Weltmeisterin Lisa Hauser geht als Gesamtweltcup-Vierte ins Finale, das bis 20. März auch noch Otepää und Oslo umfasst. Ihr Rückstand auf die Top Drei ist aber schon beträchtlich. Die Tirolerin hat es seit Anfang Dezember nicht mehr aufs Stockerl geschafft, war mehrmals aber sehr knapp dran, so auch im Olympia-Sprint von Peking als Vierte. Mit den Russinnen um Kristina Reszowa und den von Trainer Reinhard Gösweiner betreuten Belarussinnen mit der Gesamtweltcup-Zweiten Dschinara Alimbekawa und Hanna Sola fallen nun aber einige Topkonkurrentinnen weg.
Ungeachtet der sportpolitischen Verwerfungen um den Ukraine-Krieg hofft man im österreichischen Lager auf einen versöhnlichen Ausklang. „Für Kontiolahti erhoffen wir uns, dass es nicht mehr ganz so kalt sein wird wie in China und dass wir beim Staffelrennen die Platzierung von Peking wiederholen und ein Top-Ten-Ergebnis erreichen können. Wir werden sehen, wie wir die drei Wochen in China verkraftet haben, und natürlich so schnell wie möglich versuchen, wieder in einen guten Wettkampfrhythmus hineinzukommen“, meinte Österreichs Frauen-Trainer Markus Fischer.

Männer-Coach Ricco Groß hofft nach „Licht und Schatten in China auf das eine oder andere gute Ergebnis“, wie er ausführte. „Für Simon Eder und Felix Leitner wird es natürlich auch darum gehen, die Positionen, die sie sich im Gesamtweltcup erarbeitet haben, zu halten.“ Es gebe noch genügend Möglichkeiten, noch einmal zu glänzen, sagte der Deutsche. Seine Saison bereits beendet hat der viermalige Peking-Olympiasieger Johannes Thingnes Bö, der im Gesamtweltcup keine Chance mehr auf die erfolgreiche Titelverteidigung hatte.
IBU zieht bei Sanktionen nach
Vor dem Comeback des Weltcups zog der Internationale Biathlonverband (IBU) auch bei den Sanktionen gegen Russland und Belarus nach. Sportlerinnen und Sportler aus beiden Ländern dürfen bis auf Weiteres nicht mehr im Weltcup starten. Mit dieser Entscheidung des Vorstands reagierte die IBU Mittwochfrüh auf eine entsprechende Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Zudem soll spätestens bei der regulären Vorstandssitzung am 17. März über eine mögliche Suspendierung der IBU-Mitgliedschaft der beiden nationalen Verbände gesprochen werden.
Die Russische Biathlon Union (RBU) war aufgrund ihrer umfangreichen Dopingvergangenheit bereits 2017 auf eine vorläufige Mitgliedschaft herabgestuft worden. Das bedeutet, dass bis 2026 sowieso keine Veranstaltungen in Russland stattfinden oder geplant sind und kein RBU-Vertreter ein offizielles Amt in der IBU besetzt.
Die IBU verschärfte damit ihre Maßnahmen, nachdem in der Vorwoche zunächst noch beschlossen worden war, dass Biathletinnen und Biathleten aus Russland und Belarus bei den verbleibenden drei Weltcups in diesem Winter zumindest unter neutraler Flagge hätten antreten dürfen. Als Reaktion darauf hatten das russische und das belarussische Team bereits erklärt, unter diesen Umständen in diesem Winter nicht mehr bei den restlichen Stationen in Finnland, Estland und Norwegen starten zu wollen.