Razzien in Thessaloniki nach tödlicher Messerstecherei

Der Tod eines 19-jährigen Fans durch Messerstiche eines gegnerischen Fans hat in Thessaloniki zu einem Großeinsatz der Polizei geführt. Am Donnerstag durchsuchten Sicherheitskräfte die Räumlichkeiten von 13 Fangruppierungen, die dem Club PAOK Saloniki zugerechnet werden. Zwei Personen seien festgenommen worden, wie die Polizei mitteilte. Bei der Razzia wurden Messer, Schlagringe, aber auch kistenweise Pflastersteine sowie Motorradhelme und Rauchbomben sichergestellt.

Anlass war die brutale Aktion eines 23-Jährigen in der Nacht auf vergangenen Dienstag. Anscheinend völlig willkürlich soll der Mann aus dem Auto gestiegen sein und auf drei vorbeilaufende Fans des Clubs Aris Saloniki eingestochen haben. Eines der Opfer erlag noch an Ort und Stelle seinen Verletzungen, die anderen beiden wurden ins Krankenhaus gebracht. Der mutmaßliche Täter wurde am Mittwoch festgenommen. Er soll Medienberichten zufolge Mitglied eines als rechtsradikal bekannten Fanclubs von PAOK und schon einmal wegen einer Messerattacke angeklagt worden sein.

Der Kampf gegen die Hooligans sei gescheitert, kommentierten griechische Medien in den vergangenen Tagen. Die Szene sei völlig außer Kontrolle geraten. Immer wieder zeigt sich das auch in den griechischen Stadien: Gewalt und Spielabbrüche sind an der Tagesordnung. 2018 war sogar PAOK-Präsident und -Inhaber Ivan Savvidis mit einer Pistole auf den Platz gestürmt, weil ihm eine Abseitsentscheidung nicht passte.