Die Teamgröße von 106 bedeutet einen Aktiven mehr als vor vier Jahren in Pyeongchang (Südkorea). In 109 Wettkämpfen werden Gold-, Silber- und Bronzemedaillen vergeben. ÖOC-Präsident Stoss äußerte am Montag die Hoffnung, erneut „reich bepackt nach Hause zu fahren“, und gab eine Zielgröße der erhofften Medaillen aus. „Ich würde einmal die Latte in der Größenordnung zwischen Pyeongchang und Sotschi anlegen“, sagte der Vorarlberger. Außerdem wolle man wie bei den vergangenen Spielen wieder zu den zehn besten Wintersportnationen zählen.
In Pyeongchang vor vier Jahren wurden 14 Medaillen (fünf in Gold, drei in Silber und sechs in Bronze) gewonnen. Mit Super-G-Gewinner Matthias Mayer, Snowboard-Star Anna Gasser und Rodler David Gleirscher sind drei der Olympiasieger von Südkorea auch diesmal wieder mit dabei. Ebenfalls wieder am Start ist Julia Dujmovits bei den Raceboardern. Die Burgenländerin gewann 2014 in Sotschi Gold im Parallel-Slalom.

Unter den Nichtnominierten sind auch weitere bekannte Namen wie Chiara Mair und Fabio Gstrein (Ski alpin) sowie Julian Eberhard (Biathlon), Chiara Kreuzer, Philipp Aschenwald (Skispringen) und Lukas Klapfer (Nordische Kombination). Verletzungsbedingt kein Thema waren unter anderen bei den Alpinen Adrian Pertl und Roland Leitinger, Nicole Schmidhofer und Nina Ortlieb sind nach Verletzungen für Olympia nicht fit genug. Snowboarderin Claudia Riegler ist nicht gegen das Coronavirus geimpft und wurde daher nicht nominiert.
ÖSV-Hoffnung erfüllt sich
Wenige Stunden nach der offiziellen Bekanntgabe des Kaders nahm auch die Debatte über die Startplätze der alpinen Herren einen aus österreichischer Sicht guten Ausgang. Die Sparte Alpinski erhielt vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) vier zusätzliche Quotenplätze, Österreich bekam zwei und vergab sie an Riesentorlauf-Spezialist Stefan Brennsteiner und Speedpilot Max Franz.
Der ÖSV und andere Nationen hatten in der Vorwoche darauf gedrängt, dass das IOC dem Vorschlag, nicht genutzte Quotenplätze aus anderen Sportarten zu den Alpinen zu transferieren, zustimmt oder der Weltskiverband (FIS) fragwürdige Rennen, die für eine Quotenverschiebung sorgten, annulliert. Das IOC sprach nun „im Interesse aller betroffenen Athleten“ vier zusätzliche Plätze zu und forderte die FIS auf, ihr Qualifikationssystem zu überprüfen, um ähnlichen Problemen in Zukunft vorzubeugen. Österreich stellt damit im alpinen Bereich mit je elf Frauen und Männern das Maximalkontingent.
In zwölf von 15 Sportarten vertreten
Österreich ist mit Ausnahme von Eishockey, Curling und Shorttrack in allen 15 Sportarten der sieben Sportfachverbände vertreten. Tirol stellt mit 30 Aktiven neuerlich das Gros der rot-weiß-roten Teilnehmer, gefolgt von Salzburg mit 20, Kärnten, Vorarlberg (je 12), Steiermark (11), Niederösterreich (10), Oberösterreich (8) und Burgenland (1). Geht man nach der Vereinszugehörigkeit, dann ist nur die Bundeshauptstadt Wien nicht vertreten.
Der älteste und der jüngste Aktive kommt jeweils aus Salzburg. Alpin-Snowboarder Andreas Prommegger bestreitet mit 41 Jahren seine fünften Winterspiele. Skifreestyler Matej Svancer erlebt mit 17 Jahren hingegen seine olympische Feuertaufe. Ein Paar – ein Mann und eine Frau – wird die rot-weiß-rote Fahne bei der Eröffnungsfeier am 4. Februar im Pekinger „Vogelnest“-Stadion tragen. Wer, ist offen und wird bis 2. Februar festgelegt.

Die Spiele finden wegen der Pandemie unter schwierigen Bedingungen statt, alle an Olympia beteiligten Personen betreten mit der Einreise nach China eine Blase und dürfen sich nur innerhalb dieser bewegen. PCR-Tests finden täglich statt, positiv Getestete werden in ein Quarantänehotel bzw. bei symptomatischem Verlauf in ein Krankenhaus verlegt. Unproblematisch sind die Spiele auch aus anderer Sicht nicht, zahlreiche Länder reagieren wegen der Menschenrechtsverstöße Chinas mit politischem Boykott.
Der österreichische Kader
Biathlon Frauen: Lisa Hauser, Katharina Innerhofer, Anna Juppe, Julia Schwaiger, Dunja Zdouc
Männer: Simon Eder, Patrick Jakob, David Komatz, Felix Leitner, Harald Lemmerer
Bob Frauen: Katrin Beierl, Jennifer Onasanya; Ersatzathletin: Magdalena Baur
Männer: Robert Eckschlager, Markus Glück, Kristian Huber, Benjamin Maier, Sebastian Mitterer, Markus Sammer, Sascha Stepan, Markus Treichl; Ersatzathlet: Danut-Ion Moldovan
Eiskunstlauf Frauen: Olga Mikutina, Miriam Ziegler Männer: Severin Kiefer
Eisschnelllauf Frauen: Vanessa Herzog Männer: Gabriel Odor
Nordische Kombination Männer: Martin Fritz, Lukas Greiderer, Johannes Lamparter, Franz-Josef Rehrl, Mario Seidl
Rodeln Frauen: Madeleine Egle, Hannah Prock, Lisa Schulte
Männer (7): Armin Frauscher, David Gleirscher, Nico Gleirscher, Wolfgang Kindl, Lorenz Koller, Yannick Müller, Thomas Steu
Skeleton Frauen: Janine Flock
Männer: Samuel Maier, Alexander Schlintner
Ski alpin
Frauen: Stephanie Brunner, Katharina Gallhuber, Katharina Huber, Cornelia Hütter, Katharina Liensberger, Mirjam Puchner, Ariane Rädler, Christine Scheyer, Ramona Siebenhofer, Tamara Tippler, Katharina Truppe
Männer: Stefan Brennsteiner, Manuel Feller, Max Franz, Raphael Haaser, Daniel Hemetsberger, Vincent Kriechmayr, Michael Matt, Matthias Mayer, Marco Schwarz, Otmar Striedinger, Johannes Strolz
Skicross Frauen: Christina Födermayr, Andrea Limbacher, Katrin Ofner
Männer: Adam Kappacher, Johannes Rohrweck, Tristan Takats, Robert Winkler
Ski Freeski/Big Air, Slopestyle, Halfpipe Frauen: Laura Wallner, Lara Wolf
Männer: Daniel Bacher, Marco Ladner, Matej Svancer
Ski Buckelpiste Frauen: Katharina Ramsauer
Skilanglauf Frauen (2): Teresa Stadlober, Lisa Unterweger
Herren (3): Michael Föttinger, Benjamin Moser, Mika Vermeulen
Skispringen Frauen: Daniela Iraschko-Stolz, Sara Marita Kramer, Eva Pinkelnig, Jacqueline Seifriedsberger
Männer: Manuel Fettner, Jan Hörl, Daniel Huber, Stefan Kraft, Daniel Tschofenig
Snowboard alpin Frauen: Julia Dujmovits, Sabine Schöffmann, Daniela Ulbing
Männer: Benjamin Karl, Lukas Mathies, Alexander Payer, Andreas Prommegger
Snowboard Cross Frauen: Pia Zerkhold
Männer: Jakob Dusek, Alessandro Hämmerle, Julian Lüftner, Lukas Pachner
Snowboard Freestyle Frauen: Anna Gasser
Männer: Clemens Millauer