Nationalstadion in Peking
Reuters/Aly Song
Paralympics

Russland und Belarus ausgeschlossen

Russland und Belarus dürfen wegen des Ukraine-Krieges nun doch nicht an den am Freitag beginnenden Paralympics in Peking teilnehmen. Das gab das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Donnerstag bekannt und revidierte damit seine Entscheidung vom Vortag.

Mehrere Verbände, Teams und Athleten hätten mit einem Boykott der Spiele gedroht, was die „Durchführbarkeit der Paralympischen Winterspiele“ gefährdet hätte. Auch die Situation in den Athletendörfern eskaliere, wodurch die Sicherheit der Athleten unhaltbar geworden sei, teilte das IPC mit.

Noch am Mittwoch hatte das IPC verlautbart, dass Athleten aus den beiden Ländern unter neutraler, paralympischer Flagge starten dürften. Das hatte in der Sportwelt große Empörung ausgelöst.

Der weltweite Druck ließ die Verantwortlichen offenbar umdenken. „Wir beim IPC sind fest davon überzeugt, dass Sport und Politik nicht vermischt werden sollten. Doch ohne eigenes Verschulden ist der Krieg nun zu diesen Spielen gekommen, und hinter den Kulissen nehmen viele Regierungen Einfluss auf unser geschätztes Ereignis“, wurde IPC-Chef Andrew Parsons in der Mitteilung zitiert.

Paralympics: Russland und Belarus ausgeschlossen

Russland und Belarus dürfen wegen des Ukraine-Krieges nun doch nicht an den am Freitag beginnenden Paralympics in Peking teilnehmen. Das gab das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Donnerstag bekannt und revidierte damit seine Entscheidung vom Vortag.

ÖPC unterstützt Maßnahmen

Das Österreichische Paralympische Komitee (ÖPC) steht hinter der IPC-Entscheidung. „Wir unterstützen die Entscheidung des IPC vollumfänglich. In der aktuellen Situation ist der Ausschluss der russischen und belarussischen Athletinnen und Athleten die schärfste Sanktion, die das IPC treffen kann. Die olympische und paralympische ‚Waffenruhe‘ wurde von Russland gebrochen, ein Ausschluss ist daher folgerichtig“, hieß es in der Stellungnahme von ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat und ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber.

Gemeinsam mit dem Paralympischen Komitee Deutschland habe das ÖPC schon vor der Entscheidung ein entsprechendes Schreiben an das IPC geschickt und seine Position klar gemacht.

Russland überlegt weitere Schritte

Das Russische Paralympische Komitee teilte mit, es behalte sich das Recht vor, die Entscheidung beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) anzufechten. Der Beschluss sei „unvernünftig“ und widerspreche den Grundprinzipien des unpolitischen Charakters der paralympischen Familie, zitierten russische Agenturen aus einer Mitteilung. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow kritisierte den Ausschluss als „katastrophal. Das ist eine Schande für das Internationale Paralympische Komitee.“

In der Ukraine wurde die Entscheidung mit Wohlwollen aufgenommen. „Eine faire Entscheidung, eine Entscheidung gegen ein Land, das diesen Krieg begonnen hat“, sagte Walerij Suschkewytsch, der Präsident des nationalen Paralympischen Komitees, bei einer Pressekonferenz. Russland müsse nun die Spiele so schnell wie möglich verlassen.

IPC-Präsident Andrew Parsons
Reuters/IPC
IPC-Chef Andrew Parsons verkündete am Donnerstag den Ausschluss von Russland und Belarus

In den vergangenen Tagen hatten sich weltweit Sportverbände solidarisch gezeigt und russische und belarussische Sportler und Vereine aus Protest gegen den Krieg ausgeschlossen. Damit setzten sie auch eine Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) um. IOC-Chef Thomas Bach hatte das IPC trotz der umstrittenen ursprünglichen Entscheidung verteidigt.

Bach verwies darauf, das IPC habe sich an den zweiten Punkt der Empfehlungen des IOC vom Montag gehalten. Die Spitze des IOC hatte darin den internationalen Verbänden geraten, Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus als neutrale Teilnehmer starten zu lassen, wenn ein Ausschluss zeitlich oder juristisch nicht mehr möglich sei.

Doch Parsons musste nun eingestehen: „Klar ist jedoch, dass uns die schnell eskalierende Situation so kurz vor Beginn der Spiele in eine einzigartige und unmögliche Position gebracht hat.“