Generali Arena
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Bundesliga

Grünes Licht für die violette Zukunft

Die Wiener Austria hat am Montag die Weichen für die Zukunft gestellt und einen Schritt aus der wirtschaftlichen Misere gemacht. Die ordentlichen Mitglieder des Vereins stimmten im Rahmen einer Generalversammlung einstimmig dem Verkauf von 40 Prozent der Anteile der AG an eine Investorengruppe zu. Die Gremien des Traditionsclubs hatten sich bereits zuvor über die Vertragsmodalitäten geeinigt. Zehn Millionen Euro ist der Deal wert, er soll der Austria vorerst das Überleben sichern.

Die frohe Kunde überbrachte auch ein Mann, der die sportliche Geschicke des Vereins nachhaltig mitlenken soll. Jürgen Werner ist Teil der „Viola Investment GmbH – Freunde der Austria“. „Wir haben die Austria jetzt aus dem Koma erweckt, aber sie ist immer noch ein Intensivpatient“, meinte Werner im Rahmen einer Pressekonferenz. Der ehemalige Vizepräsident des LASK soll künftig als Sportvorstand die Geschicke mitlenken.

Vorerst ist der ehemalige Spielerberater allerdings von der Bundesliga gesperrt, im vergangenen Juni fasste Werner wegen Verstößen gegen Ligabestimmungen eine 18-monatige Funktionssperre aus. Diese hat der 60-Jährige angefochten. Ansonsten sind in der Viola GmbH keine unbekannten Akteure am Werk. Das Präsidium um Präsident Frank Hensel und Vize Raimund Harreither ist vertreten, dazu kommen Sympathisanten wie der mit violetten Wurzeln ausgestattete Real-Star David Alaba. Er ließ sich von seinem Vater George vertreten und meldete sich via Video bei den Anhängern.

Gerhard Krisch, Frank Hensel, Juergen Werner und Manuel Ortlechner
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Gerhard Krisch, Frank Hensel, Jürgen Werner und Manuel Ortlechner bei der Pressekonferenz

Antrag ohne Gegenstimmen angenommen

Hensel berichtete von einer „sehr intensiven, aber konstruktiven Mitgliederversammlung“. Der Antrag wurde ohne Gegenstimmen angenommen, es gab lediglich einige wenige Enthaltungen. Laut Hensel könne der Verein nun nach vorne blicken. „Das ist der Beginn einer neuen Ära“, sagte der Präsident der Favoritner.

Angesichts eines negativen Eigenkapitals von über 19 Mio. Euro und Verbindlichkeiten von über 79 Mio. Euro wäre alles andere als die Zustimmung der Mitglieder überraschend gewesen. Als Alternative wäre aller Voraussicht nach eine Insolvenz angestanden. Vorstand Gerhard Krisch merkte an, dass nun operative Projekte aufgesetzt würden, um Kosten zu sparen und die Erlöse zu steigern. 2022/23 soll der Verein bereits positiv bilanzieren. „Das ist das ganz klare Ziel.“

Verlängerung mit Huskovic

Sportlich gab es ebenfalls erfreuliche Nachrichten für die Fans. Nachwuchs-Teamstürmer Muharem Huskovic verlängerte seinen Vertrag bis 2025. Der 18-jährige Offensivspieler spielte bereits für die U15-Mannschaft der „Veilchen“ und etablierte sich im vergangenen Herbst in der Kampfmannschaft. Huskovic schaffte es auch ins österreichische U21-Nationalteam.

„Diese Verlängerung, auch über diesen Zeitraum, ist eine klare Botschaft, wie attraktiv dieser neue, progressive Austria-Weg für junge Spieler ist – intern wie extern“, sagte Sportdirektor Manuel Ortlechner. An Huskovic sollen einige Vereine Interesse gezeigt haben, nachdem sein Vertrag ursprünglich im Sommer ausgelaufen wäre. Bei den Gesprächen war auch Werner bereits involviert.