Lässt Salzburg nicht locker, gehen die „Roten Bullen“ zumindest mit einem Achtpunktepolster in die entscheidenden zehn Partien der Meistergruppe. „Der Fußball schreibt oft komische Geschichten, aber die können auch im Bereich der Träumereien sein“, sagte WAC-Trainer Robin Dutt philosophisch auf die Aussichten einer erfolgreichen Aufholjagd angesprochen.
Sein Team präsentierte sich beim 0:2 in Wals-Siezenheim erneut als nicht gern gesehener Gast, ging aber hier nach drei Partien ohne Niederlage nun leer aus. Die Lavanttaler hielten die Partie lange offen, hatten sogar die eine oder andere gefährliche Aktion, ehe Luka Sucic und Brenden Aaronson in der Nachspielzeit für den Favoriten trafen.
Wieder einmal entschieden die Salzburger eine Partie im Finish. Trainer Matthias Jaissle sammelte mit seinem Team damit die Zähler 49 bis 51 – der Deutsche ist der erste Coach, der die Marke von 50 Punkten in seinen ersten 20 Bundesliga-Partien knackte. Seine Erklärung für die vielen späten Entscheidungen zugunsten des Meisters: „Wenn man ein Spiel immer mehr und mehr dominiert, bricht man irgendwann den Gegner.“ Dass Salzburg mit Sucic oder Nicolas Seiwald von der Bank Teamspieler nachlegen kann, ist ein weiteres Erfolgsrezept.
„Gratuliert wird erst am Ende“
Vier Punkte waren es im Vorjahr, die Salzburg nach der Punkteteilung vor Rapid lag. Meister wurden die „Bullen“ mit 15 Zählern Vorsprung. Das Jahr davor lag der LASK voran, ehe die Linzer wegen verbotener Mannschaftstrainings einen Abzug von schließlich vier Zählern ausfassten. Salzburg krönte sich mit zwölf Punkten Abstand auf Rapid zum Champion 2020.
Angesichts der nun vorliegenden Ausgangslage – 16 Siege in 20 Runden bei 46:13 Toren und nur einer Niederlage – dürfte sich Salzburg die Meistertrophäe nur abholen müssen. Dutt meinte dazu: „Der Abstand ist groß, gratuliert wird aber erst am Ende der Meisterschaft.“
Zumindest im Cuphalbfinale am 2. März wolle man den Titelverteidiger ärgern. Kollege Jaissle meinte höflich: „Es wird noch spannend nach der Punkteteilung.“ Er hoffte jedoch, „dass wir so weitermarschieren“. Am besten fasste das Salzburger Selbstverständnis wohl Torschütze Sucic zusammen. „Uns interessiert nur, wie wir spielen“, sagte der Kroate.