Ferdy Druijf (Rapid) jubelt
GEPA/Philipp Brem
Conference League

Blitztor führt Rapid zu Sieg gegen Vitesse

Rapid hat sich im Kampf um den Aufstieg ins Achtelfinale der UEFA Europa Conference League eine gute Ausgangsposition geschaffen. Die Wiener feierten am Donnerstagabend im Play-off-Hinspiel im Allianz Stadion gegen Vitesse Arnheim einen 2:1 (2:0)-Erfolg und können damit am 24. Februar (21.00 Uhr) schon bei einem Remis in den Niederlanden das Ticket für die nächste Runde buchen. Rapid lag bereits nach 33 Sekunden in Führung.

Der Anfang Februar aus der Ehrendivision von AZ Alkmaar gekommene Ferdy Druijf kam ausgerechnet im Duell mit seinen Landsleuten zu seinem Startelfdebüt und krönte dieses mit seinem Tor schon nach 33 Sekunden. Marco Grüll (16.) legte vor 10.700 Zuschauern schnell nach.

Nach dem Ausschluss von Filip Stojkovic (65.) drohte die Partie jedoch völlig zu kippen, Vitesse gelang durch Lois Openda (74.) aber nur der Anschlusstreffer. ÖFB-Stürmer Adrian Grbic blieb auch in seinem siebenten Pflichtspiel für seinen neuen Club ohne Treffer.

2:1-Heimsieg von Rapid gegen Vitesse

Das Match Rapid Wien gegen Vitesse Arnheim war ein Duell zweier Teams, die zuletzt einige Niederlagen verarbeiten mussten. Dank einer starken ersten Hälfte konnte sich Rapid mit 2:1 durchsetzen.

Feldhofer baut um

Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer nahm im Vergleich zum Liga-1:2 gegen Salzburg drei Änderungen vor. Für den verletzten Thorsten Schick rückte der wiedergenesene Robert Ljubicic ins Team, Emanuel Aiwu rückte dafür vom zentralen Mittelfeld zurück in die Innenverteidigung, Stojkovic nach außen auf die rechte Abwehrseite.

In der Offensive kam der vorerst nur ausgeliehene Druijf zu seinem Startelfdebüt, zudem agierte Yusuf Demir erstmals seit seiner Rückkehr vom FC Barcelona von Beginn an und das in einer offensiver als zuletzt ausgerichteten 4-2-3-1-Formation.

Optimaler Start gegen verunsicherte Gegner

Der Start hätte besser nicht verlaufen können. Die Rapidler starteten nach einem Vitesse-Angriff einen Konter über Grüll, der den mitgelaufenen Ljubicic bediente, und dessen Maßflanke beförderte Druijf aus drei Metern per Kopf ins Tor. Die aufgrund der jüngsten Niederlagenserie ohnehin schon verunsicherten Gäste bekamen dadurch gleich den nächsten Dämpfer und präsentierten sich in der Defensive anfällig und fehlerhaft.

Jubel von Robert Ljubicic, Marco Grüll und Jonas Auer (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Als Marco Grüll in der 16. Minute bereits das 2:0 erzielte, dachten viele Rapid-Fans schon an einen Kantersieg

Die Wiener kamen in der Anfangsphase zu Chance um Chance. Grüll schoss hauchdünn vorbei (4.), Druijf setzte den Ball, den Koya Kitagawa nach einem Tormannfehler erkämpft hatte, über das leere Tor (10.). Der zweite Treffer ließ aber nicht lange über sich warten und fiel durch den immer wieder brandgefährlichen Grüll. Der 23-Jährige drang in den Strafraum ein und vollendete ins kurze Eck. Beinahe wäre ihm bei zum Teil starkem Regen ein Doppelpack gelungen, ein Niederländer konnte ihn aber gerade noch abdrängen (20.). Grüll war es auch, der in der 38. Minute mit einem weiteren Abschluss nur knapp das Tor verfehlte.

Vitesse findet ins Spiel

Von den Niederländern war im Spiel nach vorne gar nichts zu sehen, was sich nach Wiederbeginn änderte. Paul Gartler parierte zwar einen Schuss von Maximilian Wittek, war gegen den Nachschuss von Grbic aber machtlos (48.). Der Treffer zählte wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht. Rapid spielte in die Karten, dass es in dieser Bewerbsphase noch keinen Videoschiedsrichter (VAR) gibt. Rapids Goalie war gleich darauf auch bei einem Domgjoni-Schuss sehr gefordert (49.).

Filip Stojkovic (Rapid) sieht die Rote Karte
GEPA/David Bitzan
Die umstrittene Gelb-Rote Karte für Filip Stojkovic in der 65. Minute ließ das Spiel kippen

Auf der anderen Seite verhinderte die Latte bei einem Druijf-Schuss einen Doppelpack des Niederländers (52.). Rapid hatte die Partie aber nicht mehr so unter Kontrolle wie in Hälfte eins, die Truppe von Coach Thomas Letsch gestaltete das Geschehen viel offener. Und nach der Gelb-Roten Karte für Stojkovic wegen wiederholten Foulspiels drückten die Gäste vehement.

Arnheim drängt auf den Anschlusstreffer

Gartler konnte einen Schuss des zuvor eingewechselten Ex-WSG-Tirol-Stürmer Nikolai Baden Frederiksen via Stange klären (66.). Ein nach dem Corner folgender Rasmussen-Kopfball wurde gerade noch geblockt. Auch Baden Frederiksen hatte bei einem Kopfball kein Glück (71.).

Dafür passte der Abschluss von Openda, der viel zu wenig attackiert wurde und aus fast 20 Metern ins kurze Eck traf. Einen Doppelschlag verhinderte Gartler (80.), auch ein Wittek-Schuss sorgte noch für viel Gefahr (93.). Damit gewann Rapid im dritten Pflichtspiel 2022 erstmals und tankte auch Selbstvertrauen für das Ligaduell bei Sturm Graz am Sonntag. Die Niederländer verloren das fünfte Pflichtspiel in Folge.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Ein toller Europacup-Abend, gutes Tempo, viel Hektik, viele Torraumszenen. Unser Sieg war aufgrund der ersten Hälfte verdient. Wir haben in Unterzahl gut dagegengehalten. Unterm Strich habe ich ein gutes Gefühl für das Rückspiel. Wir hätten das 3:0 oder 4:0 machen müssen oder können.“

Thomas Letsch (Vitesse-Trainer): „Es ist eine komische Geschichte. Wir sind gestartet, wie es schlimmer nicht sein kann. Wenn man solche Tore kassiert und auch in anderen Situationen schlecht verteidigt, muss man froh sein, noch im Spiel zu bleiben. Danach hatten wir viele Topchancen. Mit einer Niederlage heimzufahren, tut weh. Was das Ergebnis wert ist, wissen wir nächste Woche. Wenn man die erste Hälfte sieht, müssen wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Wenn man die zweite Hälfte sieht, muss man sagen, da war mehr drin für uns.“

Ferdy Druijf (Rapid-Torschütze): „Die Rote Karte war ein Knackpunkt im Spiel, aber wir haben gewonnen. Wir haben gegen eine starke Mannschaft gespielt, zu zehnt war es dann schwer.“

Paul Gartler (Rapid-Tormann): „Es freut mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte, dafür bin ich da. Es war wichtig, dass wir bis zum Schluss extrem kompakt waren. Mit einem Mann weniger war es schwierig. Schade, dass wir ein Tor bekommen haben, aber wir nehmen den Sieg gerne mit.“

Conference League, Knock-out Play-off, Hinspiel

Donnerstag:

Rapid – Vitesse Arnheim 2:1 (2:0)

Wien, Allianz Stadion, 10.700 Zuschauer, SR Rumsas (LTU)

Torfolge:
1:0 Druijf (1.)
2:0 Grüll (16.)
2:1 Openda (74.)

Rapid: Gartler – Stojkovic, Aiwu, Moormann (62./Wimmer), Auer – Grahovac (83./Querfeld), R. Ljubicic – Kitagawa (69./Arase), Demir (62./Fountas), Grüll – Druijf (68./Petrovic)

Vitesse: Houwen – Doekhi, Oroz, Rasmussen – Dasa, Gboho (55./Baden Frederiksen), Tronstad, Domgjoni, Wittek – Openda, Grbic (86./Buitink)

Gelb-Rote Karte: Stojkovic (65./Foul)

Gelbe Karten: Aiwu, Demir, Grahovac, Gartler, Grüll bzw. Tronstad, Oroz, Openda, Doekhi

Die Besten: Gartler, Grüll, Druijf bzw. Baden Frederiksen, Openda, Grbic