Olympia

ÖOC schickt 106 Aktive nach Peking

Das Österreichische Olympische Comite (ÖOC) wird mit 42 Athletinnen und 64 Athleten zu den Olympischen Spielen nach Peking aufbrechen. Das gaben die Verantwortlichen rund um ÖOC-Präsident Karl Stoss am Montag bekannt. Ursprünglich waren nur 104 Aktive nominiert worden, doch wenige Stunden später gab es für die zuerst nicht berücksichtigten Skifahrer Max Franz und Stefan Brennsteiner doch noch eine gute Nachricht.

Die Teamgröße von 106 bedeutet einen Aktiven mehr als vor vier Jahren in Pyeongchang (Südkorea). In 109 Wettkämpfen werden Gold-, Silber- und Bronzemedaillen vergeben. ÖOC-Präsident Stoss äußerte am Montag die Hoffnung, erneut „reich bepackt nach Hause zu fahren“, und gab eine Zielgröße der erhofften Medaillen aus. „Ich würde einmal die Latte in der Größenordnung zwischen Pyeongchang und Sotschi anlegen“, sagte der Vorarlberger. Außerdem wolle man wie bei den vergangenen Spielen wieder zu den zehn besten Wintersportnationen zählen.

In Pyeongchang vor vier Jahren wurden 14 Medaillen (fünf in Gold, drei in Silber und sechs in Bronze) gewonnen. Mit Super-G-Gewinner Matthias Mayer, Snowboard-Star Anna Gasser und Rodler David Gleirscher sind drei der Olympiasieger von Südkorea auch diesmal wieder mit dabei. Ebenfalls wieder am Start ist Julia Dujmovits bei den Raceboardern. Die Burgenländerin gewann 2014 in Sotschi Gold im Parallel-Slalom.

Anna Gasser fliegend
AP/Gian Ehrenzeller
Anna Gasser, Olympia-Goldmedaillengewinnerin von 2018, wird auch in Peking wieder ihre besten Tricks auspacken.

Unter den Nichtnominierten sind auch weitere bekannte Namen wie Chiara Mair und Fabio Gstrein (Ski alpin) sowie Julian Eberhard (Biathlon), Chiara Kreuzer, Philipp Aschenwald (Skispringen) und Lukas Klapfer (Nordische Kombination). Verletzungsbedingt kein Thema waren unter anderen bei den Alpinen Adrian Pertl und Roland Leitinger, Nicole Schmidhofer und Nina Ortlieb sind nach Verletzungen für Olympia nicht fit genug. Snowboarderin Claudia Riegler ist nicht gegen das Coronavirus geimpft und wurde daher nicht nominiert.

ÖSV-Hoffnung erfüllt sich

Wenige Stunden nach der offiziellen Bekanntgabe des Kaders nahm auch die Debatte über die Startplätze der alpinen Herren einen aus österreichischer Sicht guten Ausgang. Die Sparte Alpinski erhielt vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) vier zusätzliche Quotenplätze, Österreich bekam zwei und vergab sie an Riesentorlauf-Spezialist Stefan Brennsteiner und Speedpilot Max Franz.

Der ÖSV und andere Nationen hatten in der Vorwoche darauf gedrängt, dass das IOC dem Vorschlag, nicht genutzte Quotenplätze aus anderen Sportarten zu den Alpinen zu transferieren, zustimmt oder der Weltskiverband (FIS) fragwürdige Rennen, die für eine Quotenverschiebung sorgten, annulliert. Das IOC sprach nun „im Interesse aller betroffenen Athleten“ vier zusätzliche Plätze zu und forderte die FIS auf, ihr Qualifikationssystem zu überprüfen, um ähnlichen Problemen in Zukunft vorzubeugen. Österreich stellt damit im alpinen Bereich mit je elf Frauen und Männern das Maximalkontingent.

In zwölf von 15 Sportarten vertreten

Österreich ist mit Ausnahme von Eishockey, Curling und Shorttrack in allen 15 Sportarten der sieben Sportfachverbände vertreten. Tirol stellt mit 30 Aktiven neuerlich das Gros der rot-weiß-roten Teilnehmer, gefolgt von Salzburg mit 20, Kärnten, Vorarlberg (je 12), Steiermark (11), Niederösterreich (10), Oberösterreich (8) und Burgenland (1). Geht man nach der Vereinszugehörigkeit, dann ist nur die Bundeshauptstadt Wien nicht vertreten.

Der älteste und der jüngste Aktive kommt jeweils aus Salzburg. Alpin-Snowboarder Andreas Prommegger bestreitet mit 41 Jahren seine fünften Winterspiele. Skifreestyler Matej Svancer erlebt mit 17 Jahren hingegen seine olympische Feuertaufe. Ein Paar – ein Mann und eine Frau – wird die rot-weiß-rote Fahne bei der Eröffnungsfeier am 4. Februar im Pekinger „Vogelnest“-Stadion tragen. Wer, ist offen und wird bis 2. Februar festgelegt.

Matej Svancer mit Skiern in der Luft
GEPA/Patrick Steiner
Mit gerade einmal 17 Jahren fährt der Skifreestyler Matej Svancer zu seinen ersten Olympischen Spielen.

Die Spiele finden wegen der Pandemie unter schwierigen Bedingungen statt, alle an Olympia beteiligten Personen betreten mit der Einreise nach China eine Blase und dürfen sich nur innerhalb dieser bewegen. PCR-Tests finden täglich statt, positiv Getestete werden in ein Quarantänehotel bzw. bei symptomatischem Verlauf in ein Krankenhaus verlegt. Unproblematisch sind die Spiele auch aus anderer Sicht nicht, zahlreiche Länder reagieren wegen der Menschenrechtsverstöße Chinas mit politischem Boykott.

Der österreichische Kader

Biathlon Frauen: Lisa Hauser, Katharina Innerhofer, Anna Juppe, Julia Schwaiger, Dunja Zdouc

Männer: Simon Eder, Patrick Jakob, David Komatz, Felix Leitner, Harald Lemmerer

Bob Frauen: Katrin Beierl, Jennifer Onasanya; Ersatzathletin: Magdalena Baur

Männer: Robert Eckschlager, Markus Glück, Kristian Huber, Benjamin Maier, Sebastian Mitterer, Markus Sammer, Sascha Stepan, Markus Treichl; Ersatzathlet: Danut-Ion Moldovan

Eiskunstlauf Frauen: Olga Mikutina, Miriam Ziegler Männer: Severin Kiefer

Eisschnelllauf Frauen: Vanessa Herzog Männer: Gabriel Odor

Nordische Kombination Männer: Martin Fritz, Lukas Greiderer, Johannes Lamparter, Franz-Josef Rehrl, Mario Seidl

Rodeln Frauen: Madeleine Egle, Hannah Prock, Lisa Schulte

Männer (7): Armin Frauscher, David Gleirscher, Nico Gleirscher, Wolfgang Kindl, Lorenz Koller, Yannick Müller, Thomas Steu

Skeleton Frauen: Janine Flock

Männer: Samuel Maier, Alexander Schlintner

Ski alpin

Frauen: Stephanie Brunner, Katharina Gallhuber, Katharina Huber, Cornelia Hütter, Katharina Liensberger, Mirjam Puchner, Ariane Rädler, Christine Scheyer, Ramona Siebenhofer, Tamara Tippler, Katharina Truppe

Männer: Stefan Brennsteiner, Manuel Feller, Max Franz, Raphael Haaser, Daniel Hemetsberger, Vincent Kriechmayr, Michael Matt, Matthias Mayer, Marco Schwarz, Otmar Striedinger, Johannes Strolz

Skicross Frauen: Christina Födermayr, Andrea Limbacher, Katrin Ofner

Männer: Adam Kappacher, Johannes Rohrweck, Tristan Takats, Robert Winkler

Ski Freeski/Big Air, Slopestyle, Halfpipe Frauen: Laura Wallner, Lara Wolf

Männer: Daniel Bacher, Marco Ladner, Matej Svancer

Ski Buckelpiste Frauen: Katharina Ramsauer

Skilanglauf Frauen (2): Teresa Stadlober, Lisa Unterweger

Herren (3): Michael Föttinger, Benjamin Moser, Mika Vermeulen

Skispringen Frauen: Daniela Iraschko-Stolz, Sara Marita Kramer, Eva Pinkelnig, Jacqueline Seifriedsberger

Männer: Manuel Fettner, Jan Hörl, Daniel Huber, Stefan Kraft, Daniel Tschofenig

Snowboard alpin Frauen: Julia Dujmovits, Sabine Schöffmann, Daniela Ulbing

Männer: Benjamin Karl, Lukas Mathies, Alexander Payer, Andreas Prommegger

Snowboard Cross Frauen: Pia Zerkhold

Männer: Jakob Dusek, Alessandro Hämmerle, Julian Lüftner, Lukas Pachner

Snowboard Freestyle Frauen: Anna Gasser

Männer: Clemens Millauer