Marco Gruell (Rapid) im Zweikampf mit Eli Dasa (Vitesse)
GEPA/Philipp Brem
Conference League

„Oranje“-Clubs als gutes Omen für Rapid

Rapids Hoffnungen auf den Aufstieg ins Achtelfinale der UEFA Europa Conference League sind groß. Nicht nur der 2:1-Heimerfolg im Hinspiel gegen Vitesse Arnheim stimmt die Wiener zuversichtlich, sondern ein gutes Omen könnten auch die jüngsten K.-o.-Duelle mit niederländischen Vertretern im Europacup sein. Sollte am Donnerstagabend (21.00 Uhr) im GelreDome gegen den Tabellensechsten der Ehrendivision der Aufstieg gelingen, wäre es der dritte gegen einen Club aus dem Land der „Oranje“ in Folge.

1996 wurde Feyenoord Rotterdam auf dem Weg ins Finale des Cups der Cupsieger ausgeschaltet. Nach einem Auswärts-1:1 hatte es für die Hütteldorfer am 18. April einen grandiosen 3:0-Erfolg gegeben, ehe im Endspiel in Brüssel mit einem 0:1 gegen Paris St. Germain ein Happy End ausblieb. Trotzdem ist es bis heute einer der größten Erfolge in der Clubgeschichte.

In der jüngeren Vergangenheit trafen die Wiener nur 2015 in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League mit Ajax Amsterdam auf einen niederländischen Vertreter. Auch da erkämpfte Rapid im ersten Spiel, diesmal vor eigenem Publikum, mit einem 2:2 ein Unentschieden und sorgte auswärts mit einem 3:2-Erfolg am 4. August für die Überraschung.

Srdjan Grahovac (Rapid) und Toni Domgjoni (Vitesse)
GEPA/David Bitzan
Grahovac (rechts) war bereits 2015 dabei, als Rapid eine Überraschung gegen Ajax Amsterdam gelang

Gute Erinnerungen an damals hat mit Mittelfeldspieler Srdjan Grahovac ein Akteur, der sich diesmal ebenso Chancen ausrechnen darf, von Beginn an dabei zu sein. Christopher Dibon und Philipp Schobesberger sammelten ebenfalls in dieser Partie Einsatzminuten, sie werden aber wohl am Donnerstag keine Rolle spielen. Im Hinspiel davor war auch Maximilian Hofmann auf dem Feld, der rund sechseinhalb Jahre später verletzt passen muss.

Erfolg im Hinspiel gibt Zuversicht

Ein gutes Omen könnte zudem der 2:1-Erfolg im Allianz Stadion sein. Bei den bisher einzigen beiden Hinspielsiegen gegen niederländische Gegner im Europacup war in der Folge der Aufstieg geglückt. Beide Male war PSV Eindhoven der Gegner, 1955 im Meistercup-Achtelfinale und 1981 im UEFA-Cup-Sechzehntel-Finale. PSV ist aber auch der einzige Gegner aus den Niederlanden, der Rapid schon bezwungen hat – im Cup-der-Cupsieger-Sechzehntelfnale 1969 und im Meistercup-Achtelfinale 1987.

PSV ist außerdem der einzige Club, der ein österreichisches Team in der jüngeren Vergangenheit im Europacup ärgern konnte, und zwar Sturm Graz mit einem 4:1 (auswärts) und 2:0 (heim) in der Europa-League-Gruppenphase in dieser Saison. Zuvor hatte seit 2019 der LASK gegen PSV (0:0/4:1/2019) und AZ Alkmaar (1:1/2:0/2020-Sechzehntelfinale) sowie auch der WAC gegen Feyenoord Rotterdam (4:1/1:0/2020) in diesem Bewerb reüssieren können.

Feldhofer mit guten Erinnerungen

Beim WAC war damals mit Ferdinand Feldhofer der jetzige Rapid-Coach noch als Trainer tätig, er tritt daher am Mittwoch mit einem guten Gefühl die Reise in die Niederlande an. „Ich habe es genießen dürfen, zweimal gegen Feyenoord zu gewinnen. Zuletzt wurden von österreichischen Teams fast alle Duelle gewonnen, bis auf Sturm. Der Trend zeigt ganz klar in Richtung Österreich, unser Standing hat sich definitiv verbessert“, sagte der 42-jährige Steirer.

In der UEFA-Fünfjahreswertung liegt Österreich mit 38,450 Punkten mittlerweile auf Rang acht, unmittelbar hinter den Niederlanden (44,900). „In der Nationenwertung ist Holland nach wie vor vor uns, aber das kann sich auch noch ändern“, so Feldhofer mit einem optimistischen Blick in die Zukunft.