Er habe es sehr genossen, sagte Djokovic im Interview auf dem Platz, nachdem er zuvor von Fans auch mit serbischen Fahnen bejubelt worden war. „Ich hätte keinen besseren Empfang verlangen können“, meinte der 34-Jährige. Seit seinem Halbfinal-Aus im Davis-Cup mit dem serbischen Team Anfang Dezember hatte er kein Match mehr bestritten. Die lange Pause hatte aber gegen den 19-jährigen Musetti keine Auswirkungen.
Ein Break reichte im ersten Satz. Im zweiten Durchgang nahm Djokovic seinem Gegner zweimal den Aufschlag ab und und wehrte alle sieben Breakbälle gegen sich ab. „Alles in allem muss ich zufrieden sein mit meinem Tennis“, bilanzierte er. Im Achtelfinale bekommt es der Topgesetzte nun mit dem Australier Alex de Minaur oder dem russischen Olympiafinalisten Karen Chatschanow zu tun, die am Dienstag aufeinandertreffen.
Zu Verzicht auf Grand Slams bereit
Im Gegensatz zu Australien, wo Djokovic im Jänner mit dem zehnten Triumph bei den Australian Open nach dem 21. Major-Titel greifen wollte, dann aber tatenlos zusehen musste, wie er ebenso wie der Schweizer Altstar Roger Federer vom Spanier Rafael Nadal überflügelt wurde, müssen Einreisende in Dubai kein Impfzertifikat gegen Covid-19 vorweisen. Der Weltranglistenerste hatte kürzlich angekündigt, dass er auch weitere Grand-Slam-Turniere auslassen würde, sollte er eine Impfung dafür benötigen.
"Ja, das ist der Preis, den ich bereit bin zu zahlen“, sagte der 20-fache Grand-Slam-Sieger in einem BBC-Interview auf die Frage, ob er die Teilnahme an Grand-Slam-Turnieren wie den French Open und Wimbledon wegen seiner Haltung zum Impfen opfern würde. „Ich war nie gegen Impfungen“, meinte Djokovic und führte aus, dass er als Kind geimpft worden sei. Er wolle aber die Freiheit haben, wählen zu können, was seinem Körper zugeführt werde.
Djokovic hofft auf CoV-Lockerungen
Djokovic sagte aber auch, er könne sich vorstellen, sich in Zukunft impfen zu lassen, „weil wir alle gemeinsam versuchen müssen, die bestmögliche Lösung zu finden, um Covid zu beenden“. Er hoffe, dass sich die CoV-Bestimmungen bei künftigen Turnieren ändern würden, und er dann auch „noch viele Jahre spielen kann“, sagte Djokovic. Er sei bereit und stark genug, statistisch der größte Tennisspieler aller Zeiten zu werden und den gerade bei den Australian Open erfolgreichen Nadal zu überflügeln.
Für dieses Ziel sei es enorm wichtig, auf seinen Körper zu hören, versicherte Djokovic. Dieses Prinzip sei für seine weitere Karriere auf dem Tennisplatz entscheidender „als jeder Titel oder irgendetwas anderes. Ich versuche, so gut ich das kann, im Einklang mit meinem Körper zu sein.“ Um fit und gesund zu bleiben, habe er sich immer schon sehr intensiv mit den Themen Wellness, Gesundheit und Ernährung beschäftigt. So habe er beispielsweise seine Ernährungsweise und seine Schlafzeiten mit Blick auf sein Leistungsvermögen geändert.
Medwedew greift nach Tennisthron
Neben der mit Spannung erwarteten Rückkehr von Djokovic auf die ATP-Tour blickt die Tennisszene in dieser Woche aber auch zum gleichwertigen Turnier nach Acapulco. Holt der dort topgesetzte Daniil Medwedew den Titel, dann ist der US-Open-Sieger und Australian-Open-Finalist ab 28. Februar erstmals Nummer eins der Welt, unabhängig vom Abschneiden des „Djokers“. Erste Hürde auf dem Weg dorthin ist in der ersten Runde der Franzose Benoit Paire.
Österreich ist bei diesen beiden Turnieren und auch beim dritten ATP-Event kommende Woche in Santiago de Chile weder im Einzel noch im Doppel vertreten. Dominic Thiem, der in der am Montag veröffentlichten Tennisweltrangliste erstmals seit fast sieben Jahren aus den Top 50 rutschte und nur mehr an der 52. Stelle rangiert, kündigte seine Rückkehr für frühestens 10. März in Indian Wells an.
ATP-500-Turnier in Dubai
(Vereinigte Arabische Emirate, 2.949.665 Dollar, Hartplatz)
ATP-500-Turnier in Acapulco
(Mexiko, 1.832.890 Dollar, Hartplatz)