Ski alpin

Feller greift in Garmisch nach Podest

Manuel Feller mischt beim Slalom-Comeback in Garmisch-Partenkirchen um die Plätze auf dem Siegerfoto der besten drei mit. Der Tiroler klassierte sich am Samstag beim ersten von zwei Slaloms auf dem Gudiberg im ersten Durchgang auf dem fünften Platz und liegt damit vor der Entscheidung (12.30 Uhr, live in ORF1) in Schlagdistanz zum Podest. Auf Platz drei fehlen Feller 41 Hundertstelsekunden. Auch der Halbzeitführende ist mit 0,49 Sek. Rückstand in Sichtweite – und der heißt überraschend Tanguy Nef.

Der 25-Jährige Nef fing mit der relativ hohen Nummer 25 auf der immer weicher werdenden Piste den bis dahin führenden Henrik Kristoffersen ab und geht mit 0,07 Sek. Vorsprung auf den Norweger in den zweiten Durchgang. Dahinter liegt mit nur einer Hundertstelsekunde auf Kristoffersen Nefs Teamkollege Loic Meillard auf dem dritten Platz. Mit Daniel Yule lauert beim ersten Slalom im Schatten der Großen Olympiaschanze seit der WM 2011 ein weiterer Schweizer zwei Hundertstel vor Feller auf dem vierten Platz.

Als bester Österreicher meldete sich Feller nach für ihn enttäuschenden Olympischen Spielen mit dem fünften Rang zur Halbzeit zurück. Der mit Nummmer neun gestartete Kombi-Olympiasieger und Slalom-Silberne Johannes Strolz liegt mit 1,02 Sek. Rückstand und Platz neun ebenfalls noch im Rennen um die Spitzenplätze. Unmittelbar hinter dem Vorarlberger rangiert dessen Kärntner Teamkollege Marco Schwarz auf Rang zehn (+1,07 Sek.). Michael Matt klassierte sich mit 1,27 Sek. Rückstand knapp außerhalb der Top Ten. Marc Digruber schaffte als 25. ebenfalls noch den Sprung in die Entscheidung.

Aufholjagd im unterenTeil

Die Österreicher vergaben die Chancen auf eine noch bessere Zeit im oberen Teil, wo sich bereits früh erste Spuren bei den Toren gebildet hatten. Feller machte aber etwa im unteren Teil über fünf Zehntel auf Kristoffersen gut. „Es war nicht so einfach, der Kurs hat viel Radius, und der Schnee gibt nicht viel zurück. Man hat das Gefühl, man muss den Ski mehr gehen lassen, aber das ist nicht möglich, weil der Kurs so zu macht“, sagte Feller nach seinem Lauf im ORF-Interview. Der 29-Jährige blickte angesichts der Abstände zuversichtlich auf die Entscheidung. „Die Ausgangsposition für den zweiten Durchgang ist mal gut“, so der Tiroler.

Auch Strolz hielt mit einer starken Fahrt im unteren Teil den Rückstand in Grenzen. „Es ist überraschend wenig Druck vom Schnee, obwohl die Piste grundsätzlich in einem guten Zustand ist“, sagte der zweifache Olympiasieger von Peking zum Untergrund. Der 29-Jährige sah aber auch bei seiner Leistung noch viel Luft nach oben: „Ich bin nicht ganz zufrieden mit mir, ich war immer etwa hinten nach. Aber ich werde im zweiten Druchgang noch einmal alles geben.“

Kontrollierte Fahrt von Strolz

Der Kombi-Olympiasieger kommt ebenfalls erst im unteren Teil richtig ins Fahren und muss daher im zweiten Lauf einen ordentlichen Gang zulegen.

Weltcup-Spitzenduo out

Mit relativ großem Rückstand geht auch Olympiasieger Clement Noel in die Entscheidung des ersten von zwei Rennen. Der Franzose verlor 1,18 Sek. auf Kristoffersen und muss so wie bei den olympischen Rennen in Yanqing von hinten das Feld aufrollen. Noel erging es damit aber besser als den beiden Norwegern Lucas Braathen und Sebastian Foss-Solevaag. Denn sowohl der Führende im Slalom-Weltcup Braathen als auch sein erster Verfolger und Weltmeister Foss-Solevaag sind nach Ausfällen im zweiten Lauf nur Zuschauer.