dritter waren zweimal in den Top Acht zu finden. Der Franzose Clement Noel hatte sein Heimrennen in Val d’Isere gewonnen, war in Madonna als Halbzeitführender ausgeschieden.