Patrick Wimmer
APA/AFP/Thomas Kienzle
Fußball

Wimmer spielt sich in Fodas Blickpunkt

Das WM-Play-off für Österreichs Nationalmannschaft findet erst in knapp zwei Monaten statt. Teamchef Franco Foda ist allerdings bereits auf Beobachtungstour, um potenzielle Kandidaten für den ÖFB-Kader für das Halbfinale am 24. März in Wales und eventuell danach gegen den Sieger aus dem Duell Ukraine gegen Schottland zu finden. Eine Dienstreise führte Foda nach Frankfurt, wo sich im Duell Eintracht gegen Bielefeld Patrick Wimmer in den Blickpunkt des Deutschen spielte.

Wimmer begeisterte beim 2:0-Sieg seiner Arminia mit einem Tor und einem sehenswerten Assist. Der rechte Flügelspieler flankte in der 27. Minute mit dem rechten Fuß hinter dem linken Standbein, Landsmann Alessandro Schöpf musste zum 2:0 nur noch die Brust hinhalten. Für den „Rabona-Trick“ bekam Wimmer Sonderlob von seinem Trainer Frank Kramer. „Solche Dinge hat er im Blut, der Kerl“, erklärte der Bielefeld-Coach.

Im ÖFB-Team waren in den letzten Qualispielen der Gruppenphase Clubkollege Alessandro Schöpf, Louis Schaub oder als „Joker“ Karim Onisiwo auf der rechten Außenbahn im Einsatz. Ein Anwärter wäre auch Valentino Lazaro. Der 25-Jährige agiert bei Benfica Lissabon aber zumeist als Wechselspieler. Wimmer ist aktueller U21-Nationalspieler und stand bei Foda bereits mehrmals auf der Abrufliste. Eine Beförderung in den A-Kader wäre durchaus möglich. „Ich wäre absolut bereit dafür, dem Team weiterhelfen zu dürfen“, erklärte Wimmer in der „Kronen Zeitung“.

Patrick Wimmer
GEPA/Christian Moser
Patrick Wimmer würde nur zu gerne das ÖFB-Trikot auch im A-Team anziehen

„Er hat etwas Verrücktes“

Dabei spielte Wimmer vor nicht einmal drei Jahren noch in der niederösterreichischen Landesliga (4. Spielklasse) beim SV Gaflenz. Nach zwei Jahren bei der Wiener Austria ging es letzten August für kolportierte 700.000 Euro Ablöse nach Bielefeld. Dort hat er als Rechtsaußen schnell Fuß gefasst. Drei Tore und fünf Assists stehen in der Liga zu Buche.

Wimmer ist bis 2025 an Bielefeld gebunden. An einem Weiterverkauf wäre die Austria beteiligt. In Ostwestfalen schätzen sie seine Unbekümmertheit. Wimmer habe in Frankfurt das gezeigt, was man schon die ganze Saison über gesehen habe, meinte Bielefeld-Goalie Stefan Ortega. „Dass er einen manchmal begeistert, aber manchmal auch wieder zur Weißglut bringt. Das ist so dieser jugendliche Irrsinn. Er hat etwas Verrücktes, etwas Unbekümmertes, das uns sehr guttut.“

„An paar Basics noch arbeiten “

Der Offensivspieler könne sich aber auch noch deutlich verbessern, betonte Ortega. „Wenn er bei sich bleibt, wenn er an ein paar Basics arbeitet, die wichtig sind für die Mannschaft, dann kann er noch wertvoller werden, als er es schon ist.“ Trainer Kramer sah Wimmers Aufgabe erfüllt: „Patrick ist ein Spieler, der mal für ein Tor gut ist oder für eine Toraktion. Dafür ist er auf dem Feld, dafür räumen die anderen hinter ihm ab.“

Auch für die „Rabona“-Aktion hätte sich der ÖFB-Legionär keine Rüge eingehandelt, wenn sie danebengegangen wäre, versicherte sein Coach. „Solche Dinge muss man ihm zugestehen.“ Mit einem Augenzwinkern fügte Kramer hinzu: „Bevor er seinen Linken nimmt, ist es schon besser so.“ Wimmer selbst argumentierte die Aktion damit, dass er nicht ausreichend Vertrauen in seinen linken Fuß gehabt habe. Er habe es dann einfach probiert. „Zum Glück ist das so aufgegangen. Weil wenn das nicht so aufgeht, wird mir wahrscheinlich Arroganz oder so vorgeworfen.“

Am Ende aber war es großer Jubel. Mit dem fünften Spiel in Folge ohne Niederlage verschaffte sich die Arminia Luft im Abstiegskampf und verbesserte sich mit zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz auf den 14. Tabellenrang. „In letzter Zeit haben wir eine gute Phase, wir sind ganz gut drauf“, sagte Wimmer. „Wenn wir kompakt stehen und vorne die Buden machen, dann geht es hoffentlich so weiter.“