Nicole Schmidhofer
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Ski alpin

Schmidhofer schreibt Olympia ab

Die Olympischen Spiele in Peking werden ohne Nicole Schmidhofer stattfinden. „Olympia ist für mich abgehakt“, sagte die Steirerin am Donnerstag in Altenmarkt-Zauchensee im ORF-Interview, sie sei „einfach nicht bereit“. Die Steirerin, die sich vor über einem Jahr schwer am Knie verletzt hatte, verzichtete bereits trotz Kaiserwetters auf ein Antreten im ersten Abfahrtstraining. Die Deutsche Kira Weidle erzielte 0,15 Sekunden vor der italienischen Saisondominatorin Sofia Goggia die Bestzeit.

Schmidhofer war schon am spektakulären und steilen Start der Kälberloch-Abfahrt, als ihre inneren Bedenken zu groß wurden. „Ich habe mich einfach nicht bereit gefühlt“, sagte sie im ORF und sprach körperlichen Probleme an. „Die letzten Wochen waren schwierig“, so die 32-Jährige.

Bei der Besichtigung sei noch alles okay gewesen. „Es wäre perfekt zum Fahren gewesen. Dann sind aber trotzdem Bedenken wegen der Sprünge und Kompressionen gekommen, und wenn du solche Gedanken im Kopf hast, ist es besser, nicht zu starten“, sagte Schmidhofer, die in den letzten Wochen mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte.

Schmidhofer verzichtet auf Olympia

Nicole Schmidhofer hat vor der Weltcup-Abfahrt der Damen in Altenmarkt/Zauchensee den Verzicht auf Olympia verkündet. Zudem zog die Steirerin ihren Start bei der bevorstehenden Abfahrt am Samstag zurück.

Schmidhofer hakt Olympia ab

„Ich habe noch keinen der Trainer getroffen und mit noch niemandem gesprochen, aber ich werde das Super-G-Training morgen fahren, Abfahrt werde ich für dieses Wochenende auslassen. Aber den Super-G am Sonntag werde ich fahren, und wenn ich mich gut fühle, dann werden wir das wieder probieren“, sagte Schmidhofer. Sie will sich nun über den Super-G verloren gegangenes Selbstvertrauen zurückholen.

Obwohl auf die Weltmeisterin von 2017 nächste Woche mit Cortina ein weiteres Lieblingsrennen wartet, beendete Schmidhofer neben der Zauchensee-Abfahrt zumindest verbal auch gleich Olympia. „Ich bräuchte zwei Disziplinen und bin momentan einfach nicht bereit für eine Zweite. Es sind einfach die anderen momentan schneller, und darum heißt es wieder angreifen, wenn ich bereits dafür bin.“ Schmidhofer fügte hinzu: „Natürlich wird es mir in meiner Sammlung fehlen. Ich könnte aber in Peking ohnehin nicht um eine Medaille mitfahren, also haben es die anderen eh mehr verdient.“

Christine Scheyer
GEPA/Wolfgang Grebien
Christine Scheyer war im ersten Training in Zauschensee als Fünfte beste ÖSV-Läuferin

Scheyer beste ÖSV-Läuferin

Im ersten Abfahrtstraining folgten hinter Weidle und Goggia folgten beim ersten Abtasten mit der perfekt präparierten Abfahrt im Salzburger Pongau, die dank des makellosen Wetters erstmals seit 2014 vom spektakulären Gamskogel-Schuss aus befahren können wird, Lara-Gut Behrami (SUI/+0,42), Nicol Delago (ITA/+0,72) und die Siegerin von 2017, Christine Scheyer, als beste Österreicherin auf Platz fünf (+0,85). Ramona Siebenhofer wurde Neunte (+1,45). Von 15 bis 19 platzierte sich ein von Mirjam Puchner angeführtes ÖSV-Quintett mit Tamara Tippler, Stephanie Venier, Nadine Fest und Ariane Rädler.

Scheyer sorgte 2017 in Zauchensee für den letzten ÖSV-Abfahrtsheimsieg im Weltcup. Der Vorarlbergerin gefällt die Strecke natürlich enorm: „Es ist immer wieder cool, hierherzukommen. Es gibt keine schönere Strecke für mich“, sagte die 27-Jährige.

Kaufen könne sie sich vom damaligen Sieg aber nichts. „Es ist doch schon lange her, und alles fängt immer wieder bei null an. Aber es gibt mir natürlich Zuversicht zu wissen, dass ich hier schnell sein kann.“ Dass es Samstag nur um Platz zwei hinter Goggia gehe, sehen viele ÖSV-Frauen nicht so. „Das ist die falsche Einstellung“, meinte etwa Tippler.

ÖSV-Damen freuen sich auf Heimweltcup

Einig war man sich in der Begeisterung über den supersteilen und nur per Aufzug erreichbaren Starthang. „Es ist richtig, richtig cool. Ich bin oben gestanden und habe in Richtung meiner Heimat geschaut, so weit sieht man“, berichtete die Steirerin Siebenhofer. „Wenn du dann startest, bist du blitzartig auf hundert. Schade, dass wir das nicht jedes Jahr haben.“

Scheyer hatte seinerzeit wegen Neuschnees vom Hot Air aus gewonnen. „Es ist aber viel schöner, wenn der steile Start dabei ist“, sagte sie. „Das ist der schönste Start im Weltcup. Die Aussicht ist genial, und es geht gleich richtig zur Sache.“

Hütter sieht das ähnlich, bemängelte aber vor allem ihre eigene Fahrt. „Im ersten Training tu ich mir immer schwer“, sagte die Steirerin, die ihre Lungenquetschung von vor Weihnachten ausgestanden hat. Dass die Fahrt trotzdem enormen Spaß gemacht habe, stimme. „Ich war heute lange am Weg, also habe ich sogar länger Spaß gehabt“, meinte sie.

US-Mitfavoritin Breezy Johnson, die ebenfalls auf das Training verzichtete, könnte am Freitag wieder mit dabei sein. Die Amerikanerin, die in allen drei bisherigen Saisonabfahrten hinter Goggia Zweite geworden war, verzichtete laut eigenen Angaben wegen eines zuvor passierten Sturzes im Training. „Insgesamt bin ich aber okay, und ich hoffe, so schnell wie möglich wieder am Start zu sein“, sagte Johnson.

Damen-Abfahrt in Zauchensee

Erstes Training am Donnerstag:
1. Kira Weidle GER 1:48,49
2. Sofia Goggia ITA + 0,15
3. Lara Gut-Behrami SUI 0,42
4. Nicol Delago ITA 0,72
5. Christine Scheyer AUT 0,85
6. Ester Ledecka CZE 0,89
7. Romane Miradoli FRA 0,91
8. Marie-Michele Gagnon CAN 1,00
9. Ramona Siebenhofer AUT 1,45
10. Francesca Marsaglia ITA 1,57
11. Laura Gauche FRA 1,62
12. Nadia Delago ITA 1,71
13. Elena Curtoni ITA 1,73
14. Corinne Suter SUI 1,78
15. Mirjam Puchner AUT 1,79
16. Tamara Tippler AUT 1,86
17. Stephanie Venier AUT 1,90
18. Nadine Fest AUT 1,90
19. Ariane Rädler AUT 2,12
20. Federica Brignone ITA 2,16
33. Sabrina Maier AUT 1,52
34. Cornelia Hütter AUT 1,32
38. Michaela Heider AUT 1,88
48. Vanessa Nussbaumer AUT 2,36
50. Elisabeth Reisinger AUT 0,90