Ferdinand Feldhofer (Rapid)
GEPA/David Bitzan
Conference League

Rapid gegen Vitesse als Duell auf Augenhöhe

Rapid und Vitesse Arnheim gehen mit ähnlichen Vorzeichen ins Sechzehntelfinal-Hinspiel der Conference League am Donnerstag (18.45 Uhr) in Wien. Die Hütteldorfer legten mit dem Out im ÖFB-Cup und einer 1:2-Niederlage gegen Salzburg 2022 einen Fehlstart hin, die Niederländer haben gar die letzten vier Pflichtspiele – mit einem Torverhältnis von 1:16 – verloren. „Die Ausgangsposition ist ziemlich ausgeglichen. Es wird darauf ankommen, wer es auf den Platz bringt“, sagte Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer.

Den aktuellen Tabellensechsten der Ehrendivision bezeichnete er trotz der Niederlagenserie und des jüngsten 0:5 im Cup bei Ajax Amsterdam und in der Liga gegen PSV Eindhoven als „sehr guten“ Gegner. „Man darf sich keinesfalls blenden lassen von den letzten zwei Ergebnissen“, betonte der 42-Jährige. Vitesse agiere flexibel mit und ohne Ball. „Viel Pressing, viel Gegenpressing, viel vertikales Spiel, sie praktizieren aber auch lange Bälle“, skizzierte Rapids Coach.

Obwohl der Ligavierte der vergangenen Saison in den jüngsten vier Partien nur einmal traf, hat Feldhofer Respekt vor der Offensive des Gegners. „Sie haben schon wirklich Qualität in den vorderen Reihen.“ Neben Nikolai Baden Frederiksen und ÖFB-Legionär Adrian Grbic warnte er vor der Dynamik und Quirligkeit von Lois Openda und bezeichnete zudem Maximilian Wittek als „absoluten Schlüsselspieler“. Leichte Fehler dürfe man sich da keine leisten.

Srdjan Grahovac (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Nach zwei Niederlagen zum Frühjahrsauftakt hofft Rapid gegen Vitesse auf eine Trendwende

Mehr Mut mit dem Ball

Anschließen wollen die Wiener an die Leistung gegen Salzburg. „Von der Intensität und der Herangehensweise haben wir es da sehr gut gemacht, mit dem Ball haben wir uns aber deutlich zu wenig zugetraut. Das müssen wir besser machen“, sagte Feldhofer. Grundsätzlich ist seine Zuversicht groß. „Wenn wir unser Spiel durchkriegen und weniger Fehler in den entscheidenden Szenen machen, haben wir eine gute Chance, ein gutes Ergebnis zu erzielen und dann auch den Aufstieg zu schaffen.“

Conference League, Sechzehntelfinale-Hinspiel

Beginn 18.45 Uhr:

Rapid – Vitesse Arnheim

Wien, Allianz Stadion, SR Rumsas (LTU)

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Gartler – Stojkovic, Aiwu, Moormann, Auer – Arase, Knasmüllner, D. Ljubicic, Petrovic – Kitagawa, Grüll

Vitesse: Houwen – Doekhi, Rasmussen, Bazoer – Dasa, Tronstad, Openda, Domgjoni, Wittek – Grbic, Baden Frederiksen

Damit würde man die jüngsten Rückschläge vergessen machen. „Im Training ist innerhalb der Gruppe davon nichts zu merken. Es wird hart und ehrlich gearbeitet, jeder ist lernwillig. Wir lassen uns nicht von außen beeinflussen“, betonte Feldhofer. Das unterstrich auch Offensivspieler Marco Grüll, der schon im Hinspiel „den Grundstein für den Aufstieg“ legen möchte. „Es geht darum, dass wir unser Spiel durchziehen“, meinte der elffache Pflichtspielsaisontorschütze.

Fountas und Ljubicic wieder dabei

Ein Sieg wäre auch wichtig, um das Selbstvertrauen im Hinblick auf die entscheidende Phase in der Bundesliga zu stärken. Drei Runden sind noch zu spielen, einen Top-Sechs-Platz hat Rapid noch nicht sicher. „Natürlich haben wir den Sonntag auch im Hinterkopf“, gab Feldhofer zu. Man müsse schauen, beide Spiele positiv zu bestreiten. „Da werden wir mehr als elf Spieler brauchen.“ Die Startelf wird also nicht jeweils die gleiche sein.

Die wieder fitten Taxiarchis Fountas und Robert Ljubicic stehen dafür bereit. Allerdings gab es auch schlechte Nachrichten. Maximilian Hofmann hat bei einem Schlag auf die Wade gegen Hartberg eine Muskelverletzung erlitten. „Er wird in den nächsten Wochen sicher nicht zur Verfügung stehen“, so Feldhofer. Thorsten Schick muss aufgrund einer Bänderverletzung im Knöchel zumindest am Donnerstag pausieren.

Vitesse sieht Rapid in Favoritenrolle

Die Niederländer, die als Zweite der ECL-Gruppenphase den Aufstieg schafften, müssen den gesperrten slowakischen Mittelfeldspieler Matus Bero vorgeben. Der Slowake sei ein Leader im Team, deshalb werde man laut Trainer Thomas Letsch, dessen Frau und Tochter noch immer in Salzburg leben, vielleicht sogar die Struktur im Team verändern. Seine Mannschaft werde als Außenseiter antreten. „Vor allem wenn du auf unsere letzten Ergebnisse schaust, ist Rapid in der Favoritenrolle.“

Seinen Optimismus hat er aber nicht verloren. „Ich will nichts schönreden, würde aber nicht davon sprechen, dass wir verunsichert sind. Wir sind überzeugt, dass es morgen ein Wendepunkt sein kann, wir wollen den Turnaround schaffen“, sagte der Ex-Salzburg- und -Austria-Coach. Auch Grbic hat das fest im Visier. „Ich bin nicht hier, um Spaß mit der Familie und alten Freunden zu haben, wir wollen den Weg zurück auf die Siegerstraße finden.“

Die beiden Teams trafen im Europacup noch nie aufeinander. Bei der Premiere kommt im Gegensatz zur Liga kein Videoschiedsrichter zum Einsatz. Die Verantwortlichen rechnen mit zumindest 10.000 Zuschauern. „Die Fans können ein großer Faktor sein“, sagte Grüll. Auf dem Spiel steht auch viel Geld, auf den Aufsteiger wartet eine Prämie von 900.000 Euro.