Andy Murray
Reuters/James Gourley
Australian Open

Murrays emotionale Rückkehr

Vor fünf Jahren hatte Andy Murray zuletzt eine Partie bei den Australian Open gewonnen, am Dienstag war es endlich wieder so weit. Der Schotte, der in Melbourne fünfmal im Finale stand, das erste Major des Jahres aber nie gewinnen konnte, setzte sich in der ersten Runde nach hartem Kampf gegen den Georgier Nikolos Basilaschwili in fünf Sätzen durch. „Es ist fantastisch, zurück zu sein“, sagte er danach.

In Melbourne hatte Murray 2019 wegen anhaltender Hüftprobleme sein Karriereende angekündigt, kehrte aber mit einem künstlichen Gelenk noch einmal auf die Tour zurück. Gegen den als Nummer 21 gesetzten Basilaschwili tat er sich nicht leicht, sein 6:1 3:6 6:4 6:7 (5/7) 6:4-Sieg stand erst nach 3:52 Stunden fest. In der Vorwoche hatte er den Georgier auf dem Weg zum Finale von Sydney ebenfalls bezwungen, die Achtelfinal-Partie ging dort über drei Sätze. Der mit einer Wildcard ausgestattete Murray bekommt es in der zweiten Runde mit dem Qualifikanten Taro Daniel aus Japan zu tun.

Der ehemalige Weltranglistenerste aus Schottland ist derzeit die Nummer 113 und erstmals seit einer Fünfsatzniederlage gegen Roberto Bautista Agut (ESP) im Jahr 2019 wieder im Melbourne Park dabei. 2018 und 2020 fehlte er verletzt, im Vorjahr musste er wegen einer Coronavirus-Infektion passen.

Australian-Open-Comeback von Murray

Andy Murray hat eine emotionale und erfolgreiche Rückkehr bei den Australian Open gefeiert. Nachdem er vor drei Jahren in Melbourne seine Karriere für beendet erklärt hatte, gelang ihm am Dienstag ein hart umkämpfter Erstrundensieg gegen Nikolos Basilaschwili.

„Es ist erstaunlich. Es waren harte drei, vier Jahre. Ich habe viel gearbeitet, um wieder hierherzukommen“, sagte Murray im Siegerinterview. „Ich habe auf diesem Platz oft gespielt, und die Atmosphäre ist unglaublich. Hier habe ich vor drei Jahren gedacht, dass ich mein letztes Match bestritten habe. Es ist erstaunlich, mit so einem Kampf über fünf Sätze zurück zu sein. Mehr kann man sich nicht wünschen.“

Medwedew nur im dritten Satz mit Problemen

US-Open-Gewinner Daniil Medwedew zog in drei Sätzen in die zweite Runde ein. Der Weltranglistenzweite kam mit einem 6:1 6:4 7:6 (7/3) gegen den Schweizer Außenseiter Henri Laaksonen weiter. Nächster Gegner des 25-jährigen Russen ist der Australier Nick Kyrgios, der den Briten Liam Broady ebenfalls in drei Sätzen mit 6:4 6:4 6:3 schlug. Medwedews russischer Landsmann Andrej Rublew (Nr. 5) setzte sich gegen Gianluca Mager (ITA) mit 6:3 6:2 6:2 durch. Der als Nummer vier gesetzte Stefanos Tsitsipas hatte gegen den Schweden Mikael Ymer ebenfalls keine Probleme, der Grieche gewann mit 6:2 6:4 6:3.

Daniil Medwedew
AP/Hamish Blair
Medwedew ist nach dem Fehlen von Novak Djokovic der am höchsten eingestufte Spieler

Medwedew kontrollierte seine Partie über weite Strecken, bei eigenem Service kam er kaum in Bedrängnis. Einzig im dritten Satz ließ er seinem Gegner mehr Spielraum, nicht aber im Tiebreak. Damit steht erstmals seit 1995 kein Schweizer in der zweiten Runde des Turniers, Stan Wawrinka und Rekord-Grand-Slam-Sieger Roger Federer fehlen verletzt.

Kampflos musste der ursprünglich als Nummer acht gesetzte Norweger Casper Ruud seine Nennung wegen einer Knöchelverletzung zurückziehen. Im Vorjahr hatte der 23-Jährige wegen einer Blessur im Achtelfinale gegen Rublew aufgeben müssen.

Frühes Aus für Fernandez und Kvitova

Bei den Frauen erlebte US-Open-Finalistin Leylah Fernandez einen Rückschlag. Vier Monate nach ihrer überraschenden Erfolgsserie von New York scheiterte die 19-jährige Kanadierin in der ersten Runde mit 4:6 2:6 an der australischen Weltranglisten-133. Maddison Inglis. Die Kanadierin beging 30 unerzwungene Fehler. Kein Weiterkommen gab es auch für die zweifache Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova. Die tschechische Melbourne-Finalistin von 2019 hatte gegen Sorana Cirstea keine Chance und unterlag mit 2:6 2:6. „So ist der Sport, da muss ich mich einfach durchkämpfen“, sagte Kvitova enttäuscht.

Petra Kvitova
APA/AFP/William West
Der Auftritt von Kvitova war heuer nur kurz

Für die Weltranglistenzweite Arina Sabalenka (BLR) lief es zu Beginn auch nicht gut, sie setzte sich aber gegen die Australierin Strom Sanders trotz Problemen mit dem Aufschlag noch mit 5:7 6:3 6:2 durch. Garbine Muguruza (ESP/3) plagte sich einigermaßen mit der jungen Französin Clara Burel, gewann letztlich 6:3 6:4 und blieb damit bei diesem Major auch im zehnten Jahr ohne Auftaktniederlage. Anett Kontaveit (EST/6) besiegte die Tschechin Katerina Siniakova mit 6:2 6:3, Iga Swiatek (POL/7) Harriet Dart (GBR) 6:3 6:0. Simon Halep (ROU/14) begann mit einem 6:4 6:3-Sieg gegen Magdalena Frech (POL).

Im Duell zweier US-Open-Siegerinnen setzte sich zum Abschluss des zweiten Spieltages Emma Raducanu (GBR/17) gegen Sloane Stephens mit 6:0 2:6 6:1 durch. Raducanu, die in New York im Vorjahr und damit vier Jahre nach ihrer Gegnerin triumphierte, ist zum ersten Mal im Hauptfeld von Melbourne dabei.