Enttäuschter Emanuel Aiwu (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
ÖFB-Cup

Rapid steht wieder mit leeren Händen da

Das neue Jahr hat für Rapid mit einem schweren Tiefschlag begonnen. Die Hütteldorfer schieden durch eine 1:2-Heimniederlage im Viertelfinale gegen den TSV Hartberg aus dem ÖFB-Cup aus und müssen sich damit angesichts des großen Rückstands in der Bundesliga auf Red Bull Salzburg auf ein weiteres titelloses Jahr einstellen.

Trainer Ferdinand Feldhofer zeigte sich nach der ersten Pleite in seiner Amtszeit zerknirscht und sprach von einem „absoluten Selbstfaller“. Knackpunkt der Partie war für den Steirer die 23. Minute, als Jürgen Heil nach einem schweren Fehler von Emanuel Aiwu den Ausgleich für Hartberg erzielte. Davor präsentierte sich Rapid als klar tonangebende Mannschaft, danach war der Spielfluss gebrochen.

Hartberg gewinnt bei Rapid

Hartberg steht erstmals seit zehn Jahren wieder im Halbfinale des Uniqa-ÖFB-Cups. Die Steirer steckten die CoV-Welle im Verein besser weg als erwartet und feierten auswärts einen nicht unverdienten Sieg bei Rapid.

Dass der Gegentreffer derart große Auswirkungen auf seine Kicker hatte, kam für Feldhofer überraschend. „Ich habe geglaubt, wir sind schon weiter.“ Man habe in dieser Phase „komplett den Zugriff verloren und nicht mehr selbstbewusst agiert. Wir haben da so viele Eigenfehler gemacht, das ist für ein K.-o.-Spiel zu viel, egal gegen welchen Gegner“, sagte der Rapid-Coach.

Trainer warnt vor Schwarzmalerei

Laut Feldhofer besserte sich die Leistung mit der Einwechslung der beiden Winterzugänge Yusuf Demir und Ferdy Druijf in der 55. Minute. „Da haben wir uns viele Chancen über Standards erarbeitet und auch in Unterzahl (Dalibor Velimirovic sah in der 78. Minute Gelb-Rot, Anm.) die Sache gut gemacht.“

Der Ex-ÖFB-Internationale unterteilte das Match in Drittel. „Das erste und das dritte Drittel waren sehr gut. Dazwischen haben wir eines ausgelassen“, meinte Feldhofer und warnte davor, Schwarzmalerei zu betreiben. „Man darf jetzt nicht den Fehler machen, alles zu verteufeln. Es hat gute Phase gegeben, jetzt müssen wir das über 90 Minuten schaffen.“

„Die richtigen Schlüsse ziehen“

Er werde sich trotz der bitteren Niederlage von seiner Marschroute nicht abbringen lassen, beteuerte Feldhofer. „Der Weg geht weiter, aber einen Titel werden wir in dieser Saison voraussichtlich nicht mehr holen.“ Nun gelte es, die richtigen Schlüsse zu ziehen. „Aus Niederlagen lernt man mehr als aus Siegen“, sagte der 42-Jährige.

Auf sein Team wartet am Freitag das Ligaheimspiel gegen Salzburg – und in den Tagen davor sorgenvolle Blicke auf die Ergebnisse der CoV-Tests. Das Virus grassiert im Lager der Hütteldorfer, wie Feldhofer bestätigte. „Wir haben definitiv Coronavirus-Fälle, nicht nur bei den Spielern, auch bei den Trainern. Ich hoffe, es kommen nicht noch mehr Ausfälle dazu.“

„Riesenstolz“ bei Hartbergern

Der TSV Hartberg hingegen dürfte die schlimmsten Coronavirus-Turbulenzen hinter sich haben. Schon ab Sonntag könnte der letzte noch positive Spieler freigetestet sein, sagte Kurt Russ. In den vergangenen Tagen hatten laut dem Coach zehn Kicker wegen Infektionen gefehlt. Viele von ihnen kamen rechtzeitig für die Rapid-Partie retour und durften danach den bereits zweiten Saisonauswärtssieg über die Grün-Weißen feiern.

Er habe einen „Riesenstolz“ auf seine Mannschaft, sagte Russ. „Hartberg ist so eine Mannschaft, die immer aufsteht.“ Die Oststeirer zogen bereits zum dritten Mal ins Cup-Semifinale ein und hoffen nun auf den großen Coup. Russ hält den Gewinn der Pokaltrophäe für möglich, selbst wenn dafür wohl Salzburg besiegt werden muss. „Auch wenn man Salzburg als Gegner hat – in einem Spiel kann man jeden schlagen“, sagte der Hartberg-Trainer.