St. Pöltens Neo-Sportchef lehnt Aufstiegs-Deadline ab

Der ehemalige deutsche Fußballspieler Jan Schlaudraff will als Neo-Sportchef von Zweitligist St. Pölten – gemeinsam mit seinem ebenfalls neuen Wirtschaftspendant Matthias Gebauer – vor allem solide Strukturen schaffen. „Eine fixe Deadline festzusetzen, wann der Aufstieg gelingen muss, wäre nicht gut“, betonte der 38-Jährige bei seiner Vorstellung am Mittwoch.

Jan Schlaudraff
GEPA/Walter Luger

„Wichtig ist für mich, dass wir den Verein so aufstellen, dass wir in der zweiten Liga gut dastehen und Strukturen geschaffen haben, dass wir in der ersten Liga langfristig bestehen können“, erklärte Schlaudraff, der dem Pressetermin in St. Pölten quarantänebedingt aus Deutschland via Videocall zugeschaltet war. Er stellte auch klar, dass man vor allem spielerisch in Zukunft wieder einiges bieten will („hoch pressen und mit hoher Intensität spielen“), zugleich aber eine klare Ausrichtung in Sachen Kaderstruktur anstrebe: „Wir sind ein Ausbildungs- und Entwicklungsverein und wollen ein Sprungbrett für junge Spieler bieten, um die nächsten Schritte gehen zu können.“

„Massive“ Änderungen nötig

Präsident Helmut Schwarzl („Wir waren nach dem Abstieg im freien Fall“) freute sich nicht zuletzt über die guten Verbindungen des Neuen. „Die Kooperation mit dem VfL Wolfsburg ist ein ganz wichtiges Ereignis für den Verein“, betonte er. „Mit Jan haben wir einen direkten Draht zum VfL.“ Schwarzl und dem Vorstand sei klar gewesen, dass es „massive“ Änderungen benötige – mit „unbelasteten“ Akteuren.

Dazu zählt auch Gebauer. Der Unternehmer und ausgebildete 30-jährige Jurist arbeitete beim Verein bereits als U15-Coach, will alte Fans zurück- und neue hinzugewinnen. Letzteres gilt auch für Sponsoren. Gebauer ortete in diesem Bereich „eine gewisse Unzufriedenheit“ und „Versäumnisse in den letzten Monaten, Jahren“. Sein Ziel: „Ich möchte hier Vertrauen schaffen, über unsere Arbeitsweise und die Kommunikation.“

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