ÖFB-Cup

Ried erstmals seit 2012 im Endspiel

Der erste Finalist im Uniqa-ÖFB-Cup der Saison 2021/22 heißt SV Guntamatic Ried. Die Innviertler gewannen am Mittwoch ihr Halbfinale gegen TSV Egger Glas Hartberg mit 2:1 (0:0) und stehen zum vierten Mal im Endspiel – erstmals wieder nach zehn Jahren Pause.

Nach einer torlosen und ereignisarmen Hälfte ging der zweifache Cupsieger (1998, 2011) durch Felix Seiwald nach der Pause durch einen Schuss ins kurze Eck in Führung (61.). Zehn Minuten später erhöhte Julian Wießmeier per Strafstoß (71.). Philipp Sturm macht es zwar noch einmal spannend (76.), aber die Rieder brachten den Sieg über die Zeit.

Der Gegner am 1. Mai in Klagenfurt wird erst am 16. März ermittelt und heißt entweder RZ Pellets WAC oder Titelverteidiger Red Bull Salzburg. Den „Bullen“ unterlagen die Wikinger 2012 im Endspiel mit 0:3. Die Rieder bauten nun im Halbfinale auch ihre Heimserie aus, sie sind in ihrem Stadion bereits 17 Pflichtspiele in Folge ungeschlagen.

2:0 durch Julian Wießmeier (71. Minute)

Der Deutsche erhöht per Elfmeter für die Rieder.

Zerfahrene Partie vor der Pause

Es war eine zerfahrene, von vielen Fehlpässen geprägte erste Hälfte vor 3.700 Zuschauern, Torchancen ergaben sich entsprechend selten. Die zwei besten Möglichkeiten der Hartberger resultierten aus Defensivpatzern der Hausherren, zweimal klärte Ried-Goalie Samuel Sahin-Radlinger außerhalb des Strafraums aber erfolgreich (5. und 20.). Aus dem Spiel heraus war es in der achten Minute Okan Aydin, dessen Schuss aus guter Position relativ knapp am Tor vorbeizog.

Die Rieder brachten sich in der Offensive kaum gefährlich in Stellung, wurden erst gegen Ende der ersten 45 Minuten stärker. Die einzige echte Einschussmöglichkeit fand in dieser Phase Salzburg-Leihgabe Dorgeles Nene vor. Nachdem der herauslaufende Hartberg-Tormann Rene Swete einen langen Ball verpasst hatte, sprang Michael Steinwender beim Abschluss Nenes als Retter vor der Linie ein (33.).

Seiwald und Wießmeier schießen Ried ins Finale

Der schnelle Nene war es auch, der bald nach Wiederbeginn im Fünfer nur um Zentimeter eine Hereingabe verpasste (49.). Ried gab nun den Ton an, unterbrochen von einem Solo von Donis Avdijaj, der den Ball neben das Tor zirkelte (58.). Drei Minuten später war es aber so weit: Seiwald wurde auf der rechten Seite angespielt, ließ im Strafraum Thomas Rotter stehen und zog ab – der heranfliegende Christian Klem fälscht den Ball unhaltbar für Swete ins kurze Eck ab.

Anschlusstreffer durch Philipp Sturm (78. Minute)

Hartberg macht es noch einmal spannend.

Rund zehn Minuten darauf avancierte Tobias Kainz zum Pechvogel. Er foulte den von Nene im Strafraum schön angespielten Stefan Nutz, Wießmeier ließ Swete vom Elferpunkt keine Chance. Es war die Vorentscheidung zugunsten der in der zweiten Hälfte stärkeren „Wikinger“, die damit auch Selbstvertrauen für den Kampf um die Meistergruppe tankten: In der letzten Grunddurchgangsrunde am Sonntag empfängt der Tabellensiebente Sturm Graz.

Stimmen zum Spiel:

Robert Ibertsberger (Ried-Trainer): „Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft, besonders nach dem schweren Spiel am Sonntag (1:1 in Klagenfurt, Anm.). Seit dem letzten Finale (2012, Anm.) ist es schon länger her, es war wieder Zeit. In einem Finale ist alles möglich, wir trauen uns schon etwas zu. Der Sieg war wichtig, durch das positive Ergebnis kannst du leichter und schneller regenerieren. Es ist auch ein gewisser Booster für Sonntag.“

Kurt Russ (Hartberg-Trainer): „Wir waren gut in der Partie, es haben nur Kleinigkeiten gefehlt. Nach dem Tor mussten wir mehr aufmachen, da hat Ried gut umgeschaltet. Wir hatten unsere Möglichkeiten, das erste Tor war ausschlaggebend, dass wir auf die Verliererstraße gekommen sind. Die Abschlüsse sind bei uns eine Baustelle, auch im Training. Wir spielen im Prinzip guten Fußball, aber wir müssen uns endlich belohnen.“

Uniqa-ÖFB-Cup, Halbfinale

Mittwoch:

Ried – Hartberg 2:1 (0:0)

Ried, Josko-Arena, 3.700 Zuschauer, SR Gishamer

Torfolge:
1:0 Seiwald (61.)
2:0 Wießmeier (71./Elfmeter)
2:1 Sturm (76.)

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Meisl, Plavotic, F. Seiwald – Stosic, Ziegl – Bajic, Nutz, Pomer – Nene (78./Mikic)

Hartberg: Swete – Farkas, Steinwender (46./Rotter), Sonnleitner, Klem – Kainz (86./Diarra), Heil – Niemann (70./Sturm), Aydin, Avdijaj – Tadic

Gelbe Karten: Nene bzw. Kainz

Die Besten: Nene, Bajic, Plavotic bzw. Avdijaj, Aydin