F1-Strecke in Sotschi
Reuters/Maxim Shemetov
Formel 1

Grand Prix von Russland abgesagt

Die Formel 1 hat wegen des russischen Einmarsches in der Ukraine den Großen Preis von Russland in dieser Saison abgesagt. „Unter den aktuellen Umständen“ sei eine Austragung des für den 25. September geplanten WM-Laufs in Sotschi unmöglich, teilte die Rennserie nach Beratungen mit allen Beteiligten am Freitag mit.

In die Entscheidung seien alle relevanten Interessengruppen einbezogen gewesen. „Wir beobachten die Entwicklungen in der Ukraine mit Trauer und Bestürzung und hoffen auf eine rasche und friedliche Lösung der derzeitigen Situation“, hieß es weiter.

Die Königsklasse des Motorsports hatte zuletzt 2011 aus politischen Gründen auf ein Rennen verzichtet. In Bahrain wurde damals nach politischen Unruhen nicht gefahren, nachdem dort auch Menschen ums Leben gekommen waren.

Fahrer begrüßen Entscheidung

Zuvor hatten sich schon Fahrer wie Sebastian Vettel klar gegen ein Rennen in Russland 2022 positioniert. „Meine Meinung ist, dass ich dort nicht hin sollte, und ich werde es auch nicht. Ich finde es falsch, in diesem Land zu fahren“, hatte der viermalige Weltmeister von Aston Martin am Donnerstag am Rande der Testfahrten in Barcelona gesagt und bekräftigt: „Meine Entscheidung steht schon fest.“

Auch Weltmeister Max Verstappen von Red Bull kritisierte das Rennen in Sotschi. „Wir sollten nicht in einem Land fahren, das Krieg führt, aber das gesamte Fahrerlager sollte darüber entscheiden“, sagte er.

Seit 2014 wurde in dem Schwarzmeer-Ort Sotschi gefahren, in dem im gleichen Jahr auch die Olympischen Winterspiele stattfanden. Eigentlich sollte dort in diesem Jahr ohnehin zum letzten Mal ein Rennen der Formel 1 stattfinden. Ab 2023 ist der Umzug vor die Tore von St. Petersburg geplant.