Skispringen

Kraft im zweiten Einzel in Lahti Dritter

Stefan Kraft hat am Sonntag auch im zweiten Einzel-Bewerb in Lahti einen Podestplatz errungen. Der Salzburger verbesserte sich in der Entscheidung von Platz sieben auf Rang drei. Den Sieg teilten sich ex aequo der Japaner Ryoyu Kobayashi und der Norweger Halvor Egner Granerud. Neben Kraft schafften es auch noch Ulrich Wohlgenannt (4.) und Manuel Fettner (6.) in die Top Ten.

„Es ist zum Genießen, es funktioniert sehr cool. Ein Traumwochenende, besser kann man es sich nicht vorstellen. Die beiden vor mir waren besser. Es ist schwierig, es Tag für Tag auf den Punkt zu bekommen. Beim ersten war ich ein bisschen zu spät, aber ich bin megahappy“, sagte Kraft im ORF-Interview. Dem Salzburger fehlten am Ende 6,7 Punkte auf die Sieger.

Wohlgenannt freute sich über sein bisher bestes Resultat in einem Einzel-Bewerb im Weltcup. „Superglücklich bin ich. Der zweite (Sprung, Anm.) heute war besser als der am Freitag. Ich arbeite mich dorthin, wo ich sein will. Also in die Nähe des Podestes. Wer hätte das gedacht vor einer Woche, dass ich hier so gut mitreden kann“, meinte der Vorarlberger, der nur um 5,3 Punkte seinen ersten Podestplatz verpasste.

Wohlgenannt belegt Rang vier

Ulrich Wohlgenannt verpasste als Vierter nur um 5,3 Punkte den ersten Podestplatz in seiner Karriere.

Fettner ärgerte sich vor allem über seine Leistung im zweiten Durchgang: „Prinzipiell kann ich mit dem Ergebnis zufrieden sein. Es ist doch schade, weil der zweite Sprung doch sehr scheiße war. Im Moment schmerzt es mehr, als es mich freuen kann. Morgen werde ich es sicher positiver sehen, aber jetzt nicht. Es zeigt auf jeden Fall, dass ich in der Pause nach Olympia nicht das Springen verlernt habe.“

Kobayashi übernimmt Führung im Gesamtweltcup

Im Gesamtweltcup übernahm Kobayashi die Führung von Karl Geiger, der Fünfter wurde. Der Japaner liegt mit 1.322 Punkten jetzt 43 Zähler vor dem Deutschen. Durch Österreichs gute Teamleistung – neben den drei Top-Ten-Plätzen gab es auch für Clemens Aigner (15.), Daniel Tschofenig (17.), Daniel Huber (18.) und Jan Hörl (26.) Weltcup-Punkte – liegen die Österreicher in der Nationenwertung mit 4.352 Punkten nur noch 103 Zähler hinter den führenden Deutschen (4.455 Punkte).

Für die Skispringer geht es schon am Dienstag weiter nach Lillehammer, wo die Raw Air beginnt. Kraft hat Lunte gerochen. „In Norwegen waren wir schon zwei Jahre nicht mehr, ich freue mich schon riesig darauf. Es sind zwei richtig lässige Schanzen, die da jetzt in der Raw Air auf uns zukommen, und körperlich geht es mir auch gut.“

Politische Botschaft von Stoch

Mit einer politischen Botschaft auf seinen Sprungski hat der Pole Kamil Stoch, der Elfter wurde, auf sich aufmerksam gemacht. „Stop war, better fight in sport“ (Stoppt den Krieg, kämpft lieber im Sport) war seine Message, die er auch im ORF-Interview untermauerte. „Es ist schwer, dass man auf sich selbst konzentriert bleibt, weil was jetzt gerade passiert, nahe an unserer Grenze, berührt mich. Ich kann nicht so tun, als würde nichts passieren“, sagte Stoch.

„Ich kann fühlen, dass etwas Schlechtes passiert und kann mich nicht umdrehen und einfach meine Augen verschließen. Ich möchte zeigen, dass es meiner Meinung nach keinen Platz geben sollte für Gewalt und Krieg.“

Zweiter Einzel-Weltcup in Lahti

Endstand:
1. Ryoyu Kobayashi JPN 125,0/130,5 278,0
. Halvor Egner Granerud NOR 127,0/128,5 278,0
3. Stefan Kraft AUT 124,0/128,0 271,3
4. Ulrich Wohlgenannt AUT 129,0/124,0 266,0
5. Karl Geiger GER 125,5/123,5 265,9
6. Manuel Fettner AUT 130,5/124,0 265,5
7. Dawid Kubacki POL 125,0/126,0 263,5
8. Markus Eisenbichler GER 123,0/127,0 261,7
9. Ziga Jelar SLO 127,0/120,5 256,8
10. Cene Prevc SLO 123,0/120,0 255,2
11. Kamil Stoch POL 125,0/122,0 252,3
12. Johann Andre Forfang NOR 122,5/124,0 251,0
13. Marius Lindvik NOR 119,5/124,5 249,5
14. Piotr Zyla POL 122,0/125,0 248,9
15. Clemens Aigner AUT 122,0/121,5 248,5
16. Stephan Leyhe GER 121,5/123,0 248,4
17. Daniel Tschofenig AUT 123,5/121,5 247,5
18. Daniel Huber AUT 120,5/121,5 246,1
19. Constantin Schmid GER 116,5/125,5 245,6
20. Yukiya Sato JPN 121,5/120,0 245,4
21. Killian Peier SUI 116,5/122,5 240,5
22. Jewgeni Klimow RUS 119,0/122,5 239,3
23. Severin Freund GER 120,0/120,5 239,2
24. Timi Zajc SLO 117,0/123,5 239,0
25. Peter Prevc SLO 121,5/115,5 238,8
26. Jan Hörl AUT 120,0/119,5 237,3
27. Gregor Deschwanden SUI 120,0/121,0 236,5
28. Niko Kytösaho FIN 118,5/120,0 232,8
29. Daiki Ito JPN 117,5/120,0 231,2
30. Keiichi Sato JPN 118,5/113,0 221,7