Jubel des Salzburg-Spielers Maximilian Wöber
APA/Krugfoto
Bundesliga

Salzburg schießt sich für CL-Kracher warm

Red Bull Salzburg hat sich für den Champions-League-Achtelfinal-Hit bei Bayern München warm geschossen. Der überlegene Bundesliga-Leader fertigte Schlusslicht Altach am Samstag zum Auftakt der 22. Runde mit 4:0 (3:0) ab und stellte mit 55 Zählern am Ende des Grunddurchganges den 2018/19 unter Marco Rose aufgestellten Punkterekord in der Liga ein. Die Altacher starten hingegen mit einem Negativlauf von zehn Niederlagen in Folge in die Qualifikationsgruppe.

Junior Adamu leitete den Sieg mit einem verwandelten Elfmeternachschuss (12.) ein, die zuletzt fehlenden Maximilian Wöber (22.) und Luka Sucic (26.) machten noch vor dem Seitenwechsel alles klar. Für den Schlusspunkt sorgte Karim Adeyemi (91./Elfmeter). Damit baute der Double-Titelverteidiger den Vorsprung auf Verfolger Sturm Graz zumindest bis Sonntag auf 19 Zähler aus.

Die „Bullen“ gehen also nach der Punkteteilung mindestens mit einem Plus von acht Punkten in die Meistergruppe. Das Selbstvertrauen vor dem CL-Rückspiel in der Allianz Arena, wo nach dem 1:1 in der ersten Partie noch alles offen ist, konnte jedenfalls gesteigert werden.

Salzburg-Torschütze Chukwubuike Junior Adamu jubelt mit seinen Teamkollegen
GEPA/David Geieregger
Adamu brachte die Salzburger gegen Altach auf Erfolgskurs

Qual der Wahl für Jaissle

Alle 17 Salzburg-Spieler, die in jüngster Zeit einen positiven Coronavirus-Test abgegeben hatten, sind wieder fit. Deshalb hatte Coach Matthias Jaissle im Duell mit den Vorarlbergern wieder die Qual der Wahl. In der Startformation gaben die zuletzt fehlenden Stützen Wöber, Kapitän Andreas Ulmer und Mohamed Camara ein Comeback, um vor dem Dienstag-Spiel in den Spielrhythmus zu kommen.

Brenden Aaronson und Adeyemi saßen zuerst nur auf der Bank, Rasmus Kristensen war nach einem Kopfzusammenprall mit Thomas Goiginger beim 0:0 in Pasching gegen den LASK sicherheitshalber nicht dabei.

Favoritensieg für Salzburg

Red Bull Salzburg hat sich für den Champions-League-Achtelfinal-Hit bei Bayern München warm geschossen. Der überlegene Bundesliga-Leader fertigte Schlusslicht Altach am Samstag zum Auftakt der 22. Runde mit 4:0 (3:0) ab.

Haushoch überlegen

Im Gegensatz zum jüngsten 0:0 stellte sich die Frage eines Punkteverlustes des Ligakrösus nicht. Salzburg war von Start weg haushoch überlegen und hatte noch dazu das nötige Spielglück. Manuel Thurnwald brachte den überraschend als Stürmer aufgebotenen Maurits Kjaergaard im Strafraum sehr unglücklich zu Fall. Altach-Goalie Tino Casali konnte den Strafstoß von Adamu zwar parieren, war gegen den Nachschuss des Angreifers aber machtlos.

Beim zweiten Gegentreffer war die Altacher Hintermannschaft nach einer kurz abgespielten Ecke samt Hereingabe von Nicolas Seiwald völlig indisponiert, und Wöber konnte aus vier Metern vor Casali einköpfeln. Vier Minuten später konnte sich Casali noch bei einem Kjaergaard-Abschluss auszeichnen, Sucic hatte aber daraufhin keine Mühe zu vollenden. Adamu vergab eine höhere Führung, schoss vorbei (34.).

Rochade nach Seitenwechsel

Zur Pause war die Arbeit für Wöber und Adamu getan, im Laufe der zweiten Halbzeit erhielten dann auch noch Aaronson und Nicolas Capaldo als Wechselspieler einige Einsatzminuten im Hinblick auf das Bayern-Spiel. Salzburg konnte insgesamt Kräfte schonen, kontrollierte das Geschehen, ohne den Gegner zu irgendwelchen Chancen kommen zu lassen. Selbst im Finish gelang noch ein Treffer. Adeyemi verwandelte, nachdem er selbst von Philipp Netzer gefoult worden war, souverän vom Punkt.

Altach war zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl, da Nosa Edokpolor kurz zuvor verletzt raus musste, das Austauschkontingent aber schon erschöpft war. Ein weiterer Rückschlag für die Vorarlberger, die unter Neotrainer Ludovic Magnin nach vier Spielen weiter ohne Punkt und auch Tor sind. Der Kampf gegen den Abstieg wird da ein schwieriger werden. Salzburg gewann hingegen zum zehnten Mal in Folge zu Hause gegen Altach und blieb auch im 26. Heimpflichtspiel in Folge unbesiegt.

Stimmen zum Spiel:

Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): „Wir haben uns vor dem Spiel vorgenommen, das Spiel dominant und klar zu gestalten, auch hinsichtlich Dienstag. Nach dieser kuriosen Vorbereitung hat die Mannschaft das sehr gut gemacht. Die frühe Führung und das 3:0 zur Halbzeit hat uns in die Karten gespielt, da der eine oder andere Spieler nicht über 90 Minuten gehen konnte.“

„Es war Ligaalltag und ein Pflichtspiel, und es ging um wichtige drei Punkte. Wenn wir diesen Punkteschnitt beibehalten, dann wird nichts mehr passieren. Wir müssen weiterhin so souverän auftreten und mit diesem Leistungsanspruch weitermachen.“

Ludovic Magnin (Altach-Trainer): „Die Gegentore machen mich extrem sauer, weil sie wieder aus Standardsituationen passiert sind. Wir müssen diese ganz einfach in den Griff bekommen, wir haben genug Spieler, die um die 1,90 Meter oder darüber sind. Wir müssen einfach weiter ausprobieren, vielleicht wieder etwas anderes versuchen. Es braucht nicht viel im Fußball, um in einen Lauf zu kommen.“

„Wir müssen einfach beinhart weiterarbeiten und versuchen, den Bock umzustoßen, so sagt man das in der Schweiz. Ich muss die Mannschaft auf den Beinen halten, es bringt nichts, wenn ich jetzt noch drauftrete. Wir haben in zehn Spielen die Chance, die Klasse zu halten. Spielerisch war es auch ansatzweise nicht so schlecht, vor allem bis 30 Meter vor das gegnerische Tor. Dann ist aber meistens Feierabend, das müssen wir ändern.“

Admiral Bundesliga, 22. Runde

Samstag:

Salzburg – Altach 4:0 (3:0)

Red Bull Arena, 7.005 Zuschauer, SR KIjas

Torfolge:
1:0 (12.) Adamu (12., Elfmeter-Nachschuss)
2:0 Wöber (22.)
3:0 Sucic (26.)
4:0 Adeyemi (91., Elfmeter)

Salzburg: Köhn – Van der Brempt, Piatkowski, Wöber (46./Bernardo), Ulmer – Bernede, Camara (62./Tijani), Sucic (61./Aaronson), N. Seiwald (61./Capaldo) – Adamu (46./Adeyemi), Kjaergaard

Altach: Casali – Strauss, Zwischenbrugger, Ndiaye – Nimaga (68./Aigner) – Thurnwald (77./Bitsche), Gaudino, Haudum (77./Netzer), Edokpolor – Monschein (59./Bischof), Nuhiu (68./Krizman)

Gelbe Karten: keine bzw. Haudum, Netzer

Die Besten: N. Seiwald, Adamu bzw. Casali