Madeleine Egle
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Rodeln

Peking-Generalprobe als finales Highlight

Auf der Natureisbahn von St. Moritz werden am Wochenende beim Weltcup-Finale nicht nur die Gesamtsieger in den einzelnen Disziplinen entschieden, sondern gleichzeitig auch die EM-Medaillen vergeben. Für die fünffache Saisonsiegerin Madeleine Egle geht es noch um die Trophäe, sie hat als Zweite 57 Zähler Rückstand auf die Deutsche Julia Taubitz. Bei den Männern gilt es für Wolfgang Kindl, den zweiten Rang hinter dem Deutschen Johannes Ludwig abzusichern.

Für Egle wird es allerdings schwierig, selbst bei einem Sieg dürfte Taubitz nur Achte werden. Im Rennen um die kleine Kristallkugel in der olympischen Disziplin liegt Egle 23 Punkte hinter der Deutschen. „Über den Gesamtweltcup und irgendwelche Rechnereien mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Ich konzentriere mich ganz auf mich und meine Aufgaben, muss mir erst die Bahn im Training erarbeiten“, sagte Egle, die sich auf die speziellen Anforderungen einstellen muss. Die Bahn komme ohne künstliches Kühlungssystem aus, das ergebe ganz anderes Eis, erklärte sie.

Große Freude mit der Naturbahn hat Nico Gleirscher, der im Vorjahr in St. Moritz seinen ersten Weltcup-Sieg feierte. „Prinzipiell habe ich sehr gute Erinnerungen an St. Moritz. Allerdings hat es mich gleich im ersten Training geschmissen, bei dem Sturz habe ich eine Kufe ziemlich beleidigt. Wir müssen jetzt ein wenig improvisieren und schauen, dass das Paket bis zum Wochenende hin wieder passt“, erklärte er. Er ist ein Fan der Bahn, die erst im Vorjahr nach vielen Jahren wieder ins Weltcup-Programm aufgenommen wurde. „Es ist komplett was anderes, als wir es gewohnt sind, aber mir macht es Spaß.“

Rodelweltcup geht ins Finale

Am Wochenende finden die letzten Bewerbe des Rodelweltcups der Saison 2021/22 statt. In St. Moritz geht es neben Weltcup-Punkten auch um EM-Medaillen.

„Können noch für Überraschung sorgen“

Im Doppelsitzer-Weltcup haben die Österreicher keine Chance mehr auf den Sieg. Thomas Steu/Lorenz Koller sind Fünfte, haben aber nur sechs der bisher elf Saisonrennen bestritten. Anders sieht es in der Team-Staffel aus, Deutschland führt 31 Punkte vor Österreich. „Wir haben das Potenzial, in allen Disziplinen ganz vorne mitzufahren, wollen im Gegensatz zum Vorjahr bei der Europameisterschaft anschreiben und können im Gesamtweltcup bei den Damen und in der Team-Staffel noch für eine Überraschung sorgen“, sagte Cheftrainer Rene Friedl.

Am Samstag gehen die Bewerbe der Doppelsitzer (8.35 Uhr/10.05 Uhr) und der Männer (11.45 Uhr/13.35 Uhr) in Szene, am Sonntag folgen die Frauen (9.35 Uhr/11.10 Uhr) und der Mannschafts-Bewerb (13.30 Uhr, jeweils live in ORF Sport +).