Peter Michorl, Thomas Goiginger und Sascha Horvath (LASK)
GEPA/Manuel Binder
Bundesliga

Hypothek war für LASK zu groß

Die Serie prominenter Abwesender in der Meistergruppe seit Umstellung auf den neuen Modus in der Saison 2018/19 in der Admiral Bundesliga setzt sich fort: Dem LASK half auch eine starke Vorstellung bei der Nullnummer gegen den überlegenen Leader Salzburg im Nachtragsspiel der 21. Runde am Mittwoch nichts, da drei Punkte Pflicht gewesen wären, um die Chance am Leben zu halten. Die Meistergruppe verspielte man aber schon früher.

„Wir haben die Qualifikation für die Meisterrunde nicht am heutigen Tag verspielt. Wir haben zu viele Punkte im Herbst liegen lassen. Das ist enttäuschend, wir können das Rad der Zeit aber nicht zurückdrehen“, sagte LASK-Trainer Andreas Wieland. Nur drei Punkte fehlen dem Achten auf Rang sechs, der kann aber nicht mehr erreicht werden, da bei Punktegleichheit mit Rapid und Ried der direkte Vergleich für die Wiener sprechen würde. Der LASK ist erstmals nicht dabei, in den vergangenen Jahren fehlten schon Rapid und Austria.

Beinahe hätten die Linzer die durch 17 Coronavirus-Fälle unter Spielern stark beeinträchtigte Vorbereitung von Salzburg ausnützen können, es mangelte allerdings am letzten Pass bzw. der Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. „Gegen Salzburg muss man solche Chancen einfach nutzen“, sagte Wieland. Sonst konnte er seinem Team kaum etwas vorwerfen. Sogar eine neuerlich unnötige Gelb-Rote Karte von Rene Renner (50./Wieland: „Das war nicht schlau“) verhinderte nicht, dass die Hausherren im Finish vehement auf den Siegestreffer drängten.

LASK verpasst Meistergruppe

Die Meistergruppe der Bundesliga findet erstmals ohne den LASK statt. Den Linzern reichte am Mittwoch im Nachtragsspiel der 21. Runde ein 0:0 gegen Meister und Tabellenführer Red Bull Salzburg nicht, der LASK kann den Sprung unter die Top Sechs nicht mehr schaffen.

Die Überlegenheit war auch an der Statistik abzulesen, die eine Bilanz von 12:5 Schüssen zeigte, wobei Salzburg keinen einzigen gegenüber sechs der Linzer auf das Tor brachte. Mit 59 Prozent gewonnenen Zweikämpfen hatten die Gastgeber auch da die Nase vorne.

„Eine unserer besten Saisonleistungen“ zu wenig

„Wenn die Umstände andere wären, würden wir dasitzen und sagen: ‚Wir haben eine hervorragende Leistung gesehen, das Ergebnis geht auch in Ordnung.‘ Ich denke, wir haben eine unserer besten Saisonleistungen gesehen mit einem sehr klaren Spiel gegen den Ball, Balleroberungen und Torchancen, die daraus resultiert sind. Selbst in Unterzahl war viel Mentalität und Wille da, die drei Punkte in Pasching zu lassen. Das ist uns leider nicht geglückt“, sagte Wieland.

LASK-Trainer Andreas Wieland
APA/EXPA/Reinhard Eisenbauer
LASK-Coach Andreas Wieland muss sich mit seiner Mannschaft dieses Jahr in der Qualifikationsgruppe messen

Positiver Blick nach vorne

Sehr wohl geglückt ist eine Partie ohne Gegentreffer und die Tatsache, erstmals seit Februar 2020 in einem Pflichtspiel nicht gegen die „Bullen“ verloren zu haben. „Die Partie stimmt mich extrem positiv, wie generell die Leistungen im Frühjahr“, sagte Wieland und blickte nach vorne. Sein Team ist fünf Runden ungeschlagen. „Ich bin überzeugt, dass wir diese Serie jetzt fortsetzen werden“, so der 38-Jährige. Gegen den WAC kommt es am Sonntag zum vorerst letzten Ligatopspiel in dieser Saison. Danach ist die Qualifikationsgruppe das tägliche Brot.

„Es tut weh, aber wir haben gezeigt, was wir draufhaben, und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir Siebenter werden“, sagte Offensivspieler Sascha Horvath, der auf jenen Platz schielt, der für das Europacup-Play-off berechtigt. Apropos Europacup. Die Liga ist nur ein Teil der Aufgabe in den nächsten Wochen, am Donnerstag steht das Achtelfinal-Hinspiel in der Europa Conference League bei Slavia Prag an. Bis dahin könnte auch wieder Stürmer Marko Raguz fit werden.

Salzburgs Wettlauf mit der Zeit

Für Salzburg wird der Wettlauf mit der Zeit noch knapper. Nach der Coronavirus-Misere sind einige Akteure noch immer außer Gefecht, zudem gesellte sich Oumar Solet wohl mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel auch noch auf die lange Ausfallsliste. Schon am Dienstag allerdings wartet in München das Achtelfinal-Rückspiel in der UEFA Champions League beim FC Bayern – zur Halbzeit steht es 1:1.

Da könnte immerhin mit Maximilian Wöber ein wichtiger Akteur zurückkehren. „Wir hatten eine außergewöhnliche Situation, die für alle eine Herausforderung war. Jetzt gilt es die Spieler, die CoV-positiv waren, an ihr Leistungsniveau zurückzuführen“, sagte Salzburg-Coach Matthias Jaissle. Auf wen er dann in München – zuvor steht noch das Samstag-Heimspiel gegen Schlusslicht Altach an – zurückgreifen wird, werde man erst sehen. „Es hängt größtenteils davon ab, wie schwer die Verläufe waren, die waren bei den Spielern unterschiedlich. Wir werden uns ein genaues Bild machen.“

In Pasching konnten die Salzburger wenig überraschend an ihre Topform nicht anschließen. Zuletzt konnte man zum Teil nur mit vier Spielern trainieren, erst das Abschlusstraining am Dienstag verlief so, wie man sich das vorstellt. „In Anbetracht der Vorbereitung, die sehr besonders war bei uns, können wir mit dem Punkt leben“, so Jaissle. Bei einem Vorsprung von 16 Punkten auf Sturm Graz kann man sich das Remis leisten. „Es war für viele ein Kaltstart, man hat genau gesehen, dass der eine oder andere Spieler nicht auf 100 Prozent gekommen ist. Ich hoffe, dass das gegen Altach wieder anders sein wird.“

Admiral-Bundesliga, 21. Runde, Nachtrag

Mittwoch:

LASK – Salzburg 0:0

Pasching, Raiffeisen Arena, 4.845 Zuschauer, SR Spurny

LASK: Schlager – Potzmann, Boller, Wiesinger, Renner – Holland, Jovicic (46./Michorl) – Flecker, Horvath, Goiginger (84./Gruber) – Balic (75./Schmidt)

Salzburg: Köhn – Kristensen, Piatkowski, Solet (23./Van der Brempt), Guindo – Capaldo, Diambou (46./N. Seiwald), Aaronson, Bernede (46./Kjaergaard) – Adamu (85./Forson), Adeyemi (78./Tijani)

Gelb-Rote Karte: Renner (50./Foul)

Gelbe Karten: Flecker bzw. Kjaergaard, Capaldo, Tijani

Die Besten: Holland, Horvath, Boller bzw. Köhn, Kristensen