Barcelona-Trainer Xavi Hernandez
AP/Alvaro Barrientos
Fußball

Barcelona geht durch „schwierige Zeiten“

Der FC Barcelona ist derzeit wahrlich nicht zu beneiden. Im spanischen Cup schieden die Katalanen am Donnerstag nach Verlängerung mit 2:3 bei Athletic Bilbao nicht nur aus, sondern haben nach der neuerlichen Verletzung von Jungstar Ansu Fati auch einen bitteren Ausfall zu verkraften. Hinzu kommen die Querelen mit Ousmane Dembele. Coach Xavi Hernandez sprach von „schwierigen Zeiten“, die der Verein gerade durchmache.

Fati war in der 61. Minute eingewechselt worden und musste in der Verlängerung in der 96. Minute wieder ausgewechselt werden. Spanische Medien berichteten von einer Pause von vier bis sechs Wochen. „Er war sehr geknickt“, sagte Xavi. Fati hatte bereits im Herbst wegen Problemen am Oberschenkel viele Wochen pausieren müssen, die letzte Saison versäumte er aufgrund einer Knieverletzung fast komplett. Auch Barcelonas zweiter Jungstar Pedri ging in Bilbao angeschlagen vom Platz, er dürfte jedoch nicht schwerer verletzt sein.

Zudem sorgt der Streit zwischen dem Verein und Flügelspieler Dembele für schlechte Stimmung. Nachdem Barca zuletzt die Trennungsabsicht bekanntgegeben hatte, warf der 24-jährige Franzose der Clubführung „Erpressung“ vor. Dass die Unruhe um Dembele Auswirkungen auf die Mannschaft hatte, glaubt Xavi nicht. „Er ist natürlich ein wichtiger Spieler, aber das hat uns nicht beeinflusst.“

Barcelona-Spieler Ansu Fati
APA/AFP/Cesar Manso
Ansu Fati hat das Verletzungspech weiter an den Fußballschuhen kleben

Der einstige Weltklassespieler wirkte nach der Niederlage in Bilbao gezeichnet. „Es ist ein schwerer Tag“, räumte Xavi ein. In der Liga liegen die Katalanen nur auf Platz sechs mit 17 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Real Madrid, gegen den vor einer Woche im Supercup im Halbfinale das Aus kam. „Wir haben keine andere Wahl, als zu arbeiten und zu arbeiten. Jetzt haben wir die Liga und die Europa League. Wir müssen versuchen, uns schnell zu erholen“, sagte Xavi. „Denn das sind zwei harte Schläge, zwei verlorene Titel in einer Woche.“

Real-Coach Ancelotti feiert Sieg gegen Elche

Die Trophäe für den Supercup ging an Real, das dank eines 2:1 nach Verlängerung gegen Elche auch im Cupviertelfinale steht. Die Vorlage zum Siegestor durch Eden Hazard kam von David Alaba. Der zweite Real-Torschütze war Isco, der so wie Hazard in dieser Saison nicht zum Stammpersonal zählt. Umso mehr Lob gab es für das Duo von Trainer Carlo Ancelotti. „Heute haben wir sie gebraucht, und sie haben das Spiel für uns gewonnen“, sagte er Italiener.

Ancelotti empfand den Erfolg gegen Elche als den schönsten Sieg in dieser Spielzeit. „Weil die Mannschaft viel Charakter und Stärke gezeigt hat. Meine Spieler geben niemals auf.“ Weniger glücklich zeigte sich Ancelotti mit dem dichten Spielplan. „Der Matchkalender ist absoluter Nonsens“, schimpfte der Coach. Real hatte erst in der Vorwoche gegen Barca im Supercup-Semifinale in Saudi-Arabien ein Spiel über 120 Minuten absolvieren müssen, am Sonntag wurde das Finale gegen Bilbao gewonnen. Nun geht es an diesem Sonntag in der Liga wieder gegen Elche, diesmal im eigenen Stadion.