Laut Vergleich wird der US Soccer den Spielerinnen 22 Millionen US-Dollar zahlen, zudem werden weitere zwei Millionen US-Dollar in einen Fonds fließen, der auch junge Spielerinnen unterstützt sowie nach ihrer Karriere fördert. „Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass wir – vorbehaltlich der Aushandlung eines neuen Tarifvertrags – unseren langjährigen Streit um gleiches Entgelt beigelegt haben und stolz zusammenstehen, um uns gemeinsam für die Förderung der Gleichstellung im Fußball einzusetzen“, teilte der US-Verband mit.
Neben dem Schließen der Einnahmelücke zwischen Spielerinnen und Spielern werden auch Turnierprämien, zum Beispiel für die WM, angeglichen. Auch das war ein großes Ziel der Frauen. Die Übereinkunft muss allerdings noch unterzeichnet und von einem Gericht abgesegnet werden. Das gilt aber als Formsache. Für den Vergleich stimmten die Spielerinnen zu, auf alle beim Verband noch ausstehenden Ansprüche in der 2019 eingereichten Klage gegen Geschlechterdiskriminierung zu verzichten.

„Ich denke, wir werden einmal auf diesen Tag zurückblicken und sagen, dass das der Moment ist, in dem sich der US-Fußball zum Besseren verändert hat“, sagte Rapinoe, eines der Aushängeschilder des Teams und ihres Kampfes um Gleichberechtigung am Dienstag im US-TV. Auch ihre Teamkollegin Alex Morgen pflichtete bei: „Das ist ein solch monumentaler Schritt nach vorne, um sich wertgeschätzt und respektiert zu fühlen. Ich sehe das nicht nur als Sieg für unser Team oder den Frauensport, sondern für Frauen im Allgemeinen. Es ist ein Tag, auf den wir alle wirklich stolz sind.“
Sammelklage wegen Diskriminierung
Die US-Fußballerinnen sind von ihrer Bilanz her um einiges erfolgreicher als die Männer. Neben viermal Olympiagold holten die Frauen auch vier WM-Titel – so viele wie keine andere Nation. Die Zahlungen von Verbandsseite fielen aber deutlich geringer aus. Im März 2019 reichten sie deshalb eine Sammelklage gegen den Verband wegen Diskriminierung ein. Sie wollten die Prämien erstreiten, die sie bekommen hätten, wenn sie nach dem Tarif der Männer entlohnt worden wären. Die US-Fußballerinnen verlangten eine Rückvergütung von 67 Millionen US-Dollar.
Der Verband rechtfertigte sein Vorgehen damals unter anderem mit den unterschiedlich hohen Prämien, die durch den Weltverband FIFA gezahlt werden. Ein Angebot, dass der Verband bei von ihm selbst verantworteten Partien die Frauen wie die Männer bezahlt, lehnten die Spielerinnen ab. Sie wollten auch bei Weltmeisterschaften und anderen Turnieren die gleiche Vergütung. Nachdem die Fußballerinnen zunächst vor Gericht gescheitert waren, gingen sie im vergangenen Juli in Berufung. Jetzt kam die Einigung.