Thomas Vallant (KAC) und Matthew Neal (Capitals)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Eishockey

Capitals gegen KAC als Hit im Viertelfinale

Das Viertelfinale der win2day ICE Hockey League startet mit dem Schlager Vienna Capitals gegen Titelverteidiger KAC. Vor dem Start der „Best of seven“-Serie am Mittwoch haben die Capitals den Heimvorteil und eine längere Erholungspause auf ihrer Seite. Mit Heimspielen starten auch RB Salzburg, Sieger des Grunddurchgangs, gegen Znojmo und der EC Grand Immo VSV gegen Olimpija Ljubljana. Im vierten Duell treffen der ungarische Vertreter Fehervar und Liganeuling Pustertal aus Südtirol aufeinander.

Der KAC qualifizierte sich über das erstmals ausgetragene Pre-Play-off mit zwei Siegen gegen HCB Südtirol für das Viertelfinale und reist mit dem Schwung eines 7:0-Erfolgs in Bozen an. Beide Saisonspiele in Kagran gewannen zwar die Klagenfurter, die Caps sind dennoch die Mannschaft mit den meisten Heimsiegen im Grunddurchgang. Das kann sich im Play-off schnell ändern, meinte Capitals-Coach Dave Barr, der sich aber auf die uneingeschränkte Rückkehr der Fans freut.

„Sie sind ein sehr gutes Team, sehr gut organisiert. Sie geben dir nicht viel Zeit, fordern dich, ein schnelles Spiel zu spielen, spielen aggressiv. Wir müssen viele Dinge richtig machen, unsere beste Leistung bringen“, analysierte der Wiener Trainer. Play-off-Duelle der Caps mit dem KAC gab es bisher viermal – allesamt waren es Finalserien. Die Bilanz dabei ist ausgeglichen: Die Wiener gewannen 2005 (4:3) und 2017 (4:0), die Klagenfurter 2013 (4:0) und 2019 (4:2).

Capitals-Trainer Dave Barr
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Caps-Coach Dave Barr begegnet dem KAC mit dem gebührenden Respekt

Hartl und Co. fühlen sich bereit

Auch bei Barrs Spielern ist die Vorfreude groß. „Es ist ein Klassiker. Dieses Duell ist über Jahrzehnte schon etwas ganz Besonderes. Dass wir die Klagenfurter schon so früh in den Play-offs als Gegner erwischen, ist natürlich noch spezieller“, sagte Stürmer Nikolaus „Niki“ Hartl. Ob in der ersten Runde oder im Finale, sei allerdings am Ende egal, so der gebürtige Salzburger: „Wenn wir weit kommen wollen, müssen wir jeden schlagen. Wir sind auf alle Fälle bereit.“

Die zwei Heimniederlagen im Grunddurchgang wollte der 30-Jährige nicht überbewerten. „Es kommt immer auf die Tagesverfassung an“, so Hartl, „der KAC nimmt sicher Schwung von der Serie gegen Bozen mit. Aber wir haben eine gute Pause gehabt, haben gut trainiert. Wir sind voller Energie, können dem KAC standhalten und ihn auch besiegen.“

KAC setzt auf Dahm

Die KAC-Spieler fanden rechtzeitig mit den Play-offs ihren Torriecher wieder. Insgesamt zehn Tore in den beiden Spielen gegen Bozen waren atypisch für die Offensivform der Klagenfurter davor: in den letzten sechs Partien des ausklingenden Grunddurchganges hatten die „Rotjacken“ insgesamt so viele Treffer erzielt. Nun gilt es, eine Play-off-Serie der Wiener mit vier Aufstiegen ins Halbfinale en suite zu beenden.

Die Saisonbilanz von drei Siegen bei nur einer Niederlage gegen die Caps lässt den Rekordmeister hoffen, wobei im Jänner und Februar beide Auswärtsspiele gewonnen wurden. Ein kaum zu überwindender Rückhalt für den KAC war Goalie Sebastian Dahm, der Däne ließ bei drei Einsätzen gegen die Wiener nur insgesamt einen Gegentreffer zu. KAC-Stürmer Nick Petersen geht von einer engen Serie aus: „Wir wissen, was uns erwartet. Ich denke, sie spielen ein gut strukturiertes System.“

Sebastian Dahm (KAC)
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KAC-Goalie Dahm lief im Pre-Play-off gegen Bozen wieder zu meisterlicher Form auf

Herausforderung für Salzburg

Mit Salzburg und dem VSV, der im Grunddurchgang überraschend Rang zwei holte und sich damit erstmals für die CHL qualifizierte, stehen zwei weitere österreichische Clubs im Viertelfinale. Für die Villacher geht es gegen Ljubljana um den ersten Halbfinal-Einzug seit sechs Jahren. Dort sind die „Roten Bullen“ seit 2013 Stammgast – nach sechs Jahren ohne Ligatitel hoffen die Salzburger endlich wieder auf den großen Coup.

„Wenn du durch die Play-offs kommen willst, musst du die besten Teams schlagen. Znojmo ist unser erster starker Gegner, ein sehr offensives starkes Team mit einem richtig guten Powerplay. Es wird eine große Herausforderung“, erklärte Cheftrainer Matt McIlvane.

Torgefährliche Villacher

Der VSV zog Ljubljana beim „Pick“ dem HC Pustertal und seinem Erzrivalen KAC vor. In den Saisonduellen mit dem slowenischen Gegner um den Einzug ins Semifinale steht es 2:2. Die jüngsten beiden Vergleiche gingen an die Villacher, was die Tendenz in deren Formkurve unterstreicht. Mit 16 Siegen in 19 Partien heuer ist die Truppe von Chefcoach Rob Daum zum bisher erfolgreichsten im Jahr 2022 und in der Liga auch torgefährlichsten Team avanciert.

Dem Trainer ist bewusst, dass das nun von Neuem zu beweisen ist. „In den Play-offs ist alles noch schneller, intensiver und härter. Wir haben in der vergangenen Woche die Zeit genützt und intensiv trainiert sowie an Kleinigkeiten an unserem System gefeilt.“ Alexander Rauchenwald steht vor seinem 100. Play-off-Match, zuletzt war er sieben Jahre mit Salzburg stets zumindest im Viertelfinale. „Wir haben mehr Erfahrung im Team“, gab sich der Center zuversichtlich, dass erstmals seit 2016 der Aufstieg ins Halbfinale gelingt.