Skifahrer Fabio Gstrein (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
Ski alpin

ÖSV-Formkurve im Slalom zeigt nach oben

Nach Sieg und Platz zwei in Adelboden haben die österreichischen Slalom-Asse den generellen Aufwärtstrend in Wengen bestätigt. Nur drei Hundertstel fehlten Fabio Gstrein am Sonntag auf seinen ersten Weltcup-Podestplatz. Der Tiroler, der in der Vorwoche als Führender eingefädelt hatte, erzielte als Vierter sein mit Abstand bestes Saisonergebnis. Knapp dahinter wurde Manuel Feller Fünfter. Und obwohl Adelboden-Sensationssieger Johannes Strolz ausschied, kamen vier ÖSV-Läufer in die Top Elf.

Lag Gstrein nach dem ersten Lauf aufgrund eines Fehlers beim letzten Übergang nur auf Platz 17, vermied er im Finale vor offiziell 10.100 Zuschauern einen groben Patzer. Mit der zweitbesten Zeit nach dem norwegischen Sieger Lucas Braathen hätte er es fast noch auf das Stockerl geschafft. „Im Ersten habe ich gleich angefangen wie in Adelboden. Da wäre recht viel drinnen gewesen, wenn nicht der Fehler auf der letzten Welle passiert wäre“, sagte der 24-Jährige. „Das hat mich angeblich eine Sekunde gekostet. Das tut dann schon weh.“

Durchgang zwei stimmte ihn aber zufrieden. „Der Zweite war vom Gefühl her auch recht gut, glaube ich. Ich habe fast das Maximum herausgeholt, unten habe ich halt ein bisschen zu viel rausgenommen über die letzte Welle“, meinte Gstrein. Im Hinblick auf die Olympiateilnahme sei das Ergebnis auch nicht das schlechteste. „Bei den nächsten zwei Rennen heißt es, noch einmal gutes Skifahren zeigen und gute Platzierungen holen.“

Braathen siegt mit Weltrekord

Lucas Braathen stellte im Weltcup-Slalom von Wengen einen neuen Weltrekord auf. Der Norweger fuhr nach Platz 29 im ersten Durchgang zum Sieg. Fabio Gstrein wurde bester Österreicher und verpasste als Vierter nur knapp das Podest.

Feller riskiert in Entscheidung zu wenig

Feller lag zur Halbzeit noch auf dem zweiten Platz hinter Henrik Kristoffersen, der zweite Abschnitt verlief für ihn durchwachsen. Er habe auch nicht auf Teufel komm raus riskiert. „Ich habe mir gedacht, wenn ich es normal runterfahre, wird es schon reichen für den zweiten Platz. Ich habe schon zweieinhalb Ausfälle hinter mir und wollte einfach eine gute Nummer haben für Kitzbühel und Schladming.“

Skifahrer Manuel Feller (AUT)
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Manuel Feller misslang im zweiten Lauf die Tempokontrolle für einen Podestplatz

Der 29-jährige Tiroler verlor im zweiten Lauf mit der 19. Zeit 2,32 Sekunden auf Braathen. „Schlussendlich ist es dann einfach zu wenig gewesen im zweiten Durchgang. Der Zeitrückstand ist mir schon ein bisschen zu viel“, so Feller.

Schwarz und Matt sehen Fortschritte

Für Marco Schwarz war Platz zehn zwar das beste Saisonergebnis, die 1,23 Sekunden Rückstand stimmten den Kärntner aber nicht zufrieden. „Ich sehe Fortschritte. Adelboden war auch ganz okay, wenn ich es im Nachhinein betrachte. Da waren es zwei, drei Zehntel, die auf einen Spitzenplatz fehlen. Heute ist es wieder ein bisschen mehr, aber ich habe gute Passagen dabei.“ Es fehle noch der Mut zum letzten Risiko, meinte der 26-Jährige. „Dann passt es wieder für weiter vorne. Auf das baue ich jetzt dann bei den Heimrennen.“

Als Elfter näherte sich Michael Matt erstmals in dieser Saison den Top Ten, er lag nur eine Hundertstelsekunde hinter Schwarz. „Es war ein schwieriges Rennen. Ich bin jetzt zweimal ziemlich von der Mitte aus gestartet. Vorneweg hast du es doch ein bisschen glatter von der Piste, dann wird es sehr spröde. Schwierig, dass du den Ski da so richtig gehen lassen kannst. Im Steilhang hatte ich den Fehler, aber ansonsten war es okay“, analysierte der Tiroler. „Am Anfang ist es bei mir nicht gut gelaufen, da riskierst du auch nicht das letzte Hemd. Ich wollte schon auch im Ersten attackieren, aber da muss mehr gehen.“

Strolz hakt Ausfall ab

Strolz fabrizierte nach seinem Coup in Adelboden diesmal einen Ausfall. „Wenn man zu viel ausholt vor dem Übergang, verliert man viel Zeit. Wenn man ihn frech drüberlässt, muss man einfach den Druck schneller aus dem Ski nehmen, das habe ich nicht gut gemacht. Ich war da zu lange auf der Kante, dann hat es mich versetzt“, sagte der 29-Jährige. „Ich habe mich ganz gut gefühlt. Ich habe im zweiten Durchgang solide Schwünge gezeigt, da bleibe ich jetzt einfach dran.“

Sein Vorarlberger Landsmann Christian Hirschbühl schied ebenfalls aus, er brach sich bei einem wild aussehenden Sturz den rechten Knöchel. Auch Marc Digruber und Dominik Raschner sahen das Ziel nicht.