Der serbische Tennisprofi Novak Djokovic
AP/Kamran Jebreili
Tennis

Djokovic meldet sich siegreich zurück

Der Serbe Novak Djokovic ist am Montag zwar mit Verspätung, aber erfolgreich in die neue Saison eingestiegen. Knapp fünf Wochen nach der Aufregung rund um seine Einreise nach Australien samt Ausweisung wegen fehlender Coronavirus-Impfung bestritt der 34-Jährige beim ATP-500-Turnier in Dubai sein erstes Spiel des Jahres und gewann gegen den Italiener Lorenzo Musetti in 74 Minuten mit 6:3 6:3.

Er habe es sehr genossen, sagte Djokovic im Interview auf dem Platz, nachdem er zuvor von Fans auch mit serbischen Fahnen bejubelt worden war. „Ich hätte keinen besseren Empfang verlangen können“, meinte der 34-Jährige. Seit seinem Halbfinal-Aus im Davis-Cup mit dem serbischen Team Anfang Dezember hatte er kein Match mehr bestritten. Die lange Pause hatte aber gegen den 19-jährigen Musetti keine Auswirkungen.

Ein Break reichte im ersten Satz. Im zweiten Durchgang nahm Djokovic seinem Gegner zweimal den Aufschlag ab und und wehrte alle sieben Breakbälle gegen sich ab. „Alles in allem muss ich zufrieden sein mit meinem Tennis“, bilanzierte er. Im Achtelfinale bekommt es der Topgesetzte nun mit dem Australier Alex de Minaur oder dem russischen Olympiafinalisten Karen Chatschanow zu tun, die am Dienstag aufeinandertreffen.

Zu Verzicht auf Grand Slams bereit

Im Gegensatz zu Australien, wo Djokovic im Jänner mit dem zehnten Triumph bei den Australian Open nach dem 21. Major-Titel greifen wollte, dann aber tatenlos zusehen musste, wie er ebenso wie der Schweizer Altstar Roger Federer vom Spanier Rafael Nadal überflügelt wurde, müssen Einreisende in Dubai kein Impfzertifikat gegen Covid-19 vorweisen. Der Weltranglistenerste hatte kürzlich angekündigt, dass er auch weitere Grand-Slam-Turniere auslassen würde, sollte er eine Impfung dafür benötigen.

"Ja, das ist der Preis, den ich bereit bin zu zahlen“, sagte der 20-fache Grand-Slam-Sieger in einem BBC-Interview auf die Frage, ob er die Teilnahme an Grand-Slam-Turnieren wie den French Open und Wimbledon wegen seiner Haltung zum Impfen opfern würde. „Ich war nie gegen Impfungen“, meinte Djokovic und führte aus, dass er als Kind geimpft worden sei. Er wolle aber die Freiheit haben, wählen zu können, was seinem Körper zugeführt werde.

Djokovic hofft auf CoV-Lockerungen

Djokovic sagte aber auch, er könne sich vorstellen, sich in Zukunft impfen zu lassen, „weil wir alle gemeinsam versuchen müssen, die bestmögliche Lösung zu finden, um Covid zu beenden“. Er hoffe, dass sich die CoV-Bestimmungen bei künftigen Turnieren ändern würden, und er dann auch „noch viele Jahre spielen kann“, sagte Djokovic. Er sei bereit und stark genug, statistisch der größte Tennisspieler aller Zeiten zu werden und den gerade bei den Australian Open erfolgreichen Nadal zu überflügeln.

Für dieses Ziel sei es enorm wichtig, auf seinen Körper zu hören, versicherte Djokovic. Dieses Prinzip sei für seine weitere Karriere auf dem Tennisplatz entscheidender „als jeder Titel oder irgendetwas anderes. Ich versuche, so gut ich das kann, im Einklang mit meinem Körper zu sein.“ Um fit und gesund zu bleiben, habe er sich immer schon sehr intensiv mit den Themen Wellness, Gesundheit und Ernährung beschäftigt. So habe er beispielsweise seine Ernährungsweise und seine Schlafzeiten mit Blick auf sein Leistungsvermögen geändert.

Medwedew greift nach Tennisthron

Neben der mit Spannung erwarteten Rückkehr von Djokovic auf die ATP-Tour blickt die Tennisszene in dieser Woche aber auch zum gleichwertigen Turnier nach Acapulco. Holt der dort topgesetzte Daniil Medwedew den Titel, dann ist der US-Open-Sieger und Australian-Open-Finalist ab 28. Februar erstmals Nummer eins der Welt, unabhängig vom Abschneiden des „Djokers“. Erste Hürde auf dem Weg dorthin ist in der ersten Runde der Franzose Benoit Paire.

Österreich ist bei diesen beiden Turnieren und auch beim dritten ATP-Event kommende Woche in Santiago de Chile weder im Einzel noch im Doppel vertreten. Dominic Thiem, der in der am Montag veröffentlichten Tennisweltrangliste erstmals seit fast sieben Jahren aus den Top 50 rutschte und nur mehr an der 52. Stelle rangiert, kündigte seine Rückkehr für frühestens 10. März in Indian Wells an.

ATP-500-Turnier in Dubai

(Vereinigte Arabische Emirate, 2.949.665 Dollar, Hartplatz)

Erstrundentableau:
Novak Djokovic (SRB/1) Lorenzo Musetti (ITA) 6:3 6:3
Karen Chatschanow (RUS) Alex de Minaur (AUS) 6:3 6:7 (1/7) 7:5
Jiri Vesely (CZE) Marin Cilic (CRO) 6:4 7:6 (7/3)
Roberto Bautista Agut (ESP/8) Arthur Rinderknech (FRA) 6:3 6:4
Alexei Popyrin (AUS) Nikolos Basilaschwili (GEO) 6:2 6:3
Ricardas Berankis (LTU) Jan-Lennard Struff (GER) 6:1 3:6 6:3
Taro Daniel (JPN) David Goffin (BEL) 6:3 7:6 (7/5)
Denis Shapovalov (CAN/6) Marton Fucsovics (HUN) 4:6 6:4 7:5
Hubert Hurkacz (POL/5) Alexander Bublik (KAZ) 6:3 6:1
Alex Molcan (SVK) Lloyd Harris (RSA) 6:3 6:3
Andy Murray (GBR) Christopher O'Connell (AUS) 6:7 (4/7) 6:3 7:5
Jannik Sinner (ITA/4) Alejandro Davidovich Fokina (ESP) 4:6 7:6 (8/6) 6:3
Mackenzie McDonald (USA) Aslan Karazew (RUS/7) 7:5 6:3
Filip Krajinovic (SRB) Malek Jaziri (TUN) 6:7 (4/7) 6:2 6:4
Kwon Soon-Woo (KOR) Ilja Iwaschka (BLR) 6:3 6:2
Andrej Rublew (RUS/2) Daniel Evans (GBR) 6:4 7:5

ATP-500-Turnier in Acapulco

(Mexiko, 1.832.890 Dollar, Hartplatz)

Erstrundentableau:
Daniil Medwedew (RUS/1) Benoit Paire (FRA) 6:3 6:4
Pablo Andujar (ESP) Alex Hernandez (MEX) 6:0 6:1
Yoshihito Nishioka (JPN) Feliciano Lopez (ESP) 2:6 6:0 6:4
Taylor Fritz (USA/7) Adrian Mannarino (FRA) 6:3 6:3
Rafael Nadal (ESP/4) Denis Kudla (USA) 6:3 6:2
Stefan Kozlov (USA) Grigor Dimitrow (BUL) 7:6 (10/8) 5:7 6:3
Dusan Lajovic (SRB) Sebastian Korda (USA) 6:4 4:6 7:5
Tommy Paul (USA) Matteo Berrettini (ITA/5) 4:6 5:1 ret.
Pablo Carreno Busta (ESP/8) Oscar Otte (GER) 6:2 6:4
Marcos Giron (USA) John Millman (AUS) 7:6 (7/3) 2:0 ret.
Jeffrey John Wolf (USA) Lorenzo Sonego (ITA) 3:6 7:6 (9/7) 6:2
Stefanos Tsitsipas (GRE/3) Laslo Djere (SRB) 7:6 (9/7) 7:6 (7/4)
Cameron Norrie (GBR/6) Daniel Altmaier (GER) 7:6 (7/5) 6:2
John Isner (USA) Fernando Verdasco (ESP) 7:5 6:7 (4/7) 7:6 (7/3)
Peter Gojowczyk (GER) Brandon Nakashima (USA) 6:4 6:4
Alexander Zverev (GER/2) Jenson Brooksby (USA) 3:6 7:6 (12/10) 6:2