Ski alpin

Sturz beendet Siegesserie von Goggia

Nach sieben Siegen bei den vergangenen sieben Starts hat Sofia Goggia erstmals wieder eine Damen-Abfahrt nicht gewonnen: Die 29-jährige Italienerin kam am Samstag in Altenmarkt-Zauchensee zu Sturz. Die Schweizerin Lara Gut-Behrami entschied in der Folge das Rennen vor der Deutschen Kira Weidle (+0,10 Sek.) für sich. Über ihren ersten Podestplatz in dieser Saison durfte sich Ramona Siebenhofer als Dritte (0,44) freuen.

Für die weiteren Österreicherinnen lief es beim Heimrennen weniger bis gar nicht nach Wunsch: Christine Scheyer wurde vor Ariane Rädler noch Zehnte. Mirjam Puchner (17.), Nadine Fest (21.), Elisabeth Reisinger (22.), Tamara Tippler (27.) sowie Stephanie Venier (34.) hatten mit der Entscheidung nichts zu tun, Sabrina Maier fiel aus. Ein ähnliches Schicksal wie Goggia ereilte Michaela Heider mit einem Sturz ins Netz.

Favoritin Goggia ging bei Traumwetter wie gewohnt volles Risiko. Sie wählte eine direkte Linie, in der Kompression kam sie zu Sturz und landete im Netz – Goggia konnte letztlich selbstständig ins Ziel fahren, dort klagte sie über Kopfschmerzen und begab sich ins Hotel. Am Sonntag (11.30 Uhr, live in ORF1) steht ein Super-G auf dem Programm.

Gut-Behrami gewinnt Damen-Abfahrt

Die Schweizerin nützte die Gunst der Stunde

Gut-Behrami feiert 34. Weltcup-Sieg

Gut-Behrami feierte indes ihren 34. Sieg im Weltcup, ihren zwölften in der Abfahrt. „Die letzten zwei Monate waren für mich alles andere als gut. Lake Louise war für mich immer schon kompliziert, im November war ich dann krank. Auf die bisherigen Ergebnisse hat man eigentlich gar nicht schauen brauchen“, erinnerte sich die Schweizerin, die vor elf Jahren einen Super-G in Zauchensee gewonnen hatte, im ORF.

1. Lara Gut-Behrami (SUI)
2. Kira Weidle (GER)
3. Ramona Siebenhofer (AUT)

„Jetzt bin ich froh, dass ich wieder in den Rhythmus kommen kann. Mir fehlt ein bisschen die Konstanz, ich bin noch immer ein bisschen müde. Jetzt bin ich aber drei Tage konstant auf hohem Niveau gefahren, das ist sehr gut für mich.“ Wie vor zwei Jahren, als Corinne Suter gewann, setzte sich hier wieder eine Schweizerin durch.

Erster Saisonpodestplatz für Siebenhofer

Siebenhofer holte mit Startnummer eins ihren ersten Podestplatz in dieser Saison. Die Steirerin kehrte zudem erstmals seit Februar 2021 in Val di Fassa wieder auf das Podium zurück. Damals wurde sie in Italien Zweite. In der Abfahrt war es für Siebenhofer der sechste Podestplatz.

„Ich habe schon bemerkt, dass es eine gute Fahrt war. Bei der Einfahrt Schmalzleiten hab ich ein noch etwas liegen gelassen, da konnte ich den Speed nicht so gut mitnehmen. Da hat mir die Kira (Weidle, Anm.) einiges abgenommen, deshalb habe ich noch bis zum Schluss geschwitzt. Jetzt bin ich natürlich irrsinnig froh. Das Zuschauen und Im-Ziel-Warten ist für mich immer schlimmer als zu fahren“, sagte Siebenhofer nach ihrem Lauf im ORF-Interview. „Ich freu mich irrsinnig, endlich wieder am Podium zu stehen. Das tut der ganzen Mannschaft gut und mir umso mehr“, jubelte die steirische Olympiafixstarterin.

Siebenhofer holt Rang drei in Zauchensee

Die Steirerin kletterte beim Heimrennen in Österreich auf das Podium.

Sie habe sich nach schwachen Trainings für das Rennen einen neuen Plan zurechtgelegt und rasch gespürt, dass die „Fahrt ins Ungewisse“ gut sei, sagte Siebenhofer. Nur die mit 19 kommende Tagesvierte Nadia Delago ließ sie später noch etwas zittern. „Heute waren die Hundertstel endlich wieder mal auf meiner Seite“, grinste die oftmalige Vierte. "Ich hoffe, das bleibt in den kommenden Monaten so.

Den Sturz von Goggia konnte sie nachvollziehen: „Ich bin dort 2014 gestürzt. Es ist ein ziemlich starke Kompression, wenn man an die Geschwindigkeit denkt, mit der man dort hinkommt. Man muss gut abwägen, wie viel Risiko man dort nimmt und wie gerade man dort hineinfährt. Sobald man etwas zögert, ist die Gefahr groß, dass man verschneidet. Nach so einem Sturz tut einem sicher alles weh.“ Später fügte sie an: „Ich habe mit Sofia gesprochen, sie ist okay.“

Auch Heider sorgt für Schrecksekunde

Eine Schrecksekunde erlebte nicht nur Italiens Team: Auch aus rot-weiß-roter Sicht gab es einen heiklen Moment, als Michaela Heider mit Startnummer 35 einen ordentlichen Sturz ins Sicherheitsnetz hinlegte und bereits der Rettungshubschrauber aufgestiegen war. Die 26-Jährige konnte schließlich aber auf den eigenen Ski ins Tal fahren.

Nicht am Abfahrtsstart waren neben Superstar Mikaela Shiffrin die dreifache Saisondritte Breezy Johnson (beide USA) sowie wie angekündigt Nicole Schmidhofer, aber kurzfristig auch deren ÖSV-Teamkollegin Cornelia Hütter wegen körperlicher Probleme. Hütter fehlt auch Sonntag im Super-G. Schmidhofer, die für die Abfahrt kurzfristig w. o. gegeben hatte, will 13 Monate nach ihrer schweren Knieverletzung zumindest als Vorläuferin starten.