Luka Lochoshvili (WAC) gegen Rasmus Nissen Kristensen (Salzburg)
GEPA/Wolfgang Jannach
Bundesliga

Salzburg empfängt im Topspiel den WAC

Meister Red Bull Salzburg empfängt am Sonntag (14.30 Uhr) in der 20. Runde der Admiral Bundesliga den RZ Pellets WAC. Es ist das Duell Erster gegen Zweiter, „Bullen“-Trainer Matthias Jaissle spricht daher zu Recht von einem „Topspiel“. Austria Klagenfurt will seinen Platz in der Meistergruppe gegen Nachzügler Cashpoint SCR Altach absichern, und Rapid hofft bei Puntigamer Sturm Graz auf ein nächstes Erfolgserlebnis.

Salzburg will nach einer starken Leistung in der UEFA Champions League gegen Bayern München (1:1) unter der Woche auch in der Liga nachlegen. Der WAC möchte sich, nachdem der Platz in der Meistergruppe fixiert ist, jedoch keinesfalls verstecken. Seit mehr als einem Jahr sind die „Bullen“ in der Meisterschaft daheim ungeschlagen. Die bisher letzte Niederlage kassierte man am 20. Dezember 2020, und zwar gegen die Lavanttaler (2:3). Seither hält der Serienmeister eine nahezu makellose Heimbilanz von 17 Siegen bei zwei Remis. In dieser Saison ging zudem das erste Duell in Wolfsberg mit 2:0 an Salzburg.

Jaissle streute dem Gegner im Vorfeld Rosen. „Sie haben eine richtig gute Mannschaft, einen guten Trainer, wir müssen auf der Hut sein. Sie haben in der Liga gezeigt, wie konstant sie unterwegs sind. Das ist schon beeindruckend, sie stehen daher zurecht auf Platz zwei und im Cuphalbfinale“, sagte der Deutsche, der mit seiner Elf nur zehn Tage nach dem Bundesliga-Duell im ÖFB-Cup-Semifinale (2. März) erneut auf die Mannschaft seines Landsmannes Robin Dutt trifft.

Verletzungssorgen beim Meister

Das Lazarett der Salzburger ist unterdessen wieder größer geworden. Gegen den WAC fehlt unter anderen Stürmer Noah Okafor, der früh gegen die Bayern wegen einer Muskelverletzung ausgetauscht werden musste. „Wir sind froh, dass es nicht ganz schlimm aussieht. Er wird jetzt die nächsten Tage, vielleicht sogar einige Wochen ausfallen“, teilte Jaissle mit. Kein Thema in nächster Zeit ist auch Jerome Onguene, der mit einer Malaria-Erkrankung vom Afrikacup zurückgekommen ist. Obendrein fehlt Abwehrchef Maximilian Wöber nach der fünften Gelben Karte.

Bundesliga, 20 Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Salzburg – WAC

Red Bull Arena, SR Eisner

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Köhn – Kristensen, Solet, Piatkowski, Ulmer – Capaldo, Camara, Aaronson, N. Seiwald – Adeyemi, Adamu

WAC: Kofler – Jasic, Dedic, Lochoshvili, Novak – Peretz, Leitgeb, Liendl, Taferner – Vizinger, Baribo

Zlatko Junuzovic befindet sich hingegen seit einer Woche wieder im Mannschaftstraining. „Er braucht noch die eine oder andere Trainingseinheit, um der Mannschaft helfen zu können“, so Jaissle, der sich optimistisch zeigte, dass auch Benjamin Sesko (Oberschenkel) demnächst wieder zur Verfügung steht. Salzburg geht dennoch klarerweise als Favorit ins Match gegen die Kärntner, Jaissle will den 14-Punkte-Vorsprung zum direkten Konkurrenten vergrößern. „Es ist noch nichts erreicht, es gibt ja die Punkteteilung.“

Wolfsberg wiederum will in Salzburg zeigen, dass es zu Recht die Nummer zwei in Österreich ist. In den jüngsten zehn Runden verzeichnete das Dutt-Team acht Siege und ein Remis bei nur einer Niederlage. Zuletzt gab es zum Frühjahrsauftakt einen 2:1-Heimerfolg gegen SV Guntamatic Ried. Auch am Sonntag wollen die „Wölfe“ anschreiben, was ihnen in den vergangenen drei Gastspielen in Wals-Siezenheim auch jeweils gelang (ein Sieg, zwei Remis).

„Platz eins gegen zwei ist schon von Haus aus immer ein interessantes Spiel. Wir werden versuchen, unsere Marschroute durchzuziehen“, so Dutt, der auf eine Fortsetzung der kleinen Auswärtsserie hofft. „Wir wollen auch gegen Salzburg unser Spiel auf den Platz bringen.“ Vorne soll es erneut WAC-Goalgetter Tai Baribo richten, der neunfache Saisontorschütze war in den vergangenen drei Ligaspielen jeweils erfolgreich.

Nächstes Schlüsselspiel für Rapid

Auf Rapid wartet in Graz unterdessen das vierte Schlüsselspiel innerhalb von 16 Tagen. Nach bitteren Niederlagen gegen Hartberg (Cup) und Salzburg (Meisterschaft) sowie dem Sieg über Vitesse Arnheim (Conference League) geht es nun bei Sturm um die Teilnahme an der Meistergruppe der Bundesliga. Bei einer Niederlage gegen den Tabellendritten droht den nach den Samstag-Spielen siebentplatzierten Hütteldorfern zwei Runden vor der Teilung der Abschied aus den Top Sechs.

Trainer Ferdinand Feldhofer wollte die Bedeutung der Partie allerdings nicht überbewerten. „Wir sind weit von einem Endspiel entfernt“, betonte der 42-Jährige, meinte aber auch: „Jeder Punkt wäre ein weiterer großer Schritt ins obere Play-off.“ Der Sieg über Vitesse sollte befreiend wirken, vermutete Feldhofer. „Das gibt Selbstvertrauen. Es war wirklich wichtig, dass wir dieses Spiel positiv abgeschlossen haben. Man merkt es auch an den Spielern, dass sie lockerer sind.“

Angespannte Personalsituation

Die Personalsituation hat sich seit dem Duell mit den Niederländern jedoch nicht wirklich verbessert. Martin Moormann ist wegen Muskelproblemen fraglich, Taxiarchis Fountas steht zwar zur Verfügung, hat aber noch mit den Nachwirkungen einer Covid-19-Erkrankung zu kämpfen und ist deshalb noch nicht topfit. Dazu kommen Fixausfälle wie jene der Innenverteidiger Maximilian Hofmann und Leo Greiml und laut Feldhofer „einige Fragezeichen“, zu denen der Coach keine genaueren Angaben machte. „Es ist nicht einfach, aber wir werden Lösungen finden“, versprach der Ex-ÖFB-Teamspieler.

Bundesliga, 20. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Sturm Graz – SK Rapid

Merkur Arena, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Gorenc-Stankovic – Hierländer, Sarkaria, Prass – Jantscher, Höjlund

Rapid: Gartler – Stojkovic, Aiwu, K. Wimmer, Auer – Petrovic, Grahovac, Kitagawa, Ljubicic – Druijf, Grüll

Feldhofer muss beim Aufstellungspoker berücksichtigen, dass schon am Donnerstag das Rückspiel gegen Arnheim auf dem Programm steht und drei Tage danach die um einen Platz in der Meistergruppe konkurrierende WSG Tirol im Allianz Stadion gastiert. Dennoch zählt im Moment nur das Duell mit Sturm. „Das ist ein sehr intensiver Gegner, es wird hin- und hergehen. Wir müssen bereit sein.“

Höjlund gab beeindruckendes Debüt für Sturm

Gewarnt ist Feldhofer vor allem vor Rasmus Höjlund, der für die Grazer zum Einstand in der Vorwoche gegen die WSG einen Doppelpack erzielte. „Das war ein beeindruckendes Debüt, aber es ist nicht nur er alleine. Sturm hat eine eingespielte Mannschaft und mehrere Waffen.“

Sturm-Trainer Christian Ilzer muss neben dem langzeitverletzten Otar Kiteishvili (Syndesmoseband) auch auf Niklas Geyrhofer verzichten, der wegen einer Knieverletzung wohl längere Zeit ausfallen wird. Dafür ruhen die Hoffnungen auf Höjlund, obwohl der 44-jährige Coach beschwichtigte: „Es ist viel Euphorie um seine Person entstanden. Aber jetzt ist es wichtig, einen jungen, talentierten Spieler sukzessive zu entwickeln, damit er in seinen Leistungen konstant wird.“ Ilzer beschrieb den Dänen als „wissbegierig, hungrig und extrem ehrgeizig“.

Für Klagenfurt zählt gegen Altach nur ein Sieg

Auch für Austria Klagenfurt zählt im Kampf um die Meistergruppe beim Heimauftritt gegen Schlusslicht Altach am Sonntag (14.30 Uhr) wohl nur ein Sieg. Dieses Szenario kennen die Kärntner. Schon in der vergangenen Aufstiegssaison in der 2. Liga war die Austria zum Siegen verdammt – und schaffte diese Aufgabe mit Bravour.

„Der Großteil der Spieler war damals schon dabei“, so Trainer Peter Pacult. Gegen das Wort „Pflichtsieg“ verwehrte er sich. „Klar ist, dass man sich keine Schwächen erlauben darf“, sagte der Trainer-Routinier jedoch. „Im Moment stehen wir gut da, aber wir müssen abliefern, um unsere Position zu verteidigen.“ 4:0 gewann Pacults Team das erste Saisonduell in Altach.

Bundesliga, 20. Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Austria Klagenfurt – Altach

Wörtherseestadion, SR Pfister

Mögliche Aufstellungen:

Klagenfurt: Menzel – Gkezos, Mahrer, Saravanja – Timossi Andersson, Cvetko, Greil, Roberts, Schumacher – Fridrikas, Rieder

Altach: Casali – Thurnwald, Bumberger, Nanizayamo, Edokpolor – Nimaga, Haudum – Meilinger, Gaudino, Schreiner – Monschein

Bei den Kärntnern ist die Personallage weiter angespannt. Zu den bereits verletzten Akteuren kommt der gesperrte Turgay Gemicibasi dazu, Stürmer Markus Pink fehlt nach einer Mandeloperation wohl nicht nur gegen Altach, sondern zumindest auch im darauffolgenden Heimspiel gegen Ried.

Zwei Goalies in Quarantäne

Auf der Torhüterposition kommt ein weiteres Problemfeld dazu. Phillip Menzel und Ersatzmann Lennart Moser befinden sich in Quarantäne, bei Menzel besteht noch die Hoffnung auf einen Einsatz. Der derzeit beim Bundesheer eingerückte Marcel Köstenbauer (20) erhielt die Freigabe, am Training teilzunehmen. Pacult wollte nicht jammern. „Damit fangen wir auch jetzt nicht an.“ Immerhin steht Rajko Rep als Alternative zu Verfügung. Für die Startelf dürfte der im Winter geholte Slowene noch nicht bereit sein.

Bei den Altachern war nach einem vor allem in den ersten 45 Minuten fehlerbehafteten Auftritt gegen die Austria (0:2) wieder Aufbauarbeit notwendig. „Nach dem Spiel war eine Stimmung, die ich als Trainer nicht gerne sehe. Das war wie eine Beerdigung“, sagte Ludovic Magnin. Der Neo-Coach sah Positives, hielt mit Blick auf den Auftritt am Wörthersee aber fest: „Der einzige Vorwurf an die Mannschaft war, dass sie den Fight im Abstiegskampf noch nicht so gestaltet hat, wie ich mir das vorstelle. Vor allem ohne Ball. Das gilt es in Klagenfurt zu steigern, da erwarte ich eine deutliche Reaktion.“

Altach-Trainer erwartet Steigerung

Ein Träumer sei er nicht, meinte der Schweizer mit Blick auf bereits sieben Niederlagen in Serie. Er erwartet jedoch zumindest eine Steigerung. „Dass es seit Wochen brennt, wissen wir. Das müssen wir nicht schönreden. Aber alles haben wir auch nicht falsch gemacht, und das muss in die Köpfe rein“, sagte Magnin. Es gelte, „lösungsorientiert zu denken“. Zu den Ausfällen hielt er sich bedeckt, Namen fielen nicht. „Wir haben jede Woche bis Samstag x Fragezeichen“, so Magnin mit Verweis auf das Coronavirus-Geschehen. Er wolle es wie sein Gegenüber halten: „Lösungen finden und nicht jammern.“