Johannes Aigner und Guide Matteo Fleischmann (AUT)
GEPA/Matic Klansek
Paralympics

Youngster Aigner sichert sich zweites Gold

Skifahrer Johannes Aigner ist bei den Paralympics in Peking weiter nicht zu stoppen. Der 16-jährige Niederösterreicher gewann am Donnerstag mit Guide Matteo Fleischmann den Riesentorlauf überlegen und durfte bereits seine zweite Goldmedaille bejubeln. Nach Gold in der Abfahrt, Silber in der Kombination und Bronze im Super-G hat der sehbehinderte Teenager damit in vier Rennen vier Medaillen geholt.

„Dass es bei jedem Event so funktioniert hat, ist einfach wunderschön“, meinte Aigner. Nach dem ersten Durchgang in Yanqing hatte er als Zweiter noch 1,03 Sekunden Rückstand auf den Italiener Giacomo Bertagnolli, der ihn in der Kombi bezwungen hatte.

„Wir wollten im Finale ein Ausrufezeichen setzen. Nachdem unser Medaillensatz bereits komplett war, gab es nur alles oder nichts. Schön, dass unser Risiko mit einer zweiten Goldenen belohnt wurde“, sagte Aigner und freute sich über seinen starken zweiten Lauf. Schlussendlich gewann der Schüler aus Gloggnitz, der nur über acht Prozent Sehkraft verfügt, mit 1,68 Sekunden Vorsprung auf Bertagnolli.

Wieder Paralympics-Gold für Österreich

Der österreichische Skirennläufer Johannes Aigner hat bei den Paralympics den Riesentorlauf in der Klasse der Athleten mit Sehbehinderung gewinnen. Der 16-Jährige ist der erfolgreichste Österreicher bei diesen Spielen.

Weitere Chance im Slalom

Im Slalom hat der Teenager am Sonntag in seinem fünften und letzten Renneinsatz die Chance auf weiteres Edelmetall. „Im Slalom können wir sehr viel gewinnen, aber auch einiges verlieren, weil ein Einfädler ist schnell passiert. Aber wir werden probieren, noch einmal aufs oberste Treppchen zu fahren“, sagte Aigner. Fleischmann fügte hinzu: „Wenn sich der Hansi das in den Kopf setzt, dann bin ich dabei!“

Jubel von Johannes Aigner und Guide Matteo Fleischmann (AUT)
GEPA/Matic Klansek
Johannes Aigner und sein Guide Matteo Fleischmann bejubelten in vier Rennen vier Medaillen

Nicht ganz vorne dabei waren die österreichischen Rennläufer in der Klasse Stehend. Nico Pajantschitsch schaffte es als Neunter abermals in die Top Ten. „Ich habe alles gegeben, alles probiert, aber ich wusste auch, dass es heute schwer wird. Die Dichte im Riesentorlauf ist seit Pyeongchang noch einmal dichter geworden“, meinte der Kärntner. Der zweifach versilberte Markus Salcher wurde in seinem letzten Rennen Elfter, der Tiroler Manuel Rachbauer schwang als 27. ab.

Am Freitag geht es mit dem Riesentorlauf der Damen weiter, dann greifen erstmals die Aigner-Schwestern Barbara, Elisabeth und Veronika ins Geschehen ein. Auch die erst 15-jährige Elina Stary – mit Guide Celine Arthofer – darf sich Medaillenchancen ausrechnen. Carina Edlinger ist im Biathloneinsatz, die Snowboarder Rene Eckhart und Bernhard Hammerl starten im Banked Slalom.

Sieben ÖPC-Medaillen nach sechs Tagen

Das österreichische Team hält nach sechs Wettkampftagen nun bei sieben Medaillen. Für das dritte Gold hatte die ebenfalls sehbehinderte Langläuferin Carina Edlinger am Mittwoch im Skating-Sprint gesorgt. Zweimal Silber eroberte Markus Salcher in der Abfahrt sowie im Super-G. Die ÖPC-Zwischenbilanz lautet damit dreimal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze.

„Frieden für alle“

Unterdessen haben ukrainische Athleten und Funktionäre am Donnerstag bei den Paralympics zum Frieden aufgerufen. Sie enthüllten ein „Frieden für alle“-Transparent, hielten eine Schweigeminute ab und forderten ein Ende des Krieges, der durch die russische Invasion in ihrem Land ausgelöst wurde. „Wenn die Menschheit zivilisiert ist, muss dieser Krieg beendet werden“, erklärte der Präsident des Ukrainischen Paralympischen Komitees, Walerij Suschkewytsch. Sportler aus Russland und Belarus dürfen wegen des Ukraine-Krieges nicht an den Paralympics in Peking teilnehmen.

Medaillenspiegel Paralympics 2022

Gold Silber Bronze Gesamt
1. China 18 20 23 61
2. Ukraine 11 10 8 29
3. Kanada 8 6 11 25
4. Frankreich 7 3 2 12
5. USA 6 11 3 20
6. Österreich 5 5 3 13
7. Deutschland 4 8 7 19
8. Norwegen 4 2 1 7
9. Japan 4 1 2 7
10. Slowakei 3 0 3 6
11. Italien 2 3 2 7
12. Schweden 2 2 3 7
13. Finnland 2 2 0 4
14. Großbritannien 1 1 4 6
15. Neuseeland 1 1 2 4
16. Niederlande 0 3 1 4
17. Australien 0 0 1 1
. Kasachstan 0 0 1 1
. Schweiz 0 0 1 1
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