Cristiano Ronaldo
AP/Rui Vieira
Champions League

Es rumort bei Manchester United

Die Euphorie über sein Comeback ist der Ernüchterung gewichen. Zwar ist Cristiano Ronaldo der erfolgreichste Torschütze bei Manchester United, sein „Motor“ stotterte zuletzt aber. Vor dem Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel bei Atletico Madrid am Mittwoch (21.00 Uhr) brodelt es im Umfeld des englischen Rekordmeisters – auch wegen Ronaldo. Im zweiten Duell treffen Benfica Lissabon und Ajax Amsterdam aufeinander.

„Wir stehen zusammen“, schrieb Ronaldo am Wochenende nach dem 4:2-Sieg seines Teams bei Leeds United auf Twitter und Instagram. „Ein sehr wichtiger Premier-League-Sieg, bevor wir unseren Fokus auf die Champions League legen und uns auf den Weg nach Madrid machen“, fügte Ronaldo, der beim Lokalrivalen ohne Scorerpunkt blieb, hinzu.

In der vergangenen Woche war in der britischen Presse von einem Machtkampf zwischen Ronaldo und Teamkapitän Harry Maguire zu lesen. Der Portugiese mache dem englischen Nationalspieler die Kapitänsbinde streitig, hieß es. „Das ist absoluter Nonsens“, kommentierte Interimstrainer Ralf Rangnick am Wochenende.

Auch Maguire dementierte entsprechende Berichte in sozialen Netzwerken. Die Mannschaft sei „geschlossen und fokussiert“, sagte der Abwehrchef. Rangnick räumte zumindest ein, dass die Kapitänsfrage für die nächste Saison offen sei.

„Er muss mehr Tore schießen“

Fakt ist, dass die Qualität des Angriffs seit Ronaldos Rückkehr zurückgegangen ist. Nicht nur von United insgesamt geht weniger Torgefahr aus, sondern auch von Ronaldo selbst. Das zeigte eine Analyse des Magazins „The Athletic“. Als der Portugiese zuletzt gegen Brighton traf, war es sein erstes Tor nach 587 Minuten, seine längste Torflaute seit 2009.

„Er muss mehr Tore schießen, das ist offensichtlich“, forderte Rangnick unlängst. „Wir erspielen Chancen, haben aber nicht genug Tore geschossen.“ Allerdings sei das „nicht nur Ronaldos Problem“, betonte der Coach. Mit 15 Toren, neun in der Premier League und sechs in der Königsklasse ist „CR7“ schließlich der beste Torschütze der Mannschaft.

Cristiano Ronaldo und Ralf Rangnick
AP/Jon Super
Ronaldo und Interimstrainer Ralf Rangnick demonstrieren zumindest nach außen Einigkeit

Wie das Verhältnis zwischen dem deutschen Trainer und seinem portugiesischen Superstar ist, ist schwer einzuschätzen. Als der Stürmer während des 3:1-Sieges bei Brentford im Jänner vorzeitig ausgewechselt wurde, war zumindest für alle Zuschauer zu sehen, wie wütend er über Rangnicks Entscheidung war. „Warum ich?!“, schimpfte der Portugiese, dessen Selbstverständnis es auch mit 37 Jahren ist, immer zu spielen. Bisher durfte er das unter Rangnick auch.

Bei Atletico war Ronaldo einst gefürchtet. Im Dress von Stadtrivale Real erzielte er 25 Treffer gegen die „Colchoneros“, darunter beim CL-Finalsieg 2014 und im Elferschießen des CL-Triumphs zwei Jahre später. Demgegenüber steht die Heimstärke Atleticos, das seit 1997 in 14 CL-K.-o.-Spielen zu Hause bei neun Siegen keine Niederlage kassiert hat.

Benfica mit Lazaro gegen Ajax

Im zweiten Mittwoch-Duell (21.00 Uhr) treffen Benfica Lissabon und Ajax Amsterdam aufeinander – und damit zwei ehemalige Champions. ÖFB-Teamspieler Valentino Lazaro dürfte dabei wie zuletzt immer unter Neo-Coach Nelson Verissimo als Rechtsverteidiger in der Viererkette aufgeboten werden. Ajax von Coach Erik ten Hag stellt auf dem Weg zum zweiten Viertelfinale nach 2019 eine harte Nuss dar.

In der Gruppenphase feierte man gegen Besiktas, Borussia Dortmund und Benficas Stadtrivalen Sporting sechs Siege in sechs Partien. Stürmer Sebastien Haller ist mit zehn Treffern aktueller Führender in der Torschützenliste der Königsklasse.