Ski alpin

Hütter holt in Abfahrt nächsten Stockerlplatz

Ester Ledecka hat den ersten Teil beim Abfahrtsdouble in Crans-Montana gewonnen. Die tschechische Allrounderin, die in Peking Gold im Snowboard-Parallel-RTL geholt hatte, setzte sich im ersten Weltcup-Rennen nach Olympia vor der Norwegerin Ragnhild Mowinckel (+0,21) durch. Rang drei ging an Cornelia Hütter (+0,42), die den dritten Stockerplatz in Folge holte. Im Kampf um die kleine Kristallkugel fiel noch keine Vorentscheidung.

„Mit 19 ins Ziel zu kommen und den Dreier aufleuchten zu sehen tut gut“, sagte Hütter, die bei der Olympiageneralprobe in Garmisch-Partenkirchen im Jänner als Abfahrtsdritte ihren ersten Podestplatz seit drei Jahren geholte hatte und im Super-G einen Sieg nachgelegt hatte, im ORF-Interview. „Die Saison ist noch nicht vorbei, und man muss weiter richtig pushen. Es macht einfach Spaß, wieder dabei zu sein. Die schwierige Zeit hat mich schon Nerven gekostet, aber ich habe mir gesagt, es hilft eh nichts, wenn ich mich aufrege. Ich habe gewusst, ich muss alles reinlegen, damit ich vorne dabei sein kann.“

Überglücklich war auch Ledecka, die ihren ersten Abfahrtssieg seit drei Jahren feierte. „Ich bin sehr zufrieden, es war ein richtig schöner Lauf. Ich habe vieles besser gemacht als im Training, und es hat viel Spaß gemacht“, meinte die 26-Jährige, die in Peking eine Wiederholung ihres Gold-Doubles von Pyeongchang mit Rang fünf im Super-G nur knapp verpasste. „Ich hatte letzte Woche muskuläre Probleme, und es war schwierig, die Kraft zu finden. Die Trainings waren daher auch schwierig für mich. Aber heute habe ich mich viel besser gefühlt und ich war für das Rennen bereit.“

Ledecka findet die beste Linie

Ski- und Snowboard-Ass Ester Ledecka findet beim Speed-Double in Crans-Montana im ersten Rennen die beste Linie und feiert ihren dritten Abfahrtssieg.

Goggia und Suter lassen aus

In der Gesamtwertung geht das Duell um den Sieg der kleinen Kristallkugel weiter. Weder die führende Italienerin Sofia Goggia, die bei allen drei bisherigen Starts in Crans-Montana gewonnen hatte, noch Olympiasiegerin Corinne Suter aus der Schweiz kamen mit der anspruchsvollen und für viele rätselhaften Strecke im WM-Kandidatenort 2027 zurecht. Suter lag im Ziel als Zehnte 1,22 Sekunden zurück, Goggia fehlten als Zwölfter 1,47 Sekunden. Auch ÖSV-Ass Ramona Siebenhofer, die noch kleine Außenseiterchancen hat, verpasste die Topplätze mit 1,24 Sekunden Rückstand und landete auf dem elften Rang.

1. Ester Ledecka (CZE)
2. Ragnhild Mowinckel (NOR)
3. Cornelia Hütter (AUT)

Goggia hat vor der vorletzten Saison-Abfahrt am Sonntag (10.00 Uhr, live in ORF1) damit trotzdem 65 Punkte Vorsprung auf Suter und kann nun bereits vor dem Finale in Courchevel den „Sack zumachen“. Wer nach dem Wochenende mehr als 100 Punkte voranliegt, hat die Kugel noch vor dem Finale fix. „Mit einem zehnten Platz macht man keine großen Punkte. Oben hatte ich einen klassischen technischen Fehler, der hat viel Tempo gekostet“, sagte Siebenhofer. „Es will nicht hinhauen, hier runter. Der Fehler ist sehr ärgerlich, aber morgen haben wir ja noch eine Chance. Man liebt es oder hasst es hier runter.“

Puchner landet auf Rang fünf

Glücklich war dagegen Mirjam Puchner, die knapp eine Sekunde hinter der Bestzeit lag und das Podest als Fünfte nur um 0,56 Sekunden verpasste. „Ich habe mir das Training genau angeschaut, denn das war eine Katastrophe. Ich habe mir immer wieder eingeredet, was ich besser machen muss. Es war noch nicht, was ich draufhabe, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Müdigkeit will ich nicht als Ausrede gelten lassen“, sagte die 29-Jährige.

Stark präsentierte sich auch Tamara Tippler, die mit 1,20 Sekunden Rückstand auf dem neunten Rang und damit in den Top Ten landete. Stephanie Venier (+1,57 und Nadine Fest (+1,98), die im Training aufgezeigt hatte, verpassten die Topplätze ebenso wie Ariane Rädler (+2,30), Christine Scheyer (+2,39) sowie Elisabeth Reisinger (2,45).

Für die mehrfache Snowboardolympiasiegerin Ledecka war es der dritte Weltcup-Sieg im Ski alpin und der zweite in der Abfahrt seit Lake Louise 2019. Mowinckel egalisierte das über 20 Jahre alte beste Ergebnis einer Norwegerin in der Abfahrt. Die Tschechin Petra Vlhova kam nicht in die Top 25 und vergab damit die Chance, Mikaela Shiffrin (USA) als Führende im Gesamtweltcup abzulösen.