Straka setzte sich mit insgesamt 270 Schlägen vor dem Iren Shane Lowry (271) durch. Dritter wurde der US-Amerikaner Kurt Kitayama (272). Der Sieg beim Turnier im US-Bundesstaat Florida bringt dem 28-Jährigen etwa 1,44 Millionen Dollar (1,28 Mio. Euro) Preisgeld. Der Steirer Matthias Schwab beendete das Turnier mit 277 Schlägen als geteilter Siebenter.
Der gebürtige Wiener Straka, der auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, spielte am Schlusstag auf dem Par-70-Kurs eine 66er-Runde. Vor allem im Finish zeigte er mit drei Birdies auf den letzten fünf Löchern auf, während Lowry nicht mehr zulegen konnte.
Stärker werdender Regen half Straka
Straka beendete auch das letzte Loch mit einem Birdie, setzte sich an die Spitze und musste warten, ob ihn Lowry noch abfängt – dazu hätte auch er ein Birdie gebraucht. Lowry verpatzte aber seinen letzten Abschlag und hatte noch dazu stärker als sein österreichischer Kontrahent zuvor mit dem Regen zu kämpfen. Damit war ein Stück heimischer Sportgeschichte vollendet.

„Ich bin geduldig geblieben, habe auf meine Chancen gewartet. Am Ende war es mit dem strömenden Regen und dem Wind sehr schwierig“, sagte Straka. Die Schlussrunde des 28-Jährigen hatte mit einem Bogey begonnen, er konterte aber umgehend mit zwei Birdies. Auch ein Bogey am achten Loch egalisierte er per Birdie. Den Sieg fixierte er mit weiteren Birdies auf den Bahnen 14, 16 und 18.
„Ich habe den Ball heute richtig gut getroffen und konnte das richtig ausnutzen. Ich bin einfach drangeblieben“, meinte Straka. Seine Mutter Mary und seine Frau Paige, die einen Last-Minute-Flug ergattert hatte, feierten mit ihm in Florida. „Ich habe sie heute Früh, als ich aufs Putting-Green gegangen bin, da gesehen. Es ist toll, sie alle um mich zu haben“, sagte er. „Die Verhältnisse waren echt schwierig. Bei meinem zweiten Schlag am letzten Loch hat es richtig zu schütten begonnen.“
Nächster Meilenstein erreicht
Mit dem sporthistorischen Sieg streifte Straka nicht nur das Rekordpreisgeld für einen Sportler aus Österreich ein. Er wird nun auch beim Masters in Augusta im April und der PGA Championship starten können sowie nächsten Jänner auch beim exklusiven Tournament of Champions, bei dem auf Hawaii jeweils alle PGA-Saisonsieger am Start sind, auftreten dürfen.
Nach Markus Brier als erstem Sieger auf der European Tour, Wiesbergers Premieren bei Masters (2015) und Ryder Cup (2021) sowie Straka als erstem Österreicher mit voller Spielberechtigung auf der PGA-Tour (2018/19) ist nun der Reigen denkwürdiger Golferfolge in Rot-Weiß-Rot um einen weiteren gewachsen.
Offen ist noch ein Major-Sieg. Am knappsten dran war Wiesberger 2014, als er bei der 96. US PGA Championship in Louisville (Kentucky) nur einen Schlag hinter Rory McIlroy als Sensationszweiter in die Schlussrunde ging und am Ende 15. wurde. Brier hält deshalb mit Platz zwölf 2007 bei den British Open immer noch die heimische Major-Bestmarke.