Nach einer verpatzten Vierschanzentournee, die Kraft sogar zu einer Weltcup-Pause bewegte, und wenig zufriedenstellenden Einzel-Springen bei den Olympischen Spielen in Peking wiederholte Kraft, was er schon 2017 schaffte. Mit 1.203,3 Punkten und damit einem Vorsprung von über 30 Punkten auf den Deutschen Karl Geiger gewann der 28-Jährige die Raw-Air 2022. „Der Gesamtsieg ist schon sehr cool“, freute sich der Salzburger im ORF-Interview.
Kraft startete die Norwegen-Tour mit einem Auftaktsieg in Lillehammer. In Oslo wurde er am Samstag Achter, zum Finale am Sonntag ließ er seinen siebenten Podestplatz der Saison folgen. „Es waren Megatage in Norwegen, ich bin froh, dass es wieder funktioniert. So einen Flow wünscht man sich als Sportler, wenn man hart trainiert. Mit so einem Vorsprung zu gewinnen bedeutet mir sehr viel, weil es doch eine enge Kiste ist“, so Kraft, der sich beim zweiten Springen in Oslo mit Platz drei zusätzlich über ein Podest freuen konnte.
Tande fliegt zu Sieg
Fast genau ein Jahr nach seinem schweren Sturz in Planica katapultiert sich der Norweger von Platz vier zum Sieg
Tande siegt ein Jahr nach Horrorsturz
Nach dem Samstag-Erfolg des Olympiasiegers Marius Lindvik (NOR), sicherte sich am Sonntag Landsmann Daniel Andre Tande vor den Augen des norwegischen Königs Harald V. den Tagessieg. Ein ganz besonderer Triumph, stürzte Tande doch vor einem Jahr, am 25. März 2021, im Probedurchgang beim Skifliegen in Planica so schwer, dass er mehrere Wochen im künstlichen Koma lag. Die Rückkehr des Norwegers in den Weltcup war seither durchwachsen. Der heutige Sieg ein wichtiger Schritt zurück an die Spitze.
Auch die ÖSV-Adler kamen beim zweiten Springen auf dem Holmenkollen den Topplätzen wieder näher. Daniel Huber verbesserte sich im zweiten Durchgang um vier Plätze und landete schließlich auf Rang neun. Ulrich Wohlgenannt konnte seinen guten ersten Sprung nicht wiederholen und wurde 13. vor Jan Hörl auf Platz 14. Manuel Fettner, im ersten Durchgang nur auf Rang 28, konnte sich im Finale um ganze zwölf Plätze verbessern. Clemens Aigner belegte mit einer Weitenverbesserung um ganze sieben Meter im zweiten Durchgang den 20. Rang.
Kriznar holt Raw-Air-Siegercheck
Bei den Damen konnte Nika Kriznar den Scheck über 45.0000 Euro mit nach Hause nehmen. Die Slowenin profitierte bei der Premienzahlung davon, dass die Damen aufgrund der Verlegung des Springens von Sapporo nach Lillehammer im Rahmen der Raw-Air-Tour einen Bewerb mehr als die Männer absolvierten. Kriznar gewann drei Tage vor ihrem 22. Geburtstag mit 39,6 Punkten deutlich vor Tagessiegerin Sara Takanashi (JPN). Kriznar-Landfrau Ursa Bogataj belegte in der Tageswertung den zweiten Platz und schaffte es im Raw-Air-Klassement als Dritte aufs Podest.
Sara Marita Kramer wird Fünfte in Oslo
Sara Marita Kramer springt im zweiten Durchgang am Sonntag am Holmenkollen auf 126 Meter.
Für Sara Marita Kramer, die das Podium in der Norwegen-Tour als Vierte knapp verpasste, bot das heutige Springen am Holmenkollen einen positiven Abschluss nach durchwachsenen Tagen. Sie schließe die Tour mit gemischten Gefühlen ab. „Der letzte Sprung hat mir schon einiges gegeben. Perfekt war er auch nicht, aber ich weiß, dass er einiges wert war. Jetzt heißt es darauf aufbauen“, sagte die 20-Jährige, die mit zwei ausstehenden Springen 195 Punkte vor Kriznar in der Gesamtwertung führt, im ORF-Interview.
Auf Platz fünf sammelte Kramer wichtige Punkte und landete direkt vor Landsfrau Chiara Kreuzer, die nach dem ersten Sprung noch auf Podestkurs lag. Trotzdem zeigte sich Kreuzer optimistisch. „Es war extrem schön, auf dem dritten Rang zu liegen. Wenn mir das jemand vor einer Woche gesagt hätte, ich hätte es nicht geglaubt. Aber ich bin nicht enttäuscht, sondern freue mich über die gute Platzierung heute“, so Kreuzer. Lisa Eder schaffte als Zehnte ebenfalls eine Topplatzierung. Jacqueline Seifriedsberger wurde 14., Eva Pinkelnig 23.