Teamchef Ales Pajovic
Reuters/Radovan Stoklasa
Handball-EM

Österreich bündelt noch einmal alle Kräfte

Österreichs Handball-Männern steht am Dienstag (20.30 Uhr, live in ORF Sport +) zum EM-Abschied laut Flügelspieler Sebastian Frimmel eine „brutale Willensfrage“ bevor. Zwar sind die Chancen auf den Aufstieg schon dahin, im Duell der punktelosen Teams von Gruppe D gegen Belarus steht aber eine günstige Setzung für die WM-Qualifikation auf dem Spiel. „Wir müssen schauen, dass wir unter die Top-15 kommen“, sagte Teamchef Ales Pajovic.

Auch am Tag nach der bitteren 29:34-Niederlage im zweiten Gruppenspiel gegen Deutschland war die Enttäuschung im ÖHB-Team riesengroß. „Ich habe schon gedacht, das ist der Tag, an dem wir Deutschland schlagen“, sagte Pajovic. Im Finish fehlten schließlich Kraft und Klasse, nach dem enttäuschenden 31:36-Turnierstart gegen Polen war die EM gelaufen. „Natürlich bin ich enttäuscht, man möchte immer Fortschritte sehen“, sagte Flügel-Routinier Robert Weber, der bei der Heim-EM vor zwei Jahren noch über den historischen achten Platz jubelte.

„Jetzt müssen wir schauen, dass wir unter die Top-15 kommen.“ Die Bedeutung der Abschlusspartie geht jedenfalls über ein reines Trainingsmatch hinaus. „Es geht um die Platzierung und darum, dass wir in der weiteren WM-Qualifikation eine bessere Ausgangsposition haben“, stellte Pajovic klar. Konkret peilt die ÖHB-Auswahl eine Setzung im Qualifikations-Play-off für die WM 2023 an, die vieles tendenziell leichter machen würde. Voraussetzung dafür ist jedenfalls ein Sieg über Belarus.

Wichtiger Abschluss für Österreich

Nach nur zwei Spielen ist die EM für Österreichs Handballer schon gelaufen. Denn nach der Auftaktniederlage gegen die Polen und deren Erfolg gegen Belarus ist der Aufstieg nicht mehr möglich. Trotzdem kommt dem abschließenden Duell mit Belarus große Bedeutung zu.

„Der größere Wille zählt“

„Ziel ist, genauso wie gegen Deutschland zu starten. Wir sind bereit“, so Pajovic. Für Frimmel wird das Duell mit den körperlich starken Belarussen, gegen die man mit dem Unentschieden bei der EM 2020 Platz acht fixierte, noch einmal eine große Herausforderung. „Ich denke, dass wir da alles reinhauen“, sagte der Flügelspieler. Auch sein Konterpart auf der rechten Seite, Weber, sah es ähnlich: „Morgen zählt einfach nur der größere Wille.“

Das größte Sorgenkind war bisher die Defensive. Gegen Polen war man in zu vielen Defensivaktionen zu langsam, zu spät oder beides. Nach vorne präsentierte man sich mit 31 bzw. 29 (gegen Deutschland) Toren offensiv hingegen durchaus solide.