Christopher Trimmel, Florian Grillitsch und Louis Schaub
GEPA/Wolfgang Jannach
Bundesliga

Trainer tippen auf WM-Qualifikation

Ja, wir schaffen das! Die zwölf Coaches der Admiral Bundesliga trauen dem ÖFB-Nationalteam die Teilnahme an der WM 2022 durchaus zu. In der APA-Trainerumfrage zeigten sie sich optimistisch, dass die Elf von Franco Foda ab 21. November in Katar mitspielt. Außerdem glauben die Trainer an ein gutes Abschneiden des im Europacup verbliebenen ÖFB-Trios. Salzburg als Meister steht für die Betreuer auch nicht infrage.

Internationale Erfolge von Red Bull Salzburg (im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Bayern), Rapid (im Conference-League-Sechzehntelfinale gegen Vitesse Arnheim) und dem LASK (Gegner im Conference-League-Achtelfinale steht noch nicht fest) wären wichtig für die Reputation des heimischen Fußballs – ebenso wie ein Startplatz bei der Endrunde in Katar.

„Ganz Österreich hofft darauf, ich als Trainer natürlich auch. Es würde den Stellenwert des österreichischen Fußballs weiter erhöhen. Ich wünsche dem Nationalteam viel Glück und bin von der Qualität überzeugt“, sagte Hartberg-Coach Kurt Russ.

„Meine Daumen sind gedrückt“

Sturm-Graz-Betreuer Christian Ilzer meinte, eine WM-Teilnahme wäre „ein Traum. Da müsste aber sehr viel zusammenpassen, die Schlüsselspieler müssen alle topfit und in Form sein – es wird schwer, aber es ist realistisch. Meine Daumen sind gedrückt.“

Admira-Betreuer Andreas Herzog hat ebenfalls ein gutes Gefühl. „Das Match in Wales wird schwer, aber es ist nicht unlösbar. Wir hätten ja auch Italien oder Portugal zugelost bekommen können, dann wäre es eine andere Geschichte gewesen. Wenn wir das Auswärtsmatch in Wales positiv gestalten, sind wir im Heimspiel klarer Favorit.“

Andreas Herzog
GEPA/Philipp Brem
Andreas Herzog hat „ein gutes Gefühl“, was die Qualifikationschancen Österreichs für die WM betrifft

Auch die beiden nicht österreichischen Ligatrainer hoffen auf zwei ÖFB-Siege Ende März. „Österreich zieht nach und wird uns Schweizer zur Weltmeisterschaft begleiten“, prognostizierte Altachs Ludovic Magnin, und Salzburgs Matthias Jaissle sagte: „Da drücke ich dem österreichischen Team fest die Daumen. Die Voraussetzungen, damit meine ich die Auslosung und auch die Qualität der Mannschaft, sind durchaus gut.“

Gute Chancen in der Conference League

Vor dem WM-Play-off stehen noch die Europacup-Auftritte von Salzburg, Rapid und dem LASK auf dem Programm. Ilzer hält Salzburg gegen die Bayern nicht für chancenlos und sieht bei Rapid und dem LASK genügend Qualität, um zumindest eine Runde zu überstehen. Für Peter Pacult sind die „Bullen“ Außenseiter, bei den Hütteldorfern und Linzern stünden die Chancen 50:50. Robert Ibertsberger und Magnin trauen allen drei Vereinen den Aufstieg zu, Manfred Schmid eher nur Rapid und dem LASK. „Salzburg ist klarer Außenseiter, aber immer für eine Überraschung gut“, sagte der Austria-Trainer.

Die Trainer der Europacup-Starter zeigten sich zurückhaltend. Feldhofer hofft darauf, dass alle drei Clubs noch viele Punkte für die Fünfjahreswertung des Europäischen Fußballverbands (UEFA) sammeln werden, Andreas Wieland wies darauf hin, dass der LASK seinen Gegner noch nicht kennt, und Jaissle sagte: „Wie weit es jetzt noch gehen kann, ist schwierig zu sagen, weil es bei diesen K.-o.-Spielen auch stark um die Tagesform geht. Wir spielen im Achtelfinale der Champions League gegen einen der besten Clubs in Europa, das ist schon eine enorme Aufgabe für uns, auf die wir uns aber sehr freuen.“

Kein Zweifel an Meister Salzburg

Vor dem Frühjahrsstart herrscht unter den Oberhaustrainern praktisch kein Zweifel daran, wer am Saisonende den Teller stemmen wird. Elf der zwölf Coaches rechnen laut der Umfrage mehr oder weniger fix mit einer erfolgreichen Titelverteidigung von Salzburg, nur „Bullen“-Betreuer Jaissle äußerte sich in dieser Angelegenheit naturgemäß abwartend. Als potenzielles Überraschungsteam für die Meistergruppe wird Austria Klagenfurt gesehen.

Keine Sensationen sind im Titelrennen zu erwarten, zumindest wenn es nach den Trainern geht. Robin Dutt (WAC), Pacult (Austria Klagenfurt), Ibertsberger (Ried), Manfred Schmid (Austria), Russ (Hartberg), Thomas Silberberger (WSG Tirol), Herzog (Admira) und Magnin (Altach) gaben auf die Meisterfrage die lapidare Antwort „Red Bull Salzburg“.

Auch für Sturm-Trainer Christian Ilzer – sein Club präsentierte sich im Herbst über weite Strecken als der härteste Salzburg-Widersacher – zeichnet sich ein neuerlicher Eintrag der Salzburger auf dem Meisterteller ab. „Über den Favoriten brauchen wir, glaube ich, nicht zu diskutieren. Zu jedem Zeitpunkt des Fußballjahres ist und bleibt Red Bull Salzburg der haushohe Favorit.“

Klagenfurt als heißer Tipp für die Meistergruppe

Auf die Frage nach der möglichen Überraschungsmannschaft dieser Spielzeit nannte etwa Salzburgs Jaissle Austria Klagenfurt. „Denen traue ich es durchaus zu, dass sie in der Meistergruppe bleiben.“ Feldhofer, Schmid, Silberberger, Wieland, Herzog und Magnin sehen ebenfalls den Aufsteiger auf gutem Weg in Richtung Top Sechs.

Pacult meinte im Zusammenhang mit einer Meistergruppenteilnahme lediglich, es sei alles möglich, auch Dutt wollte keine konkreten Angaben machen. Ibertsberger spekuliert mit seiner SV Ried als Top-Sechs-Team. Russ hofft auf seine Hartberger und rechnet im Rennen um einen Platz über dem Strich mit einem „richtigen Gemetzel“.

Vier Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs dürfen neben Salzburg (45 Punkte) wohl auch Sturm und der WAC (jeweils 31) mit der Meistergruppe planen. Dahinter drängen sich Klagenfurt (25), Rapid, Ried (jeweils 24), die Austria, Hartberg (jeweils 21), der LASK (20) und WSG Tirol (19). Praktisch ohne Chance sind die Admira (16) und Altach (13).