Ski alpin

Kilde schlägt in Wengen-Abfahrt zurück

Aleksander Aamodt Kilde hat in Wengen zurückgeschlagen. Der Norweger gewann am Freitag die Abfahrt auf verkürzter Strecke 0,19 Sekunden vor dem Schweizer Marco Odermatt, der sich tags davor im Super-G vor Kilde durchgesetzt hatte. Dritter wurde mit Beat Feuz (+0,30) ein weiterer Schweizer unmittelbar vor Daniel Hemetsberger, der als überraschend bester Österreicher den vierten Platz (0,46) belegte.

Kilde machte als Zweiter im Gesamtweltcup damit 20 Punkte auf den klar Führenden Odermatt gut. Schwerer wog für ihn der insgesamt elfte Weltcup-Sieg. „Ich habe ab dem Start probiert, Vollgas zu gegeben, es war geil zu fahren. Ein Wengen-Sieg war immer ein Ziel für mich, auch wenn es nicht von ganz oben war“, sagte Kilde im ORF-TV-Interview. „Der Fight mit Odermatt ist wirklich toll. Schauen wir mal, wie es wird, wenn es noch eine Minute mehr ist“, so Kilde mit Verweis auf Samstag (12.30 Uhr, live in ORF1), wenn vom Originalstart die zweite Abfahrt in Szene geht.

Konkurrent Odermatt ist motiviert für mehr nach seinem zweiten Abfahrtspodestplatz und dem zweiten in Folge nach Platz in Bormio. „Diesmal habe ich es wirklich nicht erwartet. Es wird von Tag zu Tag schwieriger. Am Samstag sind schon sehr spezifische Streckenteile. Schauen wir , was drinnen ist. Es passt momentan einfach, man kann nicht erklären, warum es gerade so läuft, aber ist schon toll. Ich hatte keinen Druck, was es schon leichter macht“, sagte der Lokalmatador.

Kilde schlägt auf Lauberhorn zurück

Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde hat in Wengen zurückgeschlagen. Er gewann die verkürzte Abfahrt vor den beiden Schweizern Marco Odermatt und Beat Feuz. Daniel Hemetsberger verpasste als Vierter das Podest knapp.

Plätze vier bis sechs für Österreich

Hemetsberger, zuletzt auch Vierter in Bormio und mit Startnummer zwei in Wengen Testpilot der Österreicher, schwang nach mutiger Fahrt auf der anspruchsvollen Lauberhorn-Strecke nur 0,16 hinter dem dreifachen Wengen-Sieger Feuz ab. Direkt hinter dem Oberösterreicher, der sich damit für Olympia in eine gute Positon brachte, wurde Max Franz (0,66) Fünfter.

Für Doppelolympiasieger Matthias Mayer reichte es nach Platz drei im Super-G mit 0,78 Sekunden Rückstand noch zu Platz sechs. Eine ansprechende Darbietung lieferte auch Doppelweltmeister Vincent Kriechmayr, der nach seiner CoV-Erkrankung und trotz fehlenden Wengen-Trainings dank einer Ausnahmegenehmigung starten durfte. Der 31-Jährige rundete das starke ÖSV-Ergebnis als Zwölfter (1,26) ab.

1. Aleksander A. Kilde (NOR)
2. Marco Odermatt (SUI)
3. Beat Feuz (SUI)

Das fehlende Training sei laut Kriechmayr kein Problem gewesen. Es gäbe jedenfalls für die zweite Abfahrt „ein paar Sachen, die ich verbessern muss, aber ich bin zuversichtlich und werde mein Bestes geben“, sagte Kriechmayr. „Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, fahren zu dürfen. Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass andere Athleten in ähnlicher Situation auch diese Erlaubnis bekommen werden, es wäre nur fair.“

„Surreal“ für Hemetsberger

Überglücklich sein engerer Landsmann Hemetsberger, obwohl er sein erstes Weltcup-Podest verpasst hatte. „Vor Mayer, vor Paris zu liegen, das klingt fast ein wenig surreal. Ich habe einfach wieder versucht, Vollgas zu geben, habe versucht, möglichst alles auf Zug zu fahren, und das ist mir richtig gut gelungen", sagte der 30-Jährige. Seine Erwartungen habe er übertroffen. „Das Ziel war eigentlich unter die Top 15, das jetzt ist natürlich toll.“

Franz war nicht zufrieden, trauerte eher dem Podest nach. Als Schnellster des Abschlusstrainings hatte er sein Potenzial gezeigt. „Ganz grob Zeit habe ich am Seilersboden und im Haneggschuss liegen lassen. Den hab ich im Training recht frech genommen“, sagte der Kärntner. „Aber es war schneller diesmal. Da genau das richtige Tempo zu finden ist eine Kunst, das ist mir diesmal nicht geglückt, ich kam zu manchen Stellen ein bisschen zu schnell hin.“

Den weiteren Österreichern blieb ein ähnlicher Spitzenplatz verwehrt. Otmar Striedinger verlor 1,74 Sekunden (21.), für den Steirer Daniel Danklmaier langte es mit 1,95 Sekunden Rückstand nur zu Platz 26. Keine Weltcup-Punkte gab es für Christian Walder, der über Platz 34 (2,44) nicht hinauskam.