Huber, nach dem ersten Durchgang noch Zweiter hinter dem Deutschen Karl Geiger, drehte in der Entscheidung mit einem Flug auf 137,0 Meter das Resultat noch um und durfte sich über seinen ersten Sieg im Weltcup freuen. Der 29-Jährige setzte sich mit 4,4 Punkten vor dem Norweger Halvor Egner Granrud und 4,9 Zähler vor Geiger durch. Zuletzt hatte Stefan Kraft am 30. Dezember 2016 in Oberstdorf einen österreichischen Tagessieg bei der Tournee geholt. Vor drei Jahren war Kraft auch als bisher letzter ÖSV-Adler in Bischofshofen auf einem Tournee-Stockerl gestanden.
„Es war ein geiler Tag heute. Generell hatte ich schon ein paar zähe Wochen hinter mir, wo es nicht immer so leicht war, obwohl ich gewusst habe, dass ich ganz vorne mitspringen kann. Es waren schon sehr viele Jahre harte Arbeit, manchmal habe ich schon ein bisschen an mir gezweifelt, aber heute war es unglaublich“, sagte der strahlende Tagessieger im ORF. „Wir haben die letzten Tage noch viel gefeilt, ich habe mehr und mehr Vertrauen bekommen, aber dass es so ausgeht, damit kann man nicht rechnen, aber ich habe immer gewusst, dass es in mir steckt. Daheim den ersten Sieg, das sind so viele Emotionen, ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll.“
Huber holt ersten Weltcup-Sieg
Daniel Huber holte zum Abschluss der 70. Vierschanzentournee vor Halvor Egner Granerud seinen ersten Weltcup-Sieg
Jan Hörl, der vor Huber neben Stefan Kraft für die ersten beiden österreichischen Saisonsiege gesorgt hatte, rundete als Siebenter den erfreulichen Tournee-Abschluss aus österreichischer Sicht ab, Philipp Aschenwald verpasste als Elfter die Top Ten hauchdünn. Dazu holten auch Clemens Aigner, Daniel Tschofenig und Manuel Fettner auf den Plätzen 18 bis 20, sowie Michael Hayböckl als 22. Weltcup-Punkte. Weltmeister Kraft buchte zwar ebenfalls Zähler auf sein Konto, blieb als 24. aber auch zum Tournee-Abschluss weit hinter den Erwartungen.
Zweiter Erfolg für Kobayashi
In der Gesamtwertung der 70. Ausgabe der Vierschanzentournee behielt Kobayashi nach seinen Siegen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und im Bergisel-Ersatzspringen in Bischofshofen am Mittwoch mit einem fünften Platz souverän die Oberhand. Auch weil sein schärfster Konkurrent Marius Lindvis aus Norwegen diesmal nur auf dem zehnten Platz landete. Kobayashi verpasste allerdings den historischen zweiten „Grand Slam“, nachdem er 2018/19 alle vier Springen gewinnen konnte. Mit dem Erfolg von Kazuyoshi Funaki 1998 ist es der dritte japanische Triumph bei der Tournee.
Kobayashi fliegt zu Gesamtsieg
Der Japaner kann zwar nicht seinen Grand Slam wiederholen, fliegt aber sicher zu seinem zweiten Tournee-Gesamtsieg.
„Ich habe zum zweiten Mal den Goldenen Adler in den Händen, das hätte ich nicht gedacht, und das beim 70. Jubiläum, das ist für mich auch etwas Besonderes“, sagte ein erleichterter Kobayashi im ORF-Interview. Anders als bei den drei Springen zuvor und auch in der Qualifikation für das Dreikönigsspringen konnte der 25-Jährige die Konkurrenz diesmal nicht in Schach halten. „Ich habe wirklich angegriffen soviel ich konnte. Ich trauere dem Grand Slam schon ein bisschen nach, freue mich aber, dass ich den Goldenen Adler gewonnen habe“, sagte der Japaner, der sich in der Gesamtwertung mit 24,2 Punkten vor Lindvik und 44.1 Zähler vor dessen Landsmann Granerud durchsetzte.
Hörl bester ÖSV-Adler in Tournee-Wertung
Die Österreicher hatten ihre Chancen auf einen Top-Drei-Platz in der Gesamtwertung schon im ersten Springen in Oberstdorf begraben müssen, konnten sich aber mit Fortlauf der Tournee bis zum krönenden Abschluss durch Huber steigern. Bester ÖSV-Adler bei der 70. Ausgabe der Tournee wurde aber Hörl als Achter, der in Garmisch-Partenkirchen alleine und am Mittwoch beim Bergisel-Ersatz ex aequo mit Fettner als Fünfter bester Österreicher gewesen war. Huber schaffte es als Neunter aber ebenfalls noch in die besten zehn.
ÖSV-Trainer Andreas Widhölzl freute sich vor allem über den gelungenen Abschluss durch Huber. „Wir haben hart mit ihm gearbeitet. Dass er den ersten Sieg vor heimischem Publikum gemacht hat, tut irrsinnig gut“, sagte der Tiroler. Insgesamt bilanzierte er aber „mit gemischten Gefühlen. Die Gesamtwertung ist natürlich nicht so gut. Wir haben gerade am Anfang viel liegen lassen“, so Widhölzl.
Dreikönigsspringen in Bischofshofen
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