Im österreichischen Team bekamen in Abwesenheit der Olympiastarter Manuel Fettner, Jan Hörl und Daniel Tschofenig sowie des nach einem positiven Coronavirus-Test fehlenden Clemens Aigner einige junge Springer die Chance auf eine Weltcup-Teilnahme. Am besten nutzte diese der erst 19-jährige Kärntner Markus Müller, der 124 Meter weit sprang und damit 17. wurde.
Peking-Starter Daniel Huber gelang ein 134-Meter-Sprung, das reichte für einen Top-Ten-Platz. Nicht so gut erging es einmal mehr Stefan Kraft, der nach wie vor nach der passenden Form für Olympia sucht. Der Salzburger kam nur auf 119,5 Meter und wurde in der Endabrechnung 25. Maximilian Steiner und Markus Rupitsch platzierten sich als 23. und 24. noch vor Kraft. Thomas Lackner wurde 27., Stefan Rainer belegte den 41. Platz.
Kobayashi siegt in Willingen
Der Wind hat beim Weltcup in Willingen auch den Herren einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie zuvor bei der Damen-Konkurrenz wurde auch das Herren-Springen nach dem ersten Durchgang abgebrochen und Halbzeitleader Ryoyu Kobayashi aus Japan zum Sieger erklärt.
Huber war mit seinem Sprung nicht wirklich zufrieden. „Es war ein schwieriger Wettkampf. Ich hab es leider nicht ganz so erwischt, da muss ich mich schon selber ein bisschen bei der eigenen Nase nehmen“, gab sich der 29-jährige Salzburger selbstkritisch. „Aber nichtsdestotrotz muss man bei so einem Wettkampf froh sein mit einem Top-Ten-Ergebnis. Den zweiten Durchgang wäre ich persönlich gerne noch gesprungen, weil ich das Gefühl hatte, dass nach vorne noch etwas möglich gewesen wäre.“
„Ich weiß, wo ich ansetzen muss“
Der Olympiastarter weiß jedenfalls, wo er noch Verbesserungspotenzial hat: „Ich weiß, wo ich ansetzen muss. Ich habe es noch nicht ganz mit der Konstanz, aber es waren heute auch sehr schwierige Bedingungen. Deswegen voller Fokus auf morgen, wo es wieder ein bisschen besser aussehen soll“, so Huber.
Kraft sucht nach wie vor nach der passenden Form für Olympia. „Krafti probiert und kämpft, es ist halt noch nicht ganz die Leichtigkeit drinnen. Wir sind aber trotzdem dran, ihm mehr Stabilität zu geben. Das ist halt unter solchen Verhältnissen mit einem Sprung ganz schwierig“, sagte ÖSV-Trainer Harald Diess.
Kobayashi trotzt Wind und Regen
Von den Bedingungen nicht beeindrucken ließ sich unterdessen Kobayashi. Der japanische Vierschanzentournee-Sieger kam am besten mit Wind und Regen zurecht und siegte mit einem 145-Meter-Satz vor den Norwegern Halvor Egner Granrud (143,0) und Marius Lindvik (137,0).
Noch schlimmer als Geiger, der bei 120,5 Metern landete, erwischte es den Slowenen Anze Lanisek, zuletzt dreimal in Folge auf dem Weltcup-Stockerl, der mit 104,5 Metern 36. wurde und leer ausging. Chance zur Revanche gibt es am Sonntag (15.15 Uhr, live in ORF1), wenn in Willingen noch ein zweiter Bewerb und damit die Generalprobe für die Olympischen Winterspiele auf dem Programm steht.