Rasmus Höjlund (Sturm)
GEPA/Chris Bauer
Bundesliga

Sturm erhofft sich viel von Höjlund

Viele Neuverpflichtungen hat es bei Puntigamer Sturm Graz in der Winterpause nicht gegeben, in der Person von Rasmus Höjlund wurde aber einer der teuersten Spieler in der Vereinsgeschichte der Steirer geholt. Der erst 18-Jährige soll den Abgang von Angreifer Kelvin Yeboah vergessen machen, der kolportierte 6,5 Millionen Euro in die Vereinskassa spülte.

Sportdirektor Andreas Schicker ist sich sicher, „dass wir viel Freude mit ihm haben werden“. Welche Rolle der dänische U19-Teamspieler Höjlund zu Beginn im Club spielen kann, bleibt aber abzuwarten. „Er wird Zeit brauchen, und er wird Zeit bekommen“, sagte Schicker. 2,5 Millionen Euro soll Höjlund laut Medienberichten den Grazern wert gewesen sein.

Für Schicker ist diese Summe nicht ganz nachvollziehbar: „Das ist schon zu hoch gegriffen.“ In jedem Fall dürfte es sich um den teuersten Zugang der Post-Kartnig-Ära (Amoah, Fleurquin, Rojas, Anm.) handeln, die Erwartungshaltung seitens der Fans und Medien wird groß sein. Und wenn Höjlund im ersten Interview („Kleine Zeitung“) gleich feststellt, dass es zwischen ihm und dem norwegischen Superstürmer Erling Haaland „einige Parallelen“ gebe, macht das die Ausgangslage nicht leichter.

„Passt sehr gut zu uns“

„Man spürt das, hat das ja auch in der Vergangenheit in Graz erlebt, wenn teurere Spieler gekommen sind“, gab Schicker zu. Er ist aber überzeugt, dass Höjlund „stabil“ ist. „Wir haben das sehr gut abgecheckt, nicht nur am Fußballfeld, sondern auch außerhalb. Wir beobachten ihn schon wirklich lange und finden, dass er sehr gut zu uns passt. Aber sicher, er ist erst 18 und hat erst am Montag seinen Führerschein gemacht.“

Andreas Schicker
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Schicker sieht sich und Sturm auf dem richtigen Weg

Die Tendenzen bei den Neuverpflichtungen setzen sich jedenfalls fort. „Ich denke schon, dass man sehr, sehr gut erkennen kann, dass wir seit eineinhalb Jahren einen sehr guten Weg gehen“, erklärte Schicker. „Yeboah, dessen Abgang aus sportlicher Sicht sehr wehtut, macht den nächsten Schritt in eine sehr große Liga (Genoa, italienische Serie A, Anm.). Und das zeigt, wofür wir auch stehen: Dass wir junge Spieler besser machen.“ Das sei 2020 auch einer der Gründe für die Verpflichtung von Trainer Christian Ilzer gewesen.

„Seit Ilzer und ich diesen Weg eingeschlagen haben, weiß man, welchen Fußball wir spielen. Und dann ist es auch für das Scouting-Team leichter, die richtigen Spieler zu finden“, erklärte der Sportdirektor. „Ich glaube einfach, dass es der richtige Weg ist, Spieler mit hohem Potenzial zu holen. Ich will nicht, dass wir sagen, weil Yeboah weg ist, brauchen wir jetzt einen 29-Jährigen, der sofort funktioniert. Da gehe ich den anderen Weg viel lieber.“

Volle Konzentration auf die Liga

Beim Tabellenzweiten, dem nach 18 von 22 Grunddurchgangsrunden allerdings schon 14 Punkte auf Salzburg fehlen und der seinerseits punktegleich mit dem WAC ist, ist nach dem Aus in der Europa League und im Cup volle Konzentration auf die Meisterschaft angesagt. Am 12. Februar startet man mit dem Gastspiel bei der WSG Tirol.

Die EL-Gruppenphase, in der Jörg Siebenhandl und Co. in einem der Champions League würdigen Pool mit AS Monaco, PSV Eindhoven und Real Sociedad nur zwei Punkte holten, habe der Mannschaft den Strapazen zum Trotz viel gebracht. „Wir haben gemerkt, was es für den ganzen Verein bedeutet, dass wir nach zehn Jahren wieder in eine Gruppenphase gekommen sind“, sagte Schicker. „Es hat eine super Entwicklung von Spiel zu Spiel gegeben. Am Schluss haben wir ja auch sehr gute Leistungen gebracht. Zwischendurch haben wir schon gekämpft, auch aufgrund von Verletzungen. Aber es ist sehr wichtig, dass Spieler diese Phasen durchmachen.“