Jubel von Hannover
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DFB-Pokal

Hütters Gladbach geht in Hannover unter

Borussia Mönchengladbach hat sich bei Hannover 96 blamiert und ist nach einem desaströsen Auftritt aus dem DFB-Pokal geflogen. Die völlig indisponierte Mannschaft von Trainer Adi Hütter unterlag dem Zweitligisten am Mittwoch im Achtelfinale mit 0:3. In der zweiten Runde hatte die Borussia Bayern München noch spektakulär mit 5:0 besiegt.

Während die Gladbacher die große Chance verspielten, in einer bisher schwachen Saison zumindest im Pokal etwas zu erreichen, zogen die Niedersachsen erstmals seit 15 Jahren wieder ins Viertelfinale ein. Die Tore für die Hannoveraner, die 1992 als Zweitligist den Pokal – im Finale gegen Gladbach – gewannen, erzielten Maximilian Beier (4., 51.) und Sebastian Kerk (36./Elfmeter). „Wir Trainer sind immer in der Verantwortung. Es ist klar, wenn man so ausscheidet wie wir, dann wird es Diskussionen geben. Nichtsdestotrotz ärgere ich mich heute über diese fürchterliche Niederlage, die einfach irrsinnig wehtut“, sagte Hütter im ARD-Interview.

Schon nach knapp vier Minuten wurde seine Mannschaft überrumpelt. Nach einem präzisen Pass von Hendrik Weydandt war Beier halb rechts im Strafraum völlig frei und schoss scharf am chancenlosen Goalie Yann Sommer vorbei ins Gladbacher Tor. Auch danach agierte Hannover diszipliniert und engagiert. Die Gäste machten es dem Zweitligisten mit einem uninspiriert und lustlos wirkenden Auftritt aber auch leicht, das bessere Team zu sein.

Hannover erhöht nach Videobeweis

Der im Winter von Union Berlin geholte Marvin Friedrich ebnete unfreiwillig Hannover den Weg zum 2:0. Nach Videobeweis ahndete Schiedsrichter Florian Badstübner ein Handspiel des Abwehrspielers mit einem Elfer, den Kerk verwandelte. Schon gegen Leverkusen hatte Friedrich einen Foulelfmeter verursacht, den Sommer jedoch parieren konnte. Diesmal war der Schweizer auch am Ball, konnte das Tor aber nicht verhindern.

Nach der Pause blieb das Bild unverändert: Die Gladbacher träge, die Gastgeber engagiert. Und der Zweitligist nutzte das konsequent. Einen Konter schloss erneut Beier mit einem technisch feinen Außenristschuss zum 3:0 ab. In der 62. Minute traf der Mittelfeldspieler dann noch einmal den Pfosten. Die wenigen Chancen für Mönchengladbach unter anderen durch Denis Zakaria und Florian Neuhaus vereitelte Hannovers Keeper Ron-Robert Zieler.

Laimer gibt bei Leipzig-Sieg Comeback

Im Viertelfinale steht auch RB Leipzig nach einem Heim-2:0 über das zweitklassige Hansa Rostock. Die Tore erzielten Yussuf Poulsen (6.) und Dani Olmo (82.), Konrad Laimer feierte ab der 74. Minute ein Comeback nach überstandener Sprunggelenksverletzung. Die rund 1.000 zugelassenen Fans in Leipzig mussten nicht lange auf das erste Tor warten. Lukas Klostermann flankte von der rechte Seite auf das lange Eck. Dort stand Poulsen völlig frei und köpfelte problemlos ein.

Jubel von Leipzig
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Dani Olmo (Nummer 25) sorgte mit seinem Tor zum 2:0 für die Vorentscheidung

Es sollte eine der wenigen guten Szenen der ersten Halbzeit bleiben. Leipzig nahm völlig das Tempo raus, Hansa war vorrangig mit Abwehrarbeit beschäftigt. Nach der Pause kam wieder etwas mehr Schwung ins Spiel. Klostermann (47.) setzte einen Schuss aus 20 Metern knapp neben das Tor, und Hansa sandte gleich zwei Lebenszeichen. Zunächst traf Streli Mamba (49.) nach einem Konter das Außennetz, dann ging ein Schuss von Nico Neidhardt (51.) nur knapp am langen Eck vorbei. Anschließend verlor das Spiel wieder an Tempo. Gelaufen war die Partie endgültig, als Olmo mit einem trockenen Schuss nach Vorlage von Nkunku zum 2:0 traf.

Auch Freiburg und Union Berlin weiter

Ebenfalls eine Runde weiter ist Freiburg dank eines 4:1 bei Hoffenheim. Vincenzo Grifo (10., 36./Elfmeter), Kevin Schade (55.) und Ermedin Demirovic (68.) trafen für die Gäste, bei denen Philipp Lienhart durchspielte. Auf der Gegenseite war Stefan Posch ebenfalls über die komplette Distanz im Einsatz, Christoph Baumgartner wurde in der 75. Minute ausgetauscht, Florian Grillitsch fehlte wegen der Nachwirkungen einer Coronavirus-Infektion.

Deren Landsmann Christopher Trimmel kam beim 3:2 seines Clubs Union Berlin im Derby bei Hertha in der 71. Minute auf den Platz. Auf beiden Seiten gab es durch Niklas Stark (50./Hertha) und Rani Khedira (54./Union) jeweils ein Eigentor. Die weiteren Treffer für die Gäste erzielten Andreas Voglsammer (11.) und Robin Knoche (55.). Der Anschlusstreffer zum 2:3 von Herthas Suat Serdar (95.) kam zu spät für die Hausherren.

Nach dem Aus von Meister Bayern und Pokalverteidiger Borussia Dortmund scheint der Cupgewinn in diesem Jahr so leicht wie selten. Hannover ist nach dem Karlsruher SC, dem Hamburger SV und dem FC St. Pauli der nächste Zweitligist, der die Runde der letzten acht erreicht hat.