Ski alpin

Hector schnappt sich RTL in Kranjska Gora

Sara Hector hat am Samstag den Riesentorlauf in Kranjska Gora für sich entschieden. Die Schwedin, die bereits nach dem ersten Durchgang geführt hatte, setzte sich mit zweimal Laufbestzeit souverän vor Tessa Worley (FRA/+0,96) und Marta Bassino (ITA/1,32) durch. Katharina Truppe musste sich nach einem starken ersten Lauf mit Rang elf begnügen.

Die Kärntnerin konnte in der Entscheidung nicht mehr an den ersten Durchgang anschließen, in dem sie Vierte geworden war. Damit muss der ÖSV auch weiter auf den ersten Stockerlplatz im RTL in dieser Saison warten, zum ersten Mal heuer kam keine Läuferin in die Top Ten. „Ich kann auf dem ersten Durchgang sehr aufbauen und bin wirklich sehr zufrieden. Den zweiten habe ich leider im Steilhang verbremst“, sagte Truppe, die ihr bestes RTL-Resultat als Achte (2019/Spindleruv Mlyn) letztlich doch noch verpasste. Ihre Formkurve stimmte sie aber positiv. „Von dem her passt das schon so.“

Hector ließ im Kampf um die Golden Fox Trophy auf der unruhigen, an manchen Stellen sehr weichen Piste auf dem Podkoren hingegen nichts anbrennen, fuhr zum vierten Mal in Folge auf das Stockerl und feierte den dritten Sieg im Weltcup und den zweiten Saisonsieg nach Courchevel.

Zwei Mitfavoritinnen hatten dagegen mehr Probleme als erwartet. Die zweifache RTL-Saisonsiegerin Mikaela Shiffrin (USA) verbesserte sich nach dem 14. Halbzeitrang noch auf Platz sieben, musste aber die Führung im RTL-Weltcup an Hector abgeben. Petra Vlhova (SVK) kam nicht über Rang 15 hinaus und büßte damit Boden in der Gesamtwertung auf Leaderin Shiffrin ein.

1. Sara Hector (SWE)
2. Tessa Worley (FRA)
3. Marta Bassino (ITA)

Haaser mit bestem Saisonergebnis

Zweitbeste Österreicherin wurde Ricarda Haaser als 14. (+2,49), sie sicherte sich damit ihr bestes Saisonresultat. „Die Motivation, wieder schnell Ski zu fahren, ist wieder zurück. Ich wusste, dass ich gut Ski fahren kann, und merke, dass es in die richtige Richtung geht, und das konnte ich heute zeigen. Ich fühle mich wieder wohl, habe die Zweifel weggelassen und freue mich, dass ich wieder rennfahren kann“, sagte die Tirolerin im ORF-Interview.

Ramona Siebenhofer kam hingegen nicht ganz an die Ergebnisse der letzten Rennen heran und belegte den 19. Endrang, vier Plätze vor Katharin Huber. „Es war wieder der eine oder andere Fehler dabei. Es war besser als im ersten Duchgang, aber trotzdem kein zufriedenstellender Tag“, sagte Siebenhofer. „Ich weiß jetzt, woran ich noch arbeiten muss.“

Liensberger verpasst Entscheidung

Katharina Liensberger, die nach überstandener CoV-Infektion zuletzt im Slalom wieder zu ihrer Topform gefunden hat, kam im ersten Durchgang mit der Strecke nicht zurecht und verpasste mit 2,48 Sekunden Rückstand als 32. die Entscheidung. „Es waren brutal schwierige Verhältnisse. Ich habe es nicht geschafft, auf Zug zu kommen“, sagte Liensberger, die zur Riege jener Athletinnen gehörte, die lange auf der Kante standen und damit viel Zeit verloren. „Auf dieser Strecke musst du attackieren, das ist mir nicht gelungen.“

Ihre Vorarlberger Landsfrau Elisabeth Kappaurer gab nach vielen schweren Verletzungen 1.401 Tage nach ihrem letzten Weltcup-Rennen ihr Comeback, sie kam wie Liensberger aber nicht in die Top 30. Auch Marie-Therese Sporer (43.), Chiara Mair (55.) und Elisa Mörzinger (ausgeschieden) durften nur einmal fahren.

Gar nicht am Start war Stephanie Brunner, sie wurde vor dem Rennen positiv auf CoV getestet. Die RTL-Spezialistin hat milde Symptome und befindet sich in Heimquarantäne. Am Sonntag wird das Kranjska-Gora-Doppel mit dem Slalom abgeschlossen (9.30/12.30 Uhr, live in ORF1).