Lewis Hamilton (GBR) bei Testfahrten in Bahrain
Reuters/Hamad I Mohammed
Formel 1

Mercedes überrascht Konkurrenz

Mercedes ist am ersten Tag der abschließenden Formel-1-Testfahrten vor dem Saisonstart am 20. März in Bahrain Gesprächsthema Nummer eins gewesen. Der Serienchampion in der Konstrukteurs-WM überraschte mit enorm schmalen Seitenkästen. Die Konkurrenz ist überrascht und weiß noch nicht genau, was davon zu halten ist.

Das Konzept sei „eine sehr extreme Interpretation“ des neuen Regelwerkes, sagte Formel-1-Sportchef Ross Brawn. Mercedes befürchtet wegen seines Autos, das am Donnerstagvormittag in Sachir Lewis Hamilton pilotierte, aber keinen Ärger mit den Regelbehörden.

„Wir sind wirklich stolz auf das Konzept, jetzt muss es nur noch schnell sein“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff zum Auftakt der Testfahrten in Bahrain. „Es ist klar, dass, wenn man mit einer Innovation kommt, es dann eine Debatte gibt.“

„Offensichtlich ein sehr anderes Konzept“

Diese führte unter anderen der Konkurrent Red Bull von Weltmeister Max Verstappen. Teamchef Christian Horner war aber darum bemüht, möglichst wenig Aufmerksamkeit darauf zu lenken. „Es ist offensichtlich ein sehr anderes Konzept“, sagte der Brite.

Lewis Hamilton (GBR) bei Testfahrten in Bahrain
APA/AFP/Giuseppe Cacace
Mit stark reduzierten Seitenkästen, die wie eine Delle in der Verkleidung wirken, war Mercedes der Gesprächsstoff in Bahrain

Der W13 hat nur noch Miniseitenkästen. Aus fast rechteckigen Kühleinlässen auf Höhe des Cockpits wurden zwei schmale vertikale Schlitze, die links und rechts vom Chassis liegen. Vom Chassis steht zudem jeweils ein Flügelelement horizontal ab, darauf sitzen der Rückspiegel und vertikale Finnen.

FIA hat mit Mercedes-Konzept „nicht gerechnet“

Als Regelhüter sei der Internationale Automobilverband (FIA) in alle technische Abnahmen involviert gewesen, versicherte Wolff. Formel 1 und FIA würden das Thema mit „Sorgfalt“ behandeln. „Es gibt einige sehr extreme Auslegungen des Reglements, die zu vielen Diskussionen führen könnten. Mit dem Mercedes-Konzept haben wir nicht gerechnet“, sagte Brawn, der am neuen Regelwerk maßgeblich mitgewirkt hat.

Man sei Hunderte Möglichkeiten durchgegangen. „Aber die Innovation in der Formel 1 ist immer extrem.“ Ferrari-Teamchef Mattia Binotto, dessen Pilot Charles Leclerc am Donnerstagvormittag in Sachir der Schnellste war, sah es so: „Ich wäre überrascht, wenn Mercedes etwas Illegales tun würde.“

Testfahrten in Sachir

Donnerstag:
1. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 1:33,902 103*
2. Carlos Sainz ESP Ferrari + 0,457 52
3. Charles Leclerc MON Ferrari 0,629 64
4. Lance Stroll CAN Aston Martin 0,834 50
5. Alexander Albon THA Williams 1,168 104
6. Lando Norris GBR McLaren 1,454 50
7. Valtteri Bottas FIN Alfa Romeo 1,593 66
8. Sebastian Vettel GER Aston Martin 1,804 39
9. George Russell GBR Mercedes 2,039 60
10. Sergio Perez MEX Red Bull 2,075 138
11. Lewis Hamilton GBR Mercedes 2,463 62
12. Fernando Alonso ESP Alpine 2,843 24
13. Esteban Ocon FRA Alpine 2,866 42
14. Zhou Guanyu CHN Alfa Romeo 3,262 54
15. Pietro Fittipaldi USA Haas 3,520 47
* absolvierte Runden