„Ich bin nach den Trainingsleistungen hier echt erleichtert, dass es mit der EM-Medaille geklappt hat und unsere Serie hält. Zehn Medaillen in Folge, mein dritter Vizeeuropameistertitel, das war harte Arbeit", sagte Flock nach dem Rennen und bedankte sich bei ihrem Team, das mit ihr „volles Risiko“ gegangen sei: „Wir haben eine neue Kufe erstmals im Rennen eingesetzt und haben damit Topspeed im zweiten Lauf erzielt.“
Die Tirolerin beendete den Weltcup-Bewerb auf der Naturbahn von St. Moritz als Vierte und schob sich in der Endwertung noch um zwei Plätze auf den zweiten Rang hinter Bos vor. EM-Bronze holte die fünftplatzierte Italienerin Valentina Margaglio. Der Sieg im Weltcup ging überraschend an die Australierin Jaclyn Narracott. Flocks Trainer und Freund Matthias Guggenberger war ebenfalls zufrieden: „Das ist genau der Formaufbau, den wir uns Richtung Olympischer Spiele in Peking gewünscht haben. Dort wartet jetzt das große Ziel“, sagte er und richtete schon den Blick nach China.
Flock holt EM-Medaille
Janine Flock beendet die Skeleton-Saison mit einer Silbermedaille bei der EM in St. Moritz. Auch im Gesamtweltcup wird sie Zweite.
Nächste Station Olympia
Auf einer ihrer Lieblingsbahnen legte Flock in ersten Durchgang die drittschnellste Zeit hin. In der Entscheidung hatte die dreifache Europameisterin – 2016 holte Flock in St. Moritz Gold – leichte Probleme nach dem Start. Im Finish blieb sie aber noch vor Margaglio und hatte Silber damit sicher. Die ehemalige Bobfahrerin Bos blieb nach ihr souverän, Narracott brachte die Halbzeitführung ins Ziel.
Für Flock gilt es nun, sich auf China einzustimmen. Auf der Olympiabahn in Yanqing klassierte sie sich beim Testevent Ende Oktober des Vorjahres nur als 17. Überzeugen konnten die deutschen Fahrerinnen, die bei der EM leer ausgingen. Auch Titelverteidigerin Jelena Nikitina lag im Feld der Geschlagenen, mit der Russin dürfte bei Olympia aber ebenfalls wieder zu rechnen sein. Die Spiele in Peking starten am 4. Februar.

Maier fällt zurück
Nicht so erfolgreich lief es bei den Männern. Alexander Schlintner schaffte immerhin einen Achtungserfolg als EM-Elfter bzw. Weltcup-Zwölfter, seine beste Platzierung im Weltcup. Samuel Maier, der nach Lauf eins auf Rang drei und somit auf Medaillenkurs gelegen war, verpatzte den zweiten Durchgang und fiel auf EM-Platz zwölf bzw. Weltcup-Rang 15 zurück. Der Lette Martins Dukurs krönte sich mit dem Sieg in St. Moritz zum zwölften Mal zum Europameister und holte sich seinen elften Gesamtweltcup-Sieg. EM-Silber und -Bronze gingen an die Deutschen Alexander Gassner und Christopher Grotheer.
„Ich habe heute gesehen, was möglich ist. Mit meinen 22 Jahren darf so ein Fehler schon einmal passieren. Aber im Moment bin ich natürlich richtig frustriert und verärgert“, sagte Maier im Ziel über seine Probleme mit der Schlüsselstelle Horse-Shoe auf der Bahn in St. Moritz.