Leipzig’s Spieler Andre Silva und Christopher Nkunku
APA/AFP/Ina Fassbender
DFB-Pokal

Leipzig vor nächstem Schritt zu erstem Titel

Nach dem vorzeitigen Aus von Bayern München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen gilt RB Leipzig als letzter verbliebener Spitzenclub als erster Anwärter auf den Titel im DFB-Pokal. Damit ist auch die Chance der Sachsen auf den ersten großen Titel der noch jungen Vereinsgeschichte so groß wie nie zuvor. Allerdings wittern auch die vermeintlich Kleinen ihre Chance. So will etwa Hannover 96 den Leipzigern im Viertelfinale am Mittwoch (18.30 Uhr) ein Bein stellen.

Gerade dieses Spiel dürfte ein Gradmesser dafür werden, wie groß das Selbstbewusstsein der Leipziger nach den Erfolgen seit der Amtsübernahme von Trainer Domenico Tedesco ist und wie man damit umgeht. „Babelsberg war nicht einfach, Rostock war nicht einfach, Hannover wird gleich gar nicht einfach“, sagte Tedesco am Dienstag. Wohl wissend, wie schwer sich sein Team in den ersten drei Runden gegen unterklassige Mannschaften getan hatte.

War der Auftakt gegen Zweitligisten Sandhausen mit einem 4:0 noch einigermaßen standesgemäß, mühten sich Konrad Laimer und Co. beim Regionalligisten SV Babelsberg zu einem 1:0. Auch das 2:0 über den Zweitligisten Hansa Rostock war keine Offenbarung. Dennoch geht Leipzig als klarer Favorit in die Partie. „Auf dem Papier“, sagte Tedesco und verwies auf die Bilanz von Hannover, seitdem Trainer Christoph Dabrowski die Geschicke lenkt, „neun Spiele, 17 Punkte. Sie spielen gerade wie ein Erstplatzierter.“

„Enttäuschung, wenn wir Pokal nicht holen“

Dennoch rückte der Leipziger Trainer die Verhältnisse vor dem Auswärtsspiel in Hannover wegen der klaren Ausgangslage gerade und sprach den Titelgewinn als klares Ziel in dieser Saison aus. „Ich möchte sie aber auch nicht wie eine Champions-League-Mannschaft darstellen“, sagte Tedesco und betonte: „Wir nehmen die Favoritenrolle an. Für jeden wäre es ja nun eine Enttäuschung, wenn wir den Pokal nicht holen.“

Ebenfalls im Viertelfinale stehen die Leipziger in der Europa League – weil Achtelfinal-Gegner Spartak Moskau aufgrund des Ukraine-Kriegs vom Europäischen Fußballverband (UEFA) ausgeschlossen wurde. Der Hauptstadtclub wünschte seinem Ex-Trainer am Dienstag alles Gute. „Wir wünschen unserem ehemaligen Trainer Domenico Tedesco das Beste in der Europa League. Wir hoffen, dass sich unsere Wege in Zukunft wieder kreuzen werden, aber unter friedlicheren Bedingungen“, schrieb Spartak auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Tedesco hatte bis 2021 bei den Moskauern gearbeitet.

Freiburg gastiert in Bochum, Karlsruhe beim HSV

Die weiteren Mittwoch-Viertelfinale im deutschen Cup bestreiten der VfL Bochum und Philipp Lienharts SC Freiburg sowie der Hamburger SV und Karlsruhe. Freiburg – in der Bundesliga punktegleich mit Leipzig auf dem fünften Rang platziert – will beim Gastspiel in Bochum auf Experimente verzichten und in Bestbesetzung antreten, zumal man in der Liga im November trotz optischer Überlegenheit mit 1:2 verloren hat.

Mit Blick auf den engagierten Auftritt wünscht sich Freiburg-Trainer Christian Streich eine ähnliche Leistung. „Aber diesmal wollen wir ein Tor mehr schießen“, sagte Streich. „Wir werden es in Bochum schwer haben. Wir wollen aber auch erreichen, dass Bochum es schwer mit uns hat.“ Man sei nun in einer schönen Situation, da man in der Liga die 40-Punkte-Marke frühzeitig erreichen konnte und im Pokal endlich mal wieder „etwas Außergewöhnliches“ schaffen könne, sagte der Coach.