Sollten in einer Mannschaft auch alle Torhüter wegen eines positiven Coronavirus-Tests ausfallen, muss ein Feldspieler ins Tor. Weiters müssen pro Team nur elf Spieler negativ sein, damit das Team zu einem Match antreten kann. Das Spiel würde nicht neu angesetzt, wenn die Mindestanzahl unterschritten wird, sondern mit einer 0:2-Niederlage für die betroffene Mannschaft gewertet.
In „Ausnahmefällen“ behalte sich das Organisationskomitee des Afrikacups eine geeignete Entscheidung vor, hieß es weiter. Das Auswechselkontingent wurde auf fünf Spieler festgelegt. Um den Spielfluss nicht zu sehr zu unterbrechen, hat jeder Trainer für die Wechsel drei Möglichkeiten. In Verlängerungen steht den Trainern ein zusätzlicher Wechsel zur Verfügung.
Unterdessen gab Senegals Verband bekannt, dass es bei den PCR-Tests vom Samstag vier positive Befunde gegeben hat. Demnach fallen Koulibaly Kalidou von Napoli, Famara Diedhiou von Alanyaspor und Goalie Edouard Mendy von Chelsea vorerst aus. Zudem sei ein namentlich nicht genannter Funktionär betroffen. Die Senegalesen treffen am Montag auf Simbabwe.
Mühsamer Auftaktsieg für die „Unbezähmbare Löwen“
Auch bei Burkina Faso fehlten neben Teamchef Kamou Malo im Eröffnungsspiel sechs Spieler wegen Coronavirus-Infektionen. Die „unbezähmbaren Löwen“ aus Kamerun feierten vor rund 45.000 Zuschauern in Yaounde dennoch einen mühsamen 2:1-Sieg über Burkino Faso.

Gustavo Sangare brachte die Gäste in der 24. Minute in Führung, zwei von Kapitän Vincent Aboubakar verwandelte Elfmeter (40., 45.+3) brachten innerhalb von acht Minuten die Wende zugunsten der Kameruner, bei denen Salzburg-Verteidiger Jerome Onguene durchspielte.
Kampf gegen die Pandemie
Üblicherweise wird das Turnier, das noch bis 6. Februar läuft, alle zwei Jahre ausgetragen. 2021 wurde es wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben. Kamerun kämpft weiterhin gegen die Pandemie – und gegen die hochansteckenden Omikron-Variante. Das zentralafrikanische Land hat laut der Gesundheitsorganisation Africa CDC seit Pandemiebeginn knapp 109.000 Infektionen registriert, von denen rund 1.850 tödlich endeten.
In dem fußballbegeisterten Land mit seinen rund 28,5 Millionen Einwohnern dürfte die Dunkelziffer nach Schätzungen von Experten jedoch höher liegen. Zudem sind laut Angaben des US-amerikanischen Johns-Hopkins-Instituts nicht einmal drei Prozent der Bevölkerung geimpft. Die Stadien sollen dennoch bei Kamerun-Spielen zu 80 Prozent und bei allen anderen Partien zu 60 Prozent ausgelastet werden – Zutritt nur für Geimpfte mit negativem Test.
Unklare Sicherheitslage
Neben den Debatten über Spielerabstellungen und CoV wird das Turnier weiter von der unklaren Sicherheitslage belastet. Kameruns Norden wird seit Jahren von Unruhen und Angriffen auf die Zivilbevölkerung erschüttert. Ende 2016 hatten die zwei größten englischsprachigen Regionen bekanntgegeben, dass sie sich abspalten und ein neues Land namens Ambazonia gründen wollen.
Englischsprachige Einwohner Kameruns beklagen seit Langem, dass sie wie Bürger zweiter Klasse behandelt würden und in dem hauptsächlich französischsprachigen Kamerun weniger staatliche Mittel erhielten. Immer wieder kommt es zu Protesten, gegen den die Sicherheitskräfte teils mit Gewalt vorgehen. Zudem verüben Separatisten auch immer wieder Angriffe.