Dominic Thiem
GEPA/Patrick Steiner
Tennis

Thiem verschiebt Comeback erneut

Dominic Thiem muss sein Comeback auf der ATP-Tour erneut verschieben. Wie Österreichs Tennisstar am Montag bekanntgab, wird er beim Turnier in Cordoba nicht antreten. Thiem leidet auf der verletzt gewesenen rechten Hand an einer Bänderzerrung zwischen den Fingern. „Das ist ziemlich schmerzhaft. Man weiß nicht, wie lange das dauert, entweder nur ein paar Tage oder zwei Wochen, das wird sich in den nächsten Tagen zeigen“, so Thiem.

Damit bleibt auch weiterhin offen, wann der Niederösterreicher nach monatelanger Pause seit Juni des Vorjahres wieder bei einem Turnier im Einsatz sein wird. Vom Plan her wäre ein Antreten in Buenos Aires vorgesehen, die Argentina Open starten kommende Woche. „Entweder bleibe ich noch hier ein paar Tage oder ich fliege morgen nach Buenos Aires. Die Hand gehört behandelt, das kann ich hier und dort“, hielt sich der ÖTV-Star bezüglich seiner weiteren Planung noch alles offen.

Der neuerliche Rückschlag kam für Thiem nicht wirklich überraschend. Eine Woche bevor er die Reise nach Südamerika angetreten hatte, habe es in seinem Kopf „klick“ gemacht. „Da war die Angst weg, habe ich begonnen, bei der Vorhand wieder voll durchzuziehen. Das Problem ist, dass die Hand dann dadurch an einer anderen Stelle wehgetan hat. Das ist aber normal nach so einer langen Zeit ohne zu spielen, dass andere Sachen, die sieben Monate inaktiv waren, beleidigt sind. Das Wichtigste ist, dass die Hauptverletzung okay ist, insofern stimmt die Richtung“, erläuterte der US-Open-Champion von 2020.

Thiem muss Comeback verschieben

Dominic Thiem muss sein geplantes Comeback beim Turnier in Cordoba nächste Woche verschieben. Eine neuerliche Verletzung macht die Rückkehr des Niederösterreichers auf die Tour vorerst unmöglich.

„Kleiner, bitterer Rückschlag“

Auch deshalb könne man nur von einem „kleinen, bitteren Rückschlag“ sprechen. „Damit muss ich leben, es ist ein bisschen ein Geduldsspiel. Ich habe auf dem Weg zurück 90 bis 95 Prozent, also den schwersten Teil, hinter mir. Die letzten fünf Prozent werden auch hart werden, ich bin aber sicher, dass ich sehr bald voll zurückkommen werde“, so Thiem. Mit Schmerzen ein Comeback zu geben, war keine Option. „Das macht keinen Sinn, ich will zurückkehren, wenn die Schmerzen vorbei sind.“

Daneben spielte bei der Entscheidung eine weitere Sache eine Rolle. Der 28-Jährige hat Trainingsrückstand, bisher auch im Training noch keine Punkte oder gar Matches gespielt. Das wäre eigentlich in Santiago de Chile, wo er zuletzt trainierte, geplant gewesen. „Ich habe großen Rückstand vor allem was die Vorhand anbelangt. Ich habe nicht nur ein Training abbrechen müssen, sondern in den letzten Tagen allgemein nicht gescheit trainieren können“, gab der 17-fache ATP-Turniersieger, für den das Thema Davis Cup „sehr weit weg ist“, Einblick. Deshalb sei er aktuell noch „nicht konkurrenzfähig“.

Damit sich das ändert, nannte der nur noch Weltranglisten-37. als Vorlaufzeit vier bis fünf Tage mit absolvierten Sätzen am Vor- und Nachmittag. „Wenn das gut geht, gut vertragen wird, dann kann ich auch rausgehen und ein Match spielen. Das ist nicht ein überlanger Zeitraum, aber ein paar Tage brauche ich“, sagte Thiem. Der Tour-Rückkehr fiebert er entgegen. „Ich habe auf dem Weg zurück jeden Tag richtig geschuftet. Es ist klar, dass ich dann wettkampfmäßig spielen will, weil ewig zu trainieren ist auch nicht das Wahre.“

Comeback mehrfach verschoben

Sein Comeback hatte Thiem eigentlich schon im Dezember bei einem Schauturnier geben wollen. Danach sagte er auch Auftritte beim ATP-Cup und bei den Australian Open ab. Damals hatte er mit seinem Team entschieden, sich noch mehr Zeit für die Rückkehr auf die Tour zu geben. Auch da ihn zwischenzeitlich eine in Dubai eingefangene Erkältung zurückgeworfen hatte. Nun ist er rein körperlich „topfit“, wie er betonte. Die Probleme seien rein schlagtechnischer Natur.

An Thiems Einstellung zum Tennis hat sich durch die lange Pause nichts geändert. „Ich habe deshalb jetzt nicht einen anderen Zugang, und natürlich ist das Feuer in mir da“, betonte Österreichs unangefochtene Nummer eins. Als Beispiel kann er sich Rafael Nadal nehmen, der am Sonntag nach überstandener Verletzungspause bei den Australian Open triumphiert und mit dem 21. Grand-Slam-Sieg einen neuen Rekord aufgestellt hat. „Sicher war das eine Rieseninspiration. Auf der anderen Seite hat es mir auch genau gezeigt, dass ich ready sein muss, wenn ich zurückkomme. Das war Nadal definitiv“, sagte Thiem.

Nadals Triumph als Inspiration

Mit dem Spanier müsse man bei jedem Turnier rechnen. „Ich glaube, dass die Geschichte mit Djokovic noch dazu beigetragen hat, weil er dadurch seine Chance gesehen hat. Es war ein Wahnsinn, wie er gespielt hat, mit der Krönung am Sonntag. Er hat sich, was die Grand Slams betrifft, in die Position ganz vorne gebracht, war aber auch schon vorgestern für mich einer der größten Sportler aller Zeiten“, lobte Thiem die Nummer fünf der Welt. Zu der Causa rund um die Abschiebung des nicht geimpften Novak Djokovic wollte sich Thiem nicht äußern. Das habe er nur von weit weg mitbekommen. „Ich weiß nicht, was da genau passiert ist.“