Johannes Aigner beim Slalom-Fahren
Reuters/Gonzalo Fuentes
Paralympics

Aigner komplettiert sein Medaillenset

Johannes Aigner hat seinen Erfolgslauf bei den Paralympics fortgesetzt und im dritten Bewerb seine dritte Medaille geholt. Der 16-Jährige eroberte nach Gold in der Abfahrt und Bronze im Super-G am Montag in der Klasse der Sehbehinderten die Silberne in der alpinen Kombination und komplettierte damit sein Set. Aigner musste nach Super-G und Slalom nur dem Italiener Giacomo Bertagnoli den Vortritt lassen.

Aigner und seinem Guide Matteo Fleischmann fehlten am Ende 2,18 Sek. auf den italienischen Sieger. Bronze sicherte sich der Brite Neil Simpson, der mit 3,01 Sek. Rückstand auf Bertagnoli ins Ziel kam. Am Sonntag hatte Simpson noch vor Bertagnoli und Aigner Gold im Super-G gewonnen – mehr dazu in noe.ORF.at.

„Das ist unglaublich, wenn mir jemand vor einer Woche gesagt hätte, dass ich nach drei Bewerben drei Medaillen habe, hätte ich es niemals geglaubt“, jubelte der Teenager. Für Österreich war es bereits die fünfte Medaille bei den Spielen in Peking. Neben Medaillensammler Aigner steuerte bisher Routinier Markus Salcher noch zwei Silberne in der alpinen Stehendklasse zur rot-weiß-roten Ausbeute bei.

16-Jähriger gewinnt Silber

Bei den Paralympics in Peking gewinnt der erst 16-jährige Österreicher Johannes Aigner Silber in der Super-Kombination der Sehbehinderten.

„Silber gewonnen, nicht Gold verloren“

Dabei war die Stimmung bei Aigner und seinem Guide Fleischmann trotz des zweiten Platzes nach dem Super-G-Teil nicht die beste. „Zu sauber, das letzte Risiko hat gefehlt", sagte Aigner, der im Slalom aber seine Klasse ausspielte und Silber sicher ins Ziel brachte. Einzig Bertagnoli war außer Reichweite. „Wir haben nach dem Super-G gewusst, dass es schwer wird. Wir haben definitiv Silber gewonnen und nicht Gold verloren“, so der Niederösterreicher.

Matteo Fleischmann und Johannes Aigner
GEPA/Patrick Steiner
Aigner (r.) und Guide Fleischmann durften auch im dritten Rennen über Edelmetall jubeln

Vor dem Slalom und Riesenslalom steht nun ein Tag Erholung auf dem Programm. „Es waren intensive und lange Tage. Zuerst die Abfahrtstrainings, dann die Abfahrt, der Super-G und beide Male die Medaillenfeiern am Abend. Einerseits schön, andererseits sehr anstrengend“, sagte Aigner. In den beiden technischen Disziplinen zählt der 16-Jährige erneut zu den Kandidaten auf die Top Drei. „Zuerst müssen wir den Akku aufladen, dann sehen wir weiter. Jede weitere Medaille ist ohnehin nur mehr Draufgabe“, so Aigner.

In der Klasse stehend gingen die österreichischen Starter diesmal leer aus. Thomas Grochar kam als bester Österreicher mit dem sechsten Platz in die Wertung, Nico Pajantschitsch schaffte es als Neunter ebenfalls unter die besten zehn. Grochar fehlten dabei lediglich eineinhalb Sekunden auf das Podest. „Es ist extrem bitter, weil mehr möglich gewesen wäre“, trauerte der 28-Jährige einer möglichen Medaille nach.

Edlinger muss aufgeben

Für Langläuferin Carina Edlinger endete auch der zweite Auftritt vorzeitig. Die Oberösterreicherin stieg mit Guide Lorenz Lampl nach der vorzeitigen Aufgabe im Biathlon-Sprint der sehbehinderten Läuferinnen am Sonntag – nach vier Fehlschüssen wollte man Kräfte für das intensive Programm sparen – am Montag auch im 15-km-Langlauf vor Ende des Bewerbes aus. 

Carina Edlinger
GEPA/Matic Klansek
Für Langlauf-Ass Edlinger waren die Spiele in Peking bisher keine Reise wert

Körperliche Probleme machten der amtierenden „Sportlerin des Jahres“ einen Strich durch alle ihre Ambitionen und Medaillenträume. Nach gutem Beginn und einer Platzierung im Vorderfeld musste das rot-weiß-rote Duo auf der zweiten fünf Kilometer langen Schleife aufgeben. „Wir müssen schauen, wie es sich entwickelt, wie es Carina geht, und dann werden wir entscheiden, inwieweit ein Biathlon-Start über die Mitteldistanz am Dienstag Sinn macht“, sagte Coach und Betreuer Felix Kappelsberger.

Snowboarder Eckhart im Viertelfinale out

Im Snowboard war für Rene Eckhart im Boardercross im Viertelfinale Endstation. Bei perfekten Bedingungen auf der Anlage in Zhangjiakou verpasste der Tiroler als Dritter seines Laufs den Aufstieg ins Semifinale.

"Es war trotzdem eine geile Erfahrung! Jetzt gilt die volle Konzentration der Vorbereitung auf den Banked Slalom, der Kurs schaut sensationell aus. Ich freue mich darauf, dass ich hier in Peking ein zweites Rennen bestreiten kann“, so Eckhart, der vor dem Snowboardcross wertvolle Unterstützung von Patrick Mayrhofer bekam. Mayrhofer holte vor vier Jahren im Banked Slalom in PyeongChang mit Silber die bisher einzige Snowboard-Medaille für Österreich bei paralympischen Spielen.

Medaillenspiegel Paralympics 2022

Gold Silber Bronze Gesamt
1. China 18 20 23 61
2. Ukraine 11 10 8 29
3. Kanada 8 6 11 25
4. Frankreich 7 3 2 12
5. USA 6 11 3 20
6. Österreich 5 5 3 13
7. Deutschland 4 8 7 19
8. Norwegen 4 2 1 7
9. Japan 4 1 2 7
10. Slowakei 3 0 3 6
11. Italien 2 3 2 7
12. Schweden 2 2 3 7
13. Finnland 2 2 0 4
14. Großbritannien 1 1 4 6
15. Neuseeland 1 1 2 4
16. Niederlande 0 3 1 4
17. Australien 0 0 1 1
. Kasachstan 0 0 1 1
. Schweiz 0 0 1 1
Endstand nach 78 Entscheidungen