Kramer sprang mit 123,5 Metern auf der Großen Mühlenkopfschanze von Willingen zwar drei bzw. dreieinhalb Meter kürzer als ihre Konkurrentinnen Althaus und Klinec, hatte aber deutlich weniger Aufwind. Daher wurden der Salzburgerin nicht so viele Windpunkte abgezogen. Als zweitbeste Österreicherin kam Jacqueline Seifriedsberger mit einem Sprung auf 109,0 Meter auf Rang neun, Chiara Kreuzer wurde unter 28 angetretenen Springerinnen Zwölfte.
„Ich habe das mit diesem Sprung nicht erwartet, es war nicht mein bester. Aber ich habe wohl schlechtere Bedingungen gehabt als die Konkurrenz. Aber es war überhaupt ein eigenartiger Bewerb“, sagte Kramer, die sich trotz der irregulären Verhältnisse auf einen zweiten Sprung eingestellt hatte. „Aber an Tagen wie diesen muss man immer damit rechnen, dass nach einem Durchgang abgebrochen wird. Ich hoffe, morgen haben wir besseres Wetter“, so Kramer. Am Sonntag steht um 10.00 Uhr (live in ORF1) neuerlich ein Bewerb auf dem Programm.
Die Salzburgerin trotzt den widrigen Verhältnissen und holt sich in einem Durchgang ihren sechsten Saisonsieg
Irreguläre Verhältnisse
Das erste Einzel-Springen der Damen in Willingen wurde bei eigentlich irregulären Verhältnissen zur Geduldsprobe. Neben Regen sorgten vor allem die Windböen, die teilweise mit fünf Meter pro Sekunde den Sprunghügel hinauffegten, für Unterbrechungen und verwandelten das Springen in ein Glücksspiel. So wurde etwa Eva Pinkelnig bei nur 70,0 Metern vom Himmel geholt und kam aufgrund der großen Punkteabzüge zwar ohne offizielle Punktewertung, aber trotzdem als 24. ins Klassement.
Pinkelnig wird vom Himmel geholt
Die routinierte Vorarlbergerin landet in der Windlotterie bei nur 70,0 Metern
Für eine Schrecksekunde sorgte die Deutsche Selina Freitag, bei der sich bei der Landung die Skier überkreuzten. Die Springerin schlug in der Folge hart auf dem Sprunghügel auf, dazu öffnete sich die Sicherheitsbindung ihrer Skier nicht ordnungsgemäß. Die 20-Jährige blieb aber dem ersten Anschein nach von einer gröberen Verletzung verschont und konnte den Zielraum auf eigenen Beinen verlassen.