Ski alpin

Vlhova schnappt Holdener ersten Sieg weg

Petra Vlhova hat auch im sechsten Saisonslalom am Sonntag in Kranjska Gora wieder ihre Dominanz bewiesen. Mit einem Vorsprung von 0,23 Sekunden schnappte sie Wendy Holdener, die in ihrem 100. Slalom um ihren ersten Disziplinensieg kämpfte, die Premiere weg. Die Schwedin Anna Swenn Larsson wurde Dritte (+1,06). Katharina Liensberger fädelte ebenso wie die Zwischenzeitdritte Mikaela Shiffrin ein.

Es hätte ein ganz großes Fest für Holdener werden können. Aber die Schweizerin, die mit 28 Podestplätzen, wovon sie 13-mal Platz zwei belegte und damit die meisten Top-Drei-Platzierungen ohne Sieg innehat, kam in der Entscheidung nicht gegen die dominierende Slowakin an. Vlhova, die sich nach der Besichtigung äußerst kritisch über die Pistenbedingungen geäußert hatte, diese sogar als „Desaster“ bezeichnete, packte im zweiten Lauf den Turbo aus und holte sich mit einer Fabelfahrt ihren fünften Slalom-Sieg in diesem Winter.

Ihre größte Konkurrentin Shiffrin hatte in der Entscheidung keine Chance mehr, Vlhova den Sieg streitig zu machen, schied die US-Amerikanerin doch nach einem Einfädler aus. Nicht der einzige Torfehler an diesem Tag. Auch Liensberger, die als beste Österreicherin nach dem ersten Lauf auf Rang fünf lag und damit eine Chance auf einen weiteren Podestplatz bewahrte, fädelte ein. Nachdem sich die Vorarlbergerin im Riesentorlauf am Samstag nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert hatte, kein zufriedenstellendes Wochenende.

1. Petra Vlhova (SVK)
2. Wendy Holdener (SUI)
3. Anna Swenn Larsson (SWE)

Truppe wieder beste Österreicherin

Auch die anderen ÖSV-Damen konnten in Sachen Podestplätze heute nicht mitreden. Beste Österreicherin wurde Katharina Truppe als Siebente (+2,46). „Ich habe mir im zweiten Lauf schwergetan, den Rhythmus zu finden, vor allem im Steilen. Dafür, dass beide Läufe fehlerhaft waren, ist ein siebenter Platz in Ordnung“, so Truppe gegenüber dem ORF. „Ich fühle mich immer wohler und kann auch schon mehr Gas geben. Es fehlt nicht mehr viel, dann kann ich wieder vorne mitfahren.“

Katharina Gallhuber, die zuletzt zweimal Sechste wurde, konnte sich auch in Kranjska Gora in den Top Ten platzieren. „Ich war im zweiten Lauf nicht ganz so stark wie in den letzten Rennen, aber es war ganz o. k. Meistens tu ich mir im zweiten Durchgang leichter, weil ich die Strecke und die Bedingungen besser kenne. Jetzt heißt es endlich auch im ersten Lauf zu attackieren und meine Trainingsleistungen umsetzen“, resümierte Gallhuber mit Blick auf den Slalom in Schladming am Dienstag (erster Durchgang ab 17.55 Uhr, live in ORF1).

ÖSV-Läuferinnen selbstkritisch

Zwar verbesserten sich auch Katharina Huber (Rang elf/+2,14), Marie-Therese Sporer (17./+3,14) und Chiara Mair (19./+3,31) im zweiten Durchgang, trotzdem gaben sie sich selbstkritisch. „Ich tue mir schwer in letzter Zeit. Es war besser als zuletzt, aber kein Vergleich zu den letzten Jahren. Es ist schwer, wenn man in dem Radl drinnen ist und nicht objektiv auf die eigene Leistung schauen kann, aber ich war schon mal schlechter“, sagte Mair im Interview. Hinzu komme eine schwere Piste, die schon bei der Besichtigung brach und einfach keine guten Bedingungen bot.

Sporer ging ein wenig positiver mit ihrer Leistung ins Gericht. „Ich habe zwischendurch schon gemerkt, dass ich schnell bin, aber es haben sich einfach zu viele Fehler eingeschlichen. Trotzdem bin ich zufrieden. Langsam kommt Stabilität ins Skifahren, und ich kann auch schon mehr Gas geben“, so die Zillertalerin.